Hallo zusammen,
schön, dass es so viele Beiträge gibt.
Das PDF kannte ich schon, aber es erklärt eigentlich übrehaupt nichts, nur das der Nubert-Bass offensichtlich kaum unter der Weiche leidet.
Aber das WIE bleibt verborgen. Oder ist das am Ende geschützt, geheim oder patentiert? Das kanns doch nicht sein? Schließlich sind die versch. Filtertypen schon fast ein Jahrhundert bekannt oder täusche ich mich da?
Ich stelle mir das jetzt mal so vor, dass durch geeignete Saugkreise und eventuell Allpässe das Phasenverhalten wieder so hingebogen wird, dass die durch die Weiche und durch die LS-eigene Filterwirkung hervorgerufenen Fehler wieder kompensiert werden.
Wäre mal interessant ein Schaltbild von so einem Tieftonzweig zu sehen, wie es in dem PDF beschrieben ist.
Grüße
Hermes
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Nubert-Weichen (warum so viele Bauteile?)
Hallo hermes -
Meine Spekulationen zur "sagenhaften" Nubert-Weiche:
In dem .pdf zeigt der Vergleich der Nadelimpuls-Messungen auf, dass eine Resonanzerscheinung (Membran!) des TMT im Präsenzbereich (ca. 3 kHz?) durch geeignete Maßnahmen unterdrückt werden kann. Und was ist eine "geeignete" Maßnahme bei einer passiven Weiche? Wahlweise ein steilflankiger (>> 6dB) Tiefpass mit genügend niedriger Eckfrequenz - bei einem konventionellen 2-Wegesystem und DIESER Problemfrequenz eher nicht machbar (Eckfrequenz) bzw. unzureichend wirksam. Alternativ: Ein Saugkreis, der das Filter schmalbandig dabei unterstützt, die auch im Amplitudengang in Erscheinung tretende Resonanz zu dämpfen. Wäre bei einer 6dB-Weiche ebenfalls sinnvoll und machbar, allerdings weniger effektiv wegen der geringen Sperrwirkung.
Eigentlich kein großes Geheimnis - für fortgeschrittene LS-Selbstbauer (wie Dich ) jedenfalls nicht, oder?
Die Wasserfalldarstellungen zeigen offensichtlich die Wirkweise einer Impedanzlinearisierung im Bereich der Resonanzfrequenz des Hochtöners (Kalotte). Ohne eine solche Linearisierung (und speziell bei Abwesenheit von Ferrofluid, welches ja seinerseits eine resonanzdämpfende Wirkung hat..) kann das Hochpassfilter nicht ordnungsgemäß funktionieren, da die Impedanz in der Nähe der Eckfrequenz stark variiert... Folge: Bei bzw. in der Umgebung der Hochtönerresonanz wird keine/nur eine minimale Sperrwirkung erreicht - die Grund-Resonanz (Fs) des Hochtöner-Chassis (die anscheinend auch vom Antrieb selbst nur gering bedämpft wird --> hohe "Güte"-Werte) schlägt voll durch. Erst mit vernünftiger Imp.-Linearisierung wird die Resonanz genügend (pegel-)gedämpft --> Siehe "Amplitudengang" (hinterste "Fläche" im Wasserfall)...
Nebenbemerkung: Der Vergleich mit einer Simpelst-6dB-Weiche OHNE die beschriebenen Korrekturnetzwerke (für Impedanz bei Fs/Membranresonanzen) ist nicht wirklich fair...
So wie es (für mich) aussieht, sind also Nubert-Weichen keine "Wunder"-Werke, sondern "nur" sehr umsichtig und solide ingenieurstechnisch entwickelte Passivweichen. Wobei es natürlich sein kann, dass noch der eine oder andere raffiniertere "Trick" angewandt wird, um die allgegenwärtigen Probleme real existierender LS-Chassis und deren Zusammenschaltung in passiven Mehrwegesystemen zu bekämpfen.
Dass Nubertboxen anerkannt "gut" klingen lässt auch darauf schließen, dass die gehörmäßige Überprüfung sämtlicher Entwicklungsschritte nicht vernachlässigt wird...
Meine Spekulationen zur "sagenhaften" Nubert-Weiche:
In dem .pdf zeigt der Vergleich der Nadelimpuls-Messungen auf, dass eine Resonanzerscheinung (Membran!) des TMT im Präsenzbereich (ca. 3 kHz?) durch geeignete Maßnahmen unterdrückt werden kann. Und was ist eine "geeignete" Maßnahme bei einer passiven Weiche? Wahlweise ein steilflankiger (>> 6dB) Tiefpass mit genügend niedriger Eckfrequenz - bei einem konventionellen 2-Wegesystem und DIESER Problemfrequenz eher nicht machbar (Eckfrequenz) bzw. unzureichend wirksam. Alternativ: Ein Saugkreis, der das Filter schmalbandig dabei unterstützt, die auch im Amplitudengang in Erscheinung tretende Resonanz zu dämpfen. Wäre bei einer 6dB-Weiche ebenfalls sinnvoll und machbar, allerdings weniger effektiv wegen der geringen Sperrwirkung.
Eigentlich kein großes Geheimnis - für fortgeschrittene LS-Selbstbauer (wie Dich ) jedenfalls nicht, oder?
Die Wasserfalldarstellungen zeigen offensichtlich die Wirkweise einer Impedanzlinearisierung im Bereich der Resonanzfrequenz des Hochtöners (Kalotte). Ohne eine solche Linearisierung (und speziell bei Abwesenheit von Ferrofluid, welches ja seinerseits eine resonanzdämpfende Wirkung hat..) kann das Hochpassfilter nicht ordnungsgemäß funktionieren, da die Impedanz in der Nähe der Eckfrequenz stark variiert... Folge: Bei bzw. in der Umgebung der Hochtönerresonanz wird keine/nur eine minimale Sperrwirkung erreicht - die Grund-Resonanz (Fs) des Hochtöner-Chassis (die anscheinend auch vom Antrieb selbst nur gering bedämpft wird --> hohe "Güte"-Werte) schlägt voll durch. Erst mit vernünftiger Imp.-Linearisierung wird die Resonanz genügend (pegel-)gedämpft --> Siehe "Amplitudengang" (hinterste "Fläche" im Wasserfall)...
Nebenbemerkung: Der Vergleich mit einer Simpelst-6dB-Weiche OHNE die beschriebenen Korrekturnetzwerke (für Impedanz bei Fs/Membranresonanzen) ist nicht wirklich fair...
So wie es (für mich) aussieht, sind also Nubert-Weichen keine "Wunder"-Werke, sondern "nur" sehr umsichtig und solide ingenieurstechnisch entwickelte Passivweichen. Wobei es natürlich sein kann, dass noch der eine oder andere raffiniertere "Trick" angewandt wird, um die allgegenwärtigen Probleme real existierender LS-Chassis und deren Zusammenschaltung in passiven Mehrwegesystemen zu bekämpfen.
Dass Nubertboxen anerkannt "gut" klingen lässt auch darauf schließen, dass die gehörmäßige Überprüfung sämtlicher Entwicklungsschritte nicht vernachlässigt wird...
Grüße
Bernd
Bernd
Was denn auch sonst? Physik gilt nunmal für alle denke ich.So wie es (für mich) aussieht, sind also Nubert-Weichen keine "Wunder"-Werke, sondern "nur" sehr umsichtig und solide ingenieurstechnisch entwickelte Passivweichen.
Gruß, Kevin
[img]http://img504.imageshack.us/img504/4661/voegelik6.gif[/img]
Tja, umso trauriger eigentlich für den Stand der gesamten HiFi-Industrie, dass Herr Nubert damit dem größten Teil der HiEnd-Hersteller einiges voraus hat. Das ist natürlich die Sichtweise eines "doch eher technisch orientierten" wie mir.So wie es (für mich) aussieht, sind also Nubert-Weichen keine "Wunder"-Werke, sondern "nur" sehr umsichtig und solide ingenieurstechnisch entwickelte Passivweichen.
Hallo Kceeav,
die welt ist klein...
Überhaupt denke ich, wenn das Chassis diese 3 khz-Reso nicht hätte wäre auch zumindest dieser Vermutete Saugkreis nicht nötig. Es bleibt etwas nebulös. Klar ist jedoch, dass das erste Tieftonfilter wesentlich höherer Ordnung ist als ein 6 db-Filter, was man schon am flacheren Einschwingen und der runden Spitze erkennen kann. Ich kann mir trotzdem schwer vorstellen, wofür man 12 Bauteile verbrauchen kann. Vielleicht schreibt ja mal jemand von Nubert was dazu oder lesen die hier nicht mit?
Grüße
Hermes
die welt ist klein...
Im Prinzip hab ich mir das auch so gedacht, allerdings hat mich das etwas verwirrt, dass da von 12 Bauteilen die Rede ist. Das 12 db Filter braucht 2 Bauteile, der Saugkreis max. 3, vielleicht noch ne allg. Impedanzlinearisierung mit 3, dann sind wir erst bei 8 Bauteilen. Daraus schließe ich, dass Herr Nubert entweder noch reine Phasenkorrekturelemente verwendet oder es müssen 3 Saugkreise sein, was mir für ein angeblich sehr gutes Chassis doch nach sehr viel aussieht.kceenav hat geschrieben:In dem .pdf zeigt der Vergleich der Nadelimpuls-Messungen auf, dass eine Resonanzerscheinung (Membran!) des TMT im Präsenzbereich (ca. 3 kHz?) durch geeignete Maßnahmen unterdrückt werden kann. Und was ist eine "geeignete" Maßnahme bei einer passiven Weiche? Wahlweise ein steilflankiger (>> 6dB) Tiefpass mit genügend niedriger Eckfrequenz - bei einem konventionellen 2-Wegesystem und DIESER Problemfrequenz eher nicht machbar (Eckfrequenz) bzw. unzureichend wirksam. Alternativ: Ein Saugkreis, der das Filter schmalbandig dabei unterstützt, die auch im Amplitudengang in Erscheinung tretende Resonanz zu dämpfen. Wäre bei einer 6dB-Weiche ebenfalls sinnvoll und machbar, allerdings weniger effektiv wegen der geringen Sperrwirkung.
Eigentlich kein großes Geheimnis - für fortgeschrittene LS-Selbstbauer (wie Dich ) jedenfalls nicht, oder?
Überhaupt denke ich, wenn das Chassis diese 3 khz-Reso nicht hätte wäre auch zumindest dieser Vermutete Saugkreis nicht nötig. Es bleibt etwas nebulös. Klar ist jedoch, dass das erste Tieftonfilter wesentlich höherer Ordnung ist als ein 6 db-Filter, was man schon am flacheren Einschwingen und der runden Spitze erkennen kann. Ich kann mir trotzdem schwer vorstellen, wofür man 12 Bauteile verbrauchen kann. Vielleicht schreibt ja mal jemand von Nubert was dazu oder lesen die hier nicht mit?
Die Impedanzlinearisierung des Hochtöners is ja klar, nichts Neues. Hier wurde auch ein besonders übles Exemplar genommen, was die Ferrofluid freie Dämpfung angeht.kceenav hat geschrieben:Die Wasserfalldarstellungen zeigen offensichtlich die Wirkweise einer Impedanzlinearisierung im Bereich der Resonanzfrequenz des Hochtöners (Kalotte). Ohne eine solche Linearisierung (und speziell bei Abwesenheit von Ferrofluid, welches ja seinerseits eine resonanzdämpfende Wirkung hat..) kann das Hochpassfilter nicht ordnungsgemäß funktionieren, da die Impedanz in der Nähe der Eckfrequenz stark variiert... Folge: Bei bzw. in der Umgebung der Hochtönerresonanz wird keine/nur eine minimale Sperrwirkung erreicht - die Grund-Resonanz (Fs) des Hochtöner-Chassis (die anscheinend auch vom Antrieb selbst nur gering bedämpft wird --> hohe "Güte"-Werte) schlägt voll durch. Erst mit vernünftiger Imp.-Linearisierung wird die Resonanz genügend (pegel-)gedämpft --> Siehe "Amplitudengang" (hinterste "Fläche" im Wasserfall)...
Stimmtkceenav hat geschrieben:Nebenbemerkung: Der Vergleich mit einer Simpelst-6dB-Weiche OHNE die beschriebenen Korrekturnetzwerke (für Impedanz bei Fs/Membranresonanzen) ist nicht wirklich fair...
Seh ich auch so.kceenav hat geschrieben:So wie es (für mich) aussieht, sind also Nubert-Weichen keine "Wunder"-Werke, sondern "nur" sehr umsichtig und solide ingenieurstechnisch entwickelte Passivweichen. Wobei es natürlich sein kann, dass noch der eine oder andere raffiniertere "Trick" angewandt wird, um die allgegenwärtigen Probleme real existierender LS-Chassis und deren Zusammenschaltung in passiven Mehrwegesystemen zu bekämpfen.
Dass Nubertboxen anerkannt "gut" klingen lässt auch darauf schließen, dass die gehörmäßige Überprüfung sämtlicher Entwicklungsschritte nicht vernachlässigt wird...
Grüße
Hermes