stimpy hat geschrieben:Aber sind die wirklich besser? Was heißt angeblich?
Das Problem ist, dass man diese In-Ear-Systeme schlecht Probe hören kann. Da habe ich sogar ein gewisses Verständnis für; man kann noch so gerade gewaschene saubere Ohren haben, irgendwie hängt immer eine Portion Ohrenschmalz dran.
Insbesondere bei den sehr dicht abschließenden teureren Systemen.
Knackpunkt scheint wirklich vor allem die Tieftonwiedergabe zu sein. Mit so winzigen Treibern den nötigen Druck aufzubauen, ohne dass man ein Grundtongemantsche bekommt, dabei aber gleichzeitig auch den restlichen Frequenzbereich ausgewogen rüber zu bringen, scheint einigen Aufwand zu verusachen.
Herr Nubert benutzt wohl gelegentlich die Etymotic ER-4 und
nannte die Basswiedergabe "sensationell".
Die Shure E3 kosten fast doppelt soviel wie die Shure E2. Inwiefern sind die E3 besser?
Die E3 sollen nochmal eine ganze Portion ausgewogener und differenzierter im Bassbereich spielen. Preislich und scheinbar auch von der Wiedergabequalität her (pi mal Daumen nach diversen Berichten im Internet) liegen die
Etymotic ER-6 (ca. 110 EUR) zwischen den Shure E2 und E3.
Ich habe die Etymotic ER-6. Für einen eingefleischten HiFi-User sind diese Dinger zunächst vielleicht mal ein wenig ungewohnt, weil sie nicht das gewohnte Grundtonbrummeln und den von den meisten Wohnräumen gewohnten etwas überöhten Bass mitbringen, sondern hier sehr schlank und "durchsichtig" abgestimmt sind. Der Bass ist nicht besonders kräftig aber tief und sehr präzise. Sie klingen sehr analytisch, kein Detail geht unter. Der Präsenzbereich klingt aber ein wenig scharf.
So richtig gut wird es dann mit 2-Wege-Systemen. Die preiswertesten 2-Weger sind die
UE-SF5 EB (215 EUR) und die
UE-SF5 PRO (259 EUR). Ich kenne jemanden, der professionell mit diesen Dingern am Musicaltheater arbeitet und sehr angetan von den UEs ist; die Shure E3 findet er ausreichend zum Arbeiten aber nicht so wirklich rundum gut (vor allem zu Präsenzbetont).
Damit die Dinger richtig funktionieren, müssen sie aber, wie erwähnt, sehr gut sitzen. Ich bin damit nicht gut zurecht gekommen, wahrscheinlich weil ich ziemlich kleine Ohren und Gehörgänge habe, und habe mir deshalb beim Gehörgeräteakustiker Otoplastiken anfertigen lassen. Damit sitzen die Hörer natürlich perfekt aber eigentlich ist das schon fast der Overkill (kostet 120 bis 150 EUR).
Der stramme Sitz bringt dann zum einen mit sich, dass das Rascheln des Kabels direkt aufs Ohr geleitet wird, was man etwas mildern kann, indem man die Kabel über und hinter das Ohr legt und im Genick zusammenführt (wie man es z.B. bei der professionellen Bühnentechnik beobachten kann). Zum anderen hört man sich "von innen" sehr laut, z.B. das Atmen, den Herzschlag aber auch jeden Schritt, schon beim normalen "spazieren".