BlueDanube hat geschrieben:....nur damit die Falschaussage nicht für bare Münze genommen wird, nur weil sie vom "allwissenden" Inder-Nett kommt....
Noch 2...3 solche Sprüche, und ich habe mich daran gewöhnt!
Aber in gewisser Weise hast Du Recht, ich habe mich da offensichtlich verrechnet...
tiyuri hat geschrieben:Ein Oktavenschritt hoch/runter entspricht einer Frequenzverdopplung/halbierung.
Ein 1-Tonschritt (1/8 Oktave) hoch entspricht dann dem 2^( 1/8 ) = 1,091 fachen der Bezugsfrequenz (9,1% Änderung).
Der erste Satz ist korrekt, der zweite nicht mehr ganz
Die Oktave unterteilt sich in 12 Halbtonschritte, die alle einen mehr oder weniger gleichmäßigen Abstand von 2^(1/12) haben. Mehr oder weniger gleichmäßig heisst, dass bei 100%ig mathematisch korrekter Abstimmung nicht alle Tonarten wirklich sauber klingen, weshalb z.B. das wohltemperierte Klavier pro Ton im Hauptbereich 3 Saiten verwendet, welche sehr fein gegeneinander verstimmt sind...
Bei den "ganzen" Tönen (also C-Dur-Tonleiter) werden 5 Halbtöne weggelassen (der achte Ton der Okave ist gleichzeitig der Erste von der nächsten Oktave), aber es ergibt sich kein gleichmäßiger Abstand mehr...
Der Frequenzschritt zwischen zwei Halbtönen ist also jeweils das ca. 1,06 -fache, zwischen zwei ganzen Tönen ist's jeweils das 1,06 oder 1,12-fache (je nachdem, ob zwischen den Tönen ein Halbton/eine schwarze Taste ist oder nicht). Bezugsgröße ist übrigens immer der vorherige Halbton.
Bereits weniger als ein halber Halbtonschritt (nicht auf dem Klavier, aber auf einer Violine oder einer verstimmten Gitarre leicht zu erzeugen) wird sehr deutlich wahrgenommen, entspricht also weniger als 3%.
Ein Vibrato auf der Violine entspricht (analytisch betrachtet) weniger als 1/4 Halbtonschritt Frequenzmodulation, also weniger als 1,5% und wird noch immer wahrgenommen.
Bleibt aber trotzdem die Aussage gültig, dass das menschliche Ohr für Frequenzfehler wesentlich sensibler ist, als z.B. für Pegel-Unterschiede (da hören wir wirklich zuverlässig im besten Lautstärke- und Frequenzbereich ab etwa 1 dB Unterschied, ist etwa 25% mehr Leistung).
Im Bass-Bareich (also da wo man von "mehr Druck" spricht) und im Hochtonbereich (wo die "Brillianz" beim Probehören herkommt) ist die Empfindlichkeit des menschlichen Ohres noch deutlich geringer...
Ausschlaggebender Punkt war die Vermutung, dass unterschiedliche Kabel deshalb unterschiedlich klingen, weil sie die verschiedenen Frequenzbereiche unterschiedlich "dämpfen".
Kabeldämpfungen lassen sich aber sehr leicht mit Genauigkeiten von ca. 1% errechnen und auch messen... und da ist es einfach höchst unglaubhaft, wenn jemand diese Unterschiede wahrgenommen haben möchte.
Aber auch meine These mit der Verstimmung von komplexen flankensteilen Weichen bestimmter Boxen ist nur eine Vermutung, welche ich (mangels entsprechender Box) nicht wirklich aus eigener Erfahrung bestätigen kann...