Hallo,
K.Reisach hat geschrieben:Der FG sagt beinahe nichts über den Klang aus...
"Taunussound" u.ä. dürfte man auch als Laie erkennen können. Heutzutage erreichen aber viele anständig konstruierte Boxen entsprechend geglättet gemessen unauffällige Frequenzgänge im Freifeld und die klanglichen Unterschiede sind eher anderswo zu finden, bspw. im Abstrahlverhalten und der Interaktion mit dem Raum.
...und Geschmäcker sind (stark) unterschiedlich.
Genau, denn
Welche Box jetzt richtiger spietl, 380 oder 35, ist nicht so einfach zu sagen. Beide LS könnten klanglich kaum unterschiedlicher sein.
ich finde die Unterschiede eher subtil.
Dass die nuWave35 da ein Ausreißer sein sollte kann ich mir nicht so recht vorstellen. Sie sollte schon durch den kleineren TMT und die gebogene Schallwand eher ein gleichmäßigeres Abstrahlverhalten an den Tag legen als die nuBox380, also eher noch neutraler als diese sein.
Meinen Eindruck (wenngleich zu den kleinen Standboxen) hatte ich ja
hier schon einmal darzustellen versucht. Für faule Mausschubser ein Ausschnitt:
Meinereiner hat geschrieben:...Ich finde es immer wieder frappierend, wie ähnlich solche technisch sehr unterschiedlichen Boxen (nuBox390: ein großer TMT, Papiermembran, nuWave8: zwei kleinere TMT, Mehrschichtmembran) trotzdem klingen können. Ich würde nicht mein letztes Hemd darauf verwetten, dass ich ohne Direktvergleich immer sagen könnte, welche Box läuft.
Im direkten Vergleich, trotz Umschaltpause (aufstehen, zum Verstärker gehen, umschalten, zurücklaufen, hinsetzen), sind die Unterschiede dagegen schon deutlich. Besonders bei Männerstimmen spielt die nuBox390 deutlich vordergründiger, zupackender, aber vielleicht auch ein bisschen verfärbend (ich rede hier und im folgenden von Nuancen!). Diese Tendenz ist auch bei Frauenstimmen vorhanden, aber nicht so deutlich. Aufgefallen ist mir, dass S-Laute von der nuBox390 auffälliger wiedergegeben werden und bei der nuWave8 sanfter/angenehmer.
Bei der nuBox390 spielt die Musik mehr auf der Linie zwischen beiden Boxen, bei der nuWave8 empfinde ich eine größere Raumtiefe. In dem gleichen Maße ist aber die Mittenortung bei der nuBox390 besser, die nuWave8 muss man dazu ausdauernd hin- und herrücken und -drehen, bis das etwa genauso gut klappt, das Problem kann aber zumindest teilweise auch vom Nebeneinanderstehen beider Boxen verschuldet sein.
Die nuWave8 geht sowohl mit als auch ohne ABL hörbar tiefer in den Basskeller, noch dazu sauberer. Der Bass wirkt körperlicher, tiefe Trommeln (verzeiht mir, dass ich die Einzelteile eines Schlagzeuges nicht genau benennen kann) sind deutlicher auszumachen, klingen irgendwie mehr nach "Fell" und schwingen länger aus (auch das ist nur im Direktvergleich deutlich erfassbar, wenn ich unvorbereitet ins Zimmer komme, muss ich raten).
Zusammenfassend kann ich sagen, mit Popmusik hat dieses Anspringende, Vordergründige der nuBox390 durchaus seinen Reiz. Mir ist aus Schwäbisch Gmünd noch die nuBox460 erinnerlich - sie verband dieses Lebendige/Anspringende mit noch mehr Sauberkeit ggü. der nuBox390 und hat mir damals mit Popmusik sogar besser gefallen als die nuWave8.
Programmwechsel: Mit klassischer Musik sind die Unterschiede ebenso auszumachen. Geigen und Bläser sind weniger vordergründig, Kontrabässe und Pauken wirken authentischer. Insgesamt ist hier aber die nuWave8 deutlich im Vorteil. Mit der nuBox390 spielt sich die Musik eher auf einer Linie ab, was zu einer Besetzung mit 100 Mann nicht so 100%ig passen will. Bei der nuWave8 spannt sich das Orchester breiter und tiefer auf, die Lokalisation einzelner Instrumentengruppen gelingt besser; es kommt einfach mehr das Feeling eines Konzertsaales auf.
Ich will damit nicht sagen, man könne mit der nuBox390 keine klassische Musik hören, das kann man natürlich und ich bin mir sicher, dass das viele Nubert-Kunden mit dieser oder vergleichbaren Boxen tun, ohne dass ihnen etwas fehlt. Auch mit klassicher Musik fällt es mir ohne Direktvergleich schwer, zu sagen, welche Box gerade spielt. Unmittelbar miteinander verglichen sind die unterschiedlichen Spielweisen aber deutlich, da ist dann einfach das Bessere des Guten Feind.
Wenn ich Herr Nubert wäre, würde ich die nuWave35-Kritiker langsam mal zu einer Hörsession (mit Blindvergleich) nach Schwäbisch Gmünd einladen, entweder um sie vom Gegenteil zu überzeugen oder um einem eventuellen Problem auf die Schliche zu kommen. Beim nuFescht überzeugte die nuWave35 im nubertschen Labor jedenfalls außerordentlich.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt