g.vogt hat geschrieben:
ich habe den obigen Test gelesen und möchte kurz anmerken, dass ich es doch ein wenig befremdlich finde, dass an dieser Box selbst hochwertige, leistungsstarke und noch dazu ziemlich teure Verstärker bei hoher Lautstärke die Segel streichen oder gar schon deutlich unterhalb der "Abschaltgrenze" unsauber klingen - dieses "verstärkermordende" Verhalten der Isophon empfinde ich nicht unbedingt als Qualitätsmerkmal (wobei ich unterstelle, dass die angesprochenen drei Endstufen nicht allesamt Fehlkonstruktionen sein dürften).
Ich würde solchen Tests^Wsubjektiven Emotionsbeschreibungen keinerlei Bedeutung
zukommen lassen. Die Wortwahl schreit ja gerade danach, das man sehr vorsichtig
beim Lesen sein sollte. Typische Worte der Werbebranche werden in rauhen Mengen
verwendet.
Zur Impedanz der Europa II. Die ist unkritisch. Das ist eine unkritische 4-Ohm-Box
mit durchschnittlich 6 Ohm und minimal 3,5 Ohm (im Tiefbaßbereich).

Für Popmusik (wenig Anteile unterhalb von 40 Hz) könnte man die Box als
6-Ohm-Box durchgehen lassen, bei "Mißbrauch" als Subwoofer kann es aber
passieren, daß ein Großteil der Leistung zwischen 20 und 30 Hz erbracht werden muß,
dann belastet die Box den Verstärker eher wie eine 4-Ohm-Box.
Der Kennschalldruck ist mit 83,5 dB/2 V/1 m sehr niedrig, wenn man den Maximalpegel
austesten möchte, ist schon ein 500 Watt-Verstärker fällig. Damit wären dann
110 dB Kennschalldruck erreichbar.
Die Schutzschaltung sollte bei ordentlich konstruierten Verstärkern nicht kommen.
Ich würde, wenn ich mir privat was hinstellen würde, wahrscheinlich gute Verstärker
aus dem PA-Bereich hinstellen. Preiswert und belastbar. Solche Amps sind es
gewöhnt, 8 Stunden im Grenzlastbereich gefahren zu werden.
Bei Highend wäre ich da wesentlich skeptischer. Es wird auch unter Highend ordentliche
Verstärker geben, aber ich habe persönlich schon teuren Highend-Schrott gesehen.
So viele kalte Lötstellen auf einem Haufen habe ich noch nicht gesehen!
Zurück zum Test. Ich glaube nicht, daß der Tester in der Lage ist, die bei hohen
Schallpegeln auftretenden Verzerrungen eindeutig einer der Quellen zuzuordnen,
die da wären:
* Verzerrungen durch den Verstärker
* Verzerrungen durch den Lautsprecher
* Verzerrungen durch das Gehör
Um genaueres zu sagen, hätte man einen Oszi oder einen PC mitlaufen lassen
müssen. Wenn ich solche Tests durchführen müßte, würde ich einen Klirrdetektor
basteln, um zu sehen, wann der Verstärker anfängt zu spinnen.
Zu den Bildern möchte ich nichts sagen. Ich würde hier ausdrücklich von meinem
Schweigerecht Gebrauch machen.
Frequenzgang zeigt Schwächen im Übergangsbereich zwischen Bandpaßsubwoofer
und Tiefmitteltöner.

Wie stark sich der Fehler bemerkbar macht, hängt von der Aufstellung ab.
In dröhnanfälligen Räumen mit 2,40 bis 2,50 m Deckenhöhe kann diese Senke von
Vorteil sein.
Ich weiß jetzt aber nicht, ob der Tester die Original-Europa II hatte. Die hat
100 mm-Tiefmitteltöner, die des Testers aber 120 mm-Tiefmitteltöner.