Thias hat geschrieben:Seitenwand-Reflexionen sind für ein angenehmes,
räumliches Klangbild bei 2-Kanal-Wiedergabe notwendig.
Beim Design von Konzertsälen haben sich darüber
schon jede Menge Leute Gedanken und Patente
gemacht.
Aber Herr Klemm :roll: ,
Konzertsaal und Wohnzimmer sind doch nun mal was völlig anderes.
Es gibt viele Gemeinsamkeiten und einige Unterschiede. Es geht hier nicht um Kopfhörerwiedergabe.
Der Konzertsaal dient gemeinsam mit den Instrumenten mit zur Klangerzeugung, in einem Wohnzimmer soll der Klang nur reproduziert werden.
Falsch.
Vollständig falsch bei 2-Kanal. Du entnimmst
den Schall an zwei reellen oder virtuellen Punkten
und der Raum hat daraus wieder ein annehmbares
Schallfeld zu erzeugen. An diesem Prozeß sind
Lautsprecher (Abstrahlverhalten, Aufstellung),
Raum und Hörer (Kopfform, Aufstellung) die
wesentlichen Größen.
Bei 5-Kanal entschärft sich dieses Problem etwas.
Bei noch ein paar mehr Kanälen stimmt dann allerdings Deine Aussage. Bei WFS wird die Synthese im
wesentlichen synthetisch durchgeführt, allerdings
benötigt man dann eine für Heimverhältnisse inakzeptable Anzahl von Lautsprechern.
Der gewünschte Klang ist auf der CD drauf und soll möglichst unverfälscht ans Ohr gebracht werden.
Tu mir einen Gefallen. Hör Dir mal Musik in einem
schalltoten (oder überdämpften) Raum an.
Das heilt einen lebenslänglich von der Illusion, die
Du hast.
Die gewollte Räumlichkeit ist schon im Tonstudio im Mix eingearbeitet.
Hör' Dir z.B. die CARA Testbeispiele an. Dann
kann man abschätzen, welcher Anteil des Halls
im Tonstudio und welcher im Abhörrraum entsteht.
Außerdem klingt Hall auf einer CD unnatürlich, weil
er aus der falschen Richtung kommt.
Warum hat man wohl unter Kopfhörern die beste Stereoabbildung und den besten Aufbau einer virtuellen Klangbühne?
Welche gute Stereoabbildung?
Du verwechselst "gut" mit "stark".
Weil da keine Reflexionen vorhanden sind. Selbst bei "kurzen" Reflexionen, wenige ms Laufzeitunterschied, wird die Ortung von Instrumenten im Stereobild schwieriger und verwaschener.
Der Nachteil. Deswegen ist die richtige Dosierung
wichtig. Weder zu wenig (wie von Dir gefordert)
noch zu viel sind gut. Es gibt verschiedene Maße,
die das Schallfeld versuchen zu beschreiben und
Werte für diese Maße, die angenehm sind. Siehe
erster Link im Anhang.
angenehmes,
räumliches Klangbild bei 2-Kanal-Wiedergabe notwendig
Im 5 oder Mehrkanalbetrieb, bei Filmen etc. mag ein räumliches Klangbild angenehm sein, aber nicht bei Stereowiedergabe, dort ist es eher schädlich. Dort will ich ein genau ortbares und präzises, direktes Abbilden der Instrumente.
Das will keiner.
Beim Abmischen im Studio wird ein vergleichsweise trockenes Klangbild zum Abhören verwendet, was nicht jedermanns Geschmack ist.
Im Hifi-Bereich kommt dann zwar etwas mehr Hall dazu, aber auch das Studioklangbild ist weit entfernt
von hallfrei, mindestens 35% des Schalls sind Hallanteile (Raummaß = - 3 dB).
Die "Räumlichkeit" entsteht ja auch gerade bei schlecht abgestimmten LS mit zu großen Phasenfehlern.
Du hast ein paar Wortbrocken aufgefangen und
nicht verstanden. Und jetzt gibst Du sie wieder.
Sorry, das ich das so direkt sage.
Nein, ich bleibe dabei: Wandreflexionen sind möglichst stark zu dämpfen oder zu vermeiden, Boden und Deckenreflexionen natürlich auch.
Naja:
* So ziemlich alle behaupten was anderes. Zwei Links:
**
http://iem.kug.ac.at/~sontacchi/hoat/Raumakustik.pdf
**
http://www.acoustics.salford.ac.uk/rese ... eviews.pdf
Für weiteres Material braucht man nur den Links im Literaturverzeichnis zu folgen. Auch mit Hilfe von Google findet man genug weiteres Material auf Seiten der DAGA, IRT, AES, TMT, ...
Weiterer Demolinks:
**
http://www.concerthalls.unomaha.edu/discussion.htm
**
http://www.mdw.ac.at/I101/iea/tm/script ... allung.pdf
(einer von ca. 20 Artikeln!)
* Hier im Arbeitszimmer habe ich durch die Raumgeometrie und Bücheregale kaum Seitenschallanteile. Bei 5-Kanal stört das nicht,
für 2-Kanal-Musikgenuß ist der Raum aber unbrauchbar.