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Dynamik-kompression auf aktuellen CDs
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- Registriert: Sa 8. Apr 2006, 14:01
Danke für das nette Tool!
Ich spiele gerade auch ein wenig mit wavstat herum. Das verarbeitet ja angeblich auch mp3-Dateien, wenn ein Decoder installiert ist. Ich erhalte jedoch den Fehler "invalid RIFF file format". Als Decoder ist mad installiert (SuSE 10.0). Hat mir vielleicht jemand einen Tip, was falsch laufen könnte?
Ich spiele gerade auch ein wenig mit wavstat herum. Das verarbeitet ja angeblich auch mp3-Dateien, wenn ein Decoder installiert ist. Ich erhalte jedoch den Fehler "invalid RIFF file format". Als Decoder ist mad installiert (SuSE 10.0). Hat mir vielleicht jemand einen Tip, was falsch laufen könnte?
Hallo,
ich habe mir nun auch mal ein paar Sachen mit den schönen Tools angeschaut. Sie sind sehr nett, um sich ein paar Dinge zu verdeutlichen, gehörtes zu bestätigen oder auch die Aufmerksamkeit auf den ein oder anderen Aspekt zu lenken und so das Gehör ein wenig zu schulen. Letztlich habe ich aber auch festgestellt, dass das Gehör das zuverlässigste Tool ist und dass man manchmal ein wenig aufpassen muss, sich nicht (allein) von den Bildchen zu nicht ganz zutreffenden Urteilen verleiten zu lassen; auch die geben teilweise ein etwas verzerrtes Bild der Wirklichkeit wieder.
Drei Beispiele für oft gescholtene Rock-Produktionen:
Audioslave (Audioslave) - Gasoline:
Man sieht in der wavstat-Grafik die Folgen der heftigen Komprimierung und das Hardclipping, interessanterweise knapp unterhalb der 0 dB-Grenze. Nicht zuletzt das dürfte vielleicht darauf hinweisen, dass das nichts mit "Dilletantismus", sondern mit "voller Absicht" zu tun hat.
Das Audioslave-Album ist eines der gern genannten Beispiele, wenn es um den übertriebenen Einsatz der Dynamik-Komprimierung geht. So arg schlimm finde ich es in diesem Fall aber gar nicht (wobei man natürlich sagen könnte, dass es schon schlimm gekommen ist, wenn man sich mit "nicht so arg schlimm" zufrieden gibt ); irgendwie passt es ein Stück weit zum Musikstil. Unangenehmer ist da imho
Muse (Absolution) - Hysteria:
Auch hier war es sicher Absicht, einen sehr stark verzerrten "dreckigen" Klang zu erzeugen. Dazu kommt aber noch ein irgendwie unangenehmer etwas "mittiger" Klang. Die Wave-Grafik zeigt ein wirklich übel heckenmäßig zurechtgestutztes Bild. Das Histogramm mit den "breiten Schultern" dürfte typisch für so stark komprimierte Rock-Musik sein.
Powderfinger (Vulture Street) - Sunset:
Die wavstat-Grafik zeigt, dass man sich wohl Mühe gemacht hat, Clipping durch Softlimiter zu verhindern. Trotzdem das Beispiel kaum clippt, empfinde ich das Zuhören als sehr anstrengend, da es sich um eher "puren" Rock und keinen so stark verzerrten Alternative Rock handelt. Hier hat man gute Rockmusik tatsächlich zu Tode komprimiert.
Der Bass ist bei diesem Beispiel auch nicht besonders tief, anders als in den anderen beiden Stücken. Ich habe den Eindruck, dass ein hart geclippter tiefer lauter Bass beim hören nicht so sehr auffällt; es zeigt sich aber natürlich trotzdem in den Statistiken.
Auch hier im Histogramm die typischen "breiten Schultern".
Drei Beispiele eher audiophiler Aufnahmen:
Friedemann (Aquamarin) - Five Sounding Crystals:
Eher ruhiges Stück mit einer tiefen dezenten Basstrommel.
Trilok Gurtu (Rememberance) - Brindavan Dance:
Dynamisches Stück mit äußerst impulsiven Bassschlägen. Das (Soft-)Clipping betrifft natürlich nur die Bässe und fällt beim Hören kaum auf.
Al DiMeola (Kiss My Axe) - The Embrace:
Auch hier einige sehr impulsive und sehr tiefe Bassschläge, deren Spitzen mit einem Limiter gekappt wurden, was aber beim Hören nicht auffällt, sich jedoch in der wavstat-Grafik zeigt. Die Wave-Grafik zeigt dann relativ viel Dynamik.
Vier Beispiele eher gelungener Produktionen aus dem Hip-Hop-Bereich:
The Black Eyed Peas (Monkey Business) - Pump It!:
Die Analysen der Stücke von den Black Eyed Peas haben mich zunächst ein wenig überrascht, ähneln sie doch ein wenig den als etwas anstrengend empfundenen Rock-Beispielen. Ich empfinde das Album jedoch eher als sehr dynamisch, "offen" und sehr gut durchhörbar. Ich vermute mal, dass für das Bild die im Hip-Hop oft übertrieben starken, tiefen und impulsiven, noch dazu dicht aufeinander folgenden Bassschläge verantwortlich sind. Das starke Clippen ist wohl der Tribut, den man für die heftigen Bassattacken zollen muss. Quetscht man die dicht aufeinander folgenden Bassschläge in ein eher schmales Bild, sieht das dann natürlich auch nach heftig gestutzter Hecke aus, obwohl der Höreindruck ein anderer ist, als bei ähnlich aussehenden Rock-Stücken.
Dass das bei Hip-Hop durchhörbarer klingt, leigt aber vielleicht auch daran, dass man hier meist keine stark verzerrenden Gitarren hat und dass die Arrangements "schlanker" sind.
Die Verzerrungen fallen zwar deutlich auf, sind aber nicht unbedingt unangenehm oder ermüdend.
Auffällig im Histogramm die starken Peaks an den Rändern.
The Black Eyed Peas (Monkey Business) - Don't Phunk With My Heart:
Im darauffolgenden Stück des Albums sieht man schön den Einsatz wahrscheinlich eines Softlimiters. Liegt es daran, dass der Bass irgendwie "runder" klingt?
Ich finde es interessant, dass die Kurven bei diesem Stück an den Enden so anders aussehen als das hart geclippte erste Stück. Vielleicht war im Tonstudio der Titel "Pump It" auch Programm für den Ing.
Missy Elliott (Under Construction) - Work It:
Auffallend die heftigst bei 0 dB geclippten Beats, denen ich das heftige Clippen in diesem Fall nicht anhöre. Möglicherweise reagieren die eher obertonarmen elektronischen Bässe (?) darauf nicht so empfindlich (?). Dass relativ viel Dynamik übrig bleibt, wenn man sich die heftigen Bässe ausblendet, zeigen die Wave-Grafik aber auch der eher "flache Fuß" der wavstat-Grafik oder das eher "schlanke" Histogramm (mit den typischen Clipping-Peaks an den Rändern).
Bubba Sparxxx (Deliverance) - Deliverance:
Dass es auch mit wenig Clipping geht, zeigt Bubba Sparxxx in seinem in jeder Hinsicht gut gemachten (imho) Album. Möglicherweis hatte man es hier aber "leichter", weil die Bässe nicht ganz so tief und zupackend rüberkommen.
Noch mal drei Beispiele:
Christina Aguilera (Stipped) - Walk Away:
Das schon erwähnte Beispiel. Dass man eine Ballade so übersteuert, ist mir nicht ganz verständlich. Einem geschulten Toningenieur muss das doch noch schlimmer in den Ohren klingeln als mir. Warum man sowas wohl macht? Bei den erwarteten Einnahmen so einer eingängigen Pop-Produktion sollte ein wenig mehr Sorgfalt doch eigentlich verhältnismäßig erschwinglich sein (?).
Jack Johnson (On And On) - Wasting Time:
Für meinen Geschmack auch ein wenig zu laut und der Bass zu dröhnend und vordergründig für das eher akustische Stück. Das sparsame Arrangement macht es trotzdem noch erträglich.
James Taylor (Pull Over Live DVD) - Steamroller Blues:
Wahrscheinlich ein Beispiel dafür, wie es eigentlich sein sollte. Nur sehr dezente Komprimierung (?), kein einziges geclipptes Sample. Und vielleicht ein Beispiel dafür, dass man guten (Pop/Rock-)Klang momentan am ehesten auf DVD findet. Allerdings nicht wegen des Formats selbst, sondern wegen des Umgangs damit im Tonstudio.
James Taylor scheint jedoch bekannt dafür zu sein, dass er auf die Tonqualität viel Wert legt (allerdings hat er es bei seiner Zielgruppe wohl auch nicht nötig, sich lauthals bemerkbar zu machen ). Hat jemand ein Studioalbum von James Taylor? Wäre eigentlich interessant, wie das im Vergleich aussieht.
Gruß
Christoph
ich habe mir nun auch mal ein paar Sachen mit den schönen Tools angeschaut. Sie sind sehr nett, um sich ein paar Dinge zu verdeutlichen, gehörtes zu bestätigen oder auch die Aufmerksamkeit auf den ein oder anderen Aspekt zu lenken und so das Gehör ein wenig zu schulen. Letztlich habe ich aber auch festgestellt, dass das Gehör das zuverlässigste Tool ist und dass man manchmal ein wenig aufpassen muss, sich nicht (allein) von den Bildchen zu nicht ganz zutreffenden Urteilen verleiten zu lassen; auch die geben teilweise ein etwas verzerrtes Bild der Wirklichkeit wieder.
Drei Beispiele für oft gescholtene Rock-Produktionen:
Audioslave (Audioslave) - Gasoline:
Man sieht in der wavstat-Grafik die Folgen der heftigen Komprimierung und das Hardclipping, interessanterweise knapp unterhalb der 0 dB-Grenze. Nicht zuletzt das dürfte vielleicht darauf hinweisen, dass das nichts mit "Dilletantismus", sondern mit "voller Absicht" zu tun hat.
Das Audioslave-Album ist eines der gern genannten Beispiele, wenn es um den übertriebenen Einsatz der Dynamik-Komprimierung geht. So arg schlimm finde ich es in diesem Fall aber gar nicht (wobei man natürlich sagen könnte, dass es schon schlimm gekommen ist, wenn man sich mit "nicht so arg schlimm" zufrieden gibt ); irgendwie passt es ein Stück weit zum Musikstil. Unangenehmer ist da imho
Muse (Absolution) - Hysteria:
Auch hier war es sicher Absicht, einen sehr stark verzerrten "dreckigen" Klang zu erzeugen. Dazu kommt aber noch ein irgendwie unangenehmer etwas "mittiger" Klang. Die Wave-Grafik zeigt ein wirklich übel heckenmäßig zurechtgestutztes Bild. Das Histogramm mit den "breiten Schultern" dürfte typisch für so stark komprimierte Rock-Musik sein.
Powderfinger (Vulture Street) - Sunset:
Die wavstat-Grafik zeigt, dass man sich wohl Mühe gemacht hat, Clipping durch Softlimiter zu verhindern. Trotzdem das Beispiel kaum clippt, empfinde ich das Zuhören als sehr anstrengend, da es sich um eher "puren" Rock und keinen so stark verzerrten Alternative Rock handelt. Hier hat man gute Rockmusik tatsächlich zu Tode komprimiert.
Der Bass ist bei diesem Beispiel auch nicht besonders tief, anders als in den anderen beiden Stücken. Ich habe den Eindruck, dass ein hart geclippter tiefer lauter Bass beim hören nicht so sehr auffällt; es zeigt sich aber natürlich trotzdem in den Statistiken.
Auch hier im Histogramm die typischen "breiten Schultern".
Drei Beispiele eher audiophiler Aufnahmen:
Friedemann (Aquamarin) - Five Sounding Crystals:
Eher ruhiges Stück mit einer tiefen dezenten Basstrommel.
Trilok Gurtu (Rememberance) - Brindavan Dance:
Dynamisches Stück mit äußerst impulsiven Bassschlägen. Das (Soft-)Clipping betrifft natürlich nur die Bässe und fällt beim Hören kaum auf.
Al DiMeola (Kiss My Axe) - The Embrace:
Auch hier einige sehr impulsive und sehr tiefe Bassschläge, deren Spitzen mit einem Limiter gekappt wurden, was aber beim Hören nicht auffällt, sich jedoch in der wavstat-Grafik zeigt. Die Wave-Grafik zeigt dann relativ viel Dynamik.
Vier Beispiele eher gelungener Produktionen aus dem Hip-Hop-Bereich:
The Black Eyed Peas (Monkey Business) - Pump It!:
Die Analysen der Stücke von den Black Eyed Peas haben mich zunächst ein wenig überrascht, ähneln sie doch ein wenig den als etwas anstrengend empfundenen Rock-Beispielen. Ich empfinde das Album jedoch eher als sehr dynamisch, "offen" und sehr gut durchhörbar. Ich vermute mal, dass für das Bild die im Hip-Hop oft übertrieben starken, tiefen und impulsiven, noch dazu dicht aufeinander folgenden Bassschläge verantwortlich sind. Das starke Clippen ist wohl der Tribut, den man für die heftigen Bassattacken zollen muss. Quetscht man die dicht aufeinander folgenden Bassschläge in ein eher schmales Bild, sieht das dann natürlich auch nach heftig gestutzter Hecke aus, obwohl der Höreindruck ein anderer ist, als bei ähnlich aussehenden Rock-Stücken.
Dass das bei Hip-Hop durchhörbarer klingt, leigt aber vielleicht auch daran, dass man hier meist keine stark verzerrenden Gitarren hat und dass die Arrangements "schlanker" sind.
Die Verzerrungen fallen zwar deutlich auf, sind aber nicht unbedingt unangenehm oder ermüdend.
Auffällig im Histogramm die starken Peaks an den Rändern.
The Black Eyed Peas (Monkey Business) - Don't Phunk With My Heart:
Im darauffolgenden Stück des Albums sieht man schön den Einsatz wahrscheinlich eines Softlimiters. Liegt es daran, dass der Bass irgendwie "runder" klingt?
Ich finde es interessant, dass die Kurven bei diesem Stück an den Enden so anders aussehen als das hart geclippte erste Stück. Vielleicht war im Tonstudio der Titel "Pump It" auch Programm für den Ing.
Missy Elliott (Under Construction) - Work It:
Auffallend die heftigst bei 0 dB geclippten Beats, denen ich das heftige Clippen in diesem Fall nicht anhöre. Möglicherweise reagieren die eher obertonarmen elektronischen Bässe (?) darauf nicht so empfindlich (?). Dass relativ viel Dynamik übrig bleibt, wenn man sich die heftigen Bässe ausblendet, zeigen die Wave-Grafik aber auch der eher "flache Fuß" der wavstat-Grafik oder das eher "schlanke" Histogramm (mit den typischen Clipping-Peaks an den Rändern).
Bubba Sparxxx (Deliverance) - Deliverance:
Dass es auch mit wenig Clipping geht, zeigt Bubba Sparxxx in seinem in jeder Hinsicht gut gemachten (imho) Album. Möglicherweis hatte man es hier aber "leichter", weil die Bässe nicht ganz so tief und zupackend rüberkommen.
Noch mal drei Beispiele:
Christina Aguilera (Stipped) - Walk Away:
Das schon erwähnte Beispiel. Dass man eine Ballade so übersteuert, ist mir nicht ganz verständlich. Einem geschulten Toningenieur muss das doch noch schlimmer in den Ohren klingeln als mir. Warum man sowas wohl macht? Bei den erwarteten Einnahmen so einer eingängigen Pop-Produktion sollte ein wenig mehr Sorgfalt doch eigentlich verhältnismäßig erschwinglich sein (?).
Jack Johnson (On And On) - Wasting Time:
Für meinen Geschmack auch ein wenig zu laut und der Bass zu dröhnend und vordergründig für das eher akustische Stück. Das sparsame Arrangement macht es trotzdem noch erträglich.
James Taylor (Pull Over Live DVD) - Steamroller Blues:
Wahrscheinlich ein Beispiel dafür, wie es eigentlich sein sollte. Nur sehr dezente Komprimierung (?), kein einziges geclipptes Sample. Und vielleicht ein Beispiel dafür, dass man guten (Pop/Rock-)Klang momentan am ehesten auf DVD findet. Allerdings nicht wegen des Formats selbst, sondern wegen des Umgangs damit im Tonstudio.
James Taylor scheint jedoch bekannt dafür zu sein, dass er auf die Tonqualität viel Wert legt (allerdings hat er es bei seiner Zielgruppe wohl auch nicht nötig, sich lauthals bemerkbar zu machen ). Hat jemand ein Studioalbum von James Taylor? Wäre eigentlich interessant, wie das im Vergleich aussieht.
Gruß
Christoph
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- Semi
- Beiträge: 155
- Registriert: Mo 10. Jan 2005, 18:46
Kann mir bitte jemand sagen, ob ich die Sache richtig kapiert habe?
Wenn der Toning. die Platte bei einer bestimmten durchschnittlichen, empfundenen Lautheit halten will (so laut wie möglich, d.h. nur die nötigsten Lautstärkeschwankungen) und er bemerkt, daß die Geschichte auf CD verzerrt, weil er den Pegel zu hoch gewählt hat:
Warum stellt er nicht einfach den Kompressor nochmal um den Betrag steiler, den er braucht um unterhalb der Clippinggrenze zu bleiben? Weil die Kompression irgendwann so hart sein muss, daß das Resultat auch einem Clipping gleichkommt? Weil durch die notwendige schnelle Anstiegszeit die Spitzen des Signals gekappt werden? Wäre das klangliche Ergebnis denn nicht trotzdem "besser", wenn er die Verschlimmbeserung durch den Kompressor machen lässt, anstatt eher zufällig durch die digitale Verzerrung (die ja die klanglich schlechteste Lösung sein dürfte)?
Nicht daß Mißverständnisse aufkommen, mir gehts bis hierher nur ums Verständnis.
Gemotzt wird ab hier, unter der Vorrausetzung, ich habs richtig verstanden:
Das ist das, was ich nicht verstehe: Die Sache scheint überhaupt keiner Kontrolle zu unterliegen. Das macht doch keinen Sinn.
Ich meine, wenn Bertelsmann morgen anfängt Bücher zu drucken, bei denen alle Sätze nach der Hälfte abgeschnitten sind weil sie aufgrund zu hoher Schriftgröße nicht auf die Seite passen, müssen wir uns dann wundern?
Wenn der Toning. die Platte bei einer bestimmten durchschnittlichen, empfundenen Lautheit halten will (so laut wie möglich, d.h. nur die nötigsten Lautstärkeschwankungen) und er bemerkt, daß die Geschichte auf CD verzerrt, weil er den Pegel zu hoch gewählt hat:
Warum stellt er nicht einfach den Kompressor nochmal um den Betrag steiler, den er braucht um unterhalb der Clippinggrenze zu bleiben? Weil die Kompression irgendwann so hart sein muss, daß das Resultat auch einem Clipping gleichkommt? Weil durch die notwendige schnelle Anstiegszeit die Spitzen des Signals gekappt werden? Wäre das klangliche Ergebnis denn nicht trotzdem "besser", wenn er die Verschlimmbeserung durch den Kompressor machen lässt, anstatt eher zufällig durch die digitale Verzerrung (die ja die klanglich schlechteste Lösung sein dürfte)?
Nicht daß Mißverständnisse aufkommen, mir gehts bis hierher nur ums Verständnis.
Gemotzt wird ab hier, unter der Vorrausetzung, ich habs richtig verstanden:
Das ist das, was ich nicht verstehe: Die Sache scheint überhaupt keiner Kontrolle zu unterliegen. Das macht doch keinen Sinn.
Ich meine, wenn Bertelsmann morgen anfängt Bücher zu drucken, bei denen alle Sätze nach der Hälfte abgeschnitten sind weil sie aufgrund zu hoher Schriftgröße nicht auf die Seite passen, müssen wir uns dann wundern?
- Frank Klemm
- Star
- Beiträge: 2383
- Registriert: So 22. Dez 2002, 19:59
- Wohnort: Thüringen
- Danksagung erhalten: 9 Mal
Weil man damit keine lauten CDs hinbekommt. Die lautesten CDs sind bis zu 22 dB zu laut. Das ist die 12fache Spannung. Um diesen Karch hinzubekommen, muß man was ähnliches machen wie beim Schmieden eines Samurai-Schwertes. Komprimieren und Mischen, komprimieren und mischen, komprimieren und ...Vul Kuolun hat geschrieben:Kann mir bitte jemand sagen, ob ich die Sache richtig kapiert habe?
Wenn der Toning. die Platte bei einer bestimmten durchschnittlichen, empfundenen Lautheit halten will (so laut wie möglich, d.h. nur die nötigsten Lautstärkeschwankungen) und er bemerkt, daß die Geschichte auf CD verzerrt, weil er den Pegel zu hoch gewählt hat:
Warum stellt er nicht einfach den Kompressor nochmal um den Betrag steiler, den er braucht um unterhalb der Clippinggrenze zu bleiben? Weil die Kompression irgendwann so hart sein muss, daß das Resultat auch einem Clipping gleichkommt? Weil durch die notwendige schnelle Anstiegszeit die Spitzen des Signals gekappt werden? Wäre das klangliche Ergebnis denn nicht trotzdem "besser", wenn er die Verschlimmbeserung durch den Kompressor machen lässt, anstatt eher zufällig durch die digitale Verzerrung (die ja die klanglich schlechteste Lösung sein dürfte)?
Nicht daß Mißverständnisse aufkommen, mir gehts bis hierher nur ums Verständnis.
Nehmen wir mal an, die Musik besteht aus 10 Tonspuren. Diese 10 Spuren werden erst mal über Effektgeräte gejagt (Exciter für Stimmen, Verzerrer für E-Gitarren, ...)
Dann werden erst mal diese 10 Tracks über einen Multibandkompander gejagt. Dazu wird das Signal jeder Tonspur in 10 Bänder zerlegt und jedes Band wird dynamikkomprimiert. Dann werden die Bänder noch mal über einen Limiter gejagt. Dann werden die 3 unteren Bänder gemischt und nochnmal über einen Limiter gejagt, gleiches passiert mit den 4 mittleren und den 3 oberen Bändern. Dann werden diese zusammengefasten Bändern nochmal komprimiert und limitiert und dann werden diese Instrumenteweise zusammengemixt von Instrumenten, die sich nicht so stark gegenseitig beeinflussen und so fort. Instrumente, die sich nicht ganz so mögen (z.B. Tiefbaß und Stimme) kommen erst am Schluß zusammen, werden nochmal komprimiert und dann final geklippt.
Wenn Du Pech hast, ist die Stimme der Sängerin durch mehr als 10 Effekt- und Kompressorgeräte gegangen, bevor sie auf der CD landet.
Dann frage ich mich. Warum aber zu laute CDs? Weil es im "Ghettoblaster" richtig fetzen soll?
Und. Isses vielleicht doch nicht sooo leicht und einfach ne CD gut abzumischen?
Braucht eine gute Abmischung doch mehr Zeit und vor allem Erfahrung?
Ich verstehe nachwievor nicht, warum man so bewusst "schlampt" bei der Abmischung.
Und. Isses vielleicht doch nicht sooo leicht und einfach ne CD gut abzumischen?
Braucht eine gute Abmischung doch mehr Zeit und vor allem Erfahrung?
Ich verstehe nachwievor nicht, warum man so bewusst "schlampt" bei der Abmischung.
Die Zeitung mit den großen roten Buchstaben verkauft sich ja auch sehr gut. Wer am lautesten schreit, zieht die Aufmerksamkeit auf sich.
Wenn man Musik nebenher "geniest", kann die Dynamikkompression ja auch von Vorteil sein. Vor allem z.B. im Auto, wo man die Hintergrundgeräusche übertönen muss. Sinnvoller wäre natürlich ein im Autoradio eingebauter Kompressor. Aber wer würde denn da investieren - interessiert ja sowieso nur wenige wirklich.
Wenn man Musik nebenher "geniest", kann die Dynamikkompression ja auch von Vorteil sein. Vor allem z.B. im Auto, wo man die Hintergrundgeräusche übertönen muss. Sinnvoller wäre natürlich ein im Autoradio eingebauter Kompressor. Aber wer würde denn da investieren - interessiert ja sowieso nur wenige wirklich.