Ich dachte mir: Wenn die Boxen mich umhauen, macht es ja nix, weil sie so extrem teuer sind, dass ich nie in Versuchung kommen könnte. Dennoch hat es mich natürlich gereizt, mal vom obersten Ende der Fahnenstange herunterzuschauen.
Es traten an:
1) Das Spitzenmodell von Burmester, die B 100.
Ein 128-Kilo-Klotz. Preis weiß ich nicht genau, aber jedenfalls mehrere zig Kilo-Euro.
Sieht so aus:

2) Die neuen Aktivboxen BM Line 35 und BM Line 50 von Backes und Müller.
Listenpreis: Knapp 30.000 bzw 54.000 Euro!
Hier die größere der beiden (Höhe: 201 cm):

Fotoapparat hatte ich leider nicht mit. Daher diese Bilder.
Der Raum: ca 50 Quadratmeter, ziemlich quadratisch, normale Zimmerhöhe von ca 2,50 Meter, Teppichboden.
An den Wänden verloren sich einige wenige Absorber. Es standen auch noch andere Geräte und Lautsprecher herum.
Basisbreite der Boxen: ca 3,50 m
Hörabstand ca 4 m, ausreichender Abstand zur Rückwand. Elektronik von Burmester.
Ich hatte eigene CDs mit, die ich in- und auswendig kenne.
Und nun kommt`s:
Es klang grausam!
Alles hätte ich erwartet - nur nicht einen dermaßen miserablen Klang!
Ich bemühe mal das einschlägige Vokabular:
topfig, mulmig, gepresst, indifferent, lästig, aufdringlich.
Die Bässe dröhnten über alle drei Boxen, hatten kaum Punch.
Feinste Informationen, die ich zu Hause höre, wie etwa Notenblättern im Orchester, Atmen des Pianisten etc, waren kaum wahrzunehmen.
Mit mir befanden sich während der anderthalb Stunden noch vier bis acht andere Hörer im Raum. Wir hatten Ruhe und konnten uns konzentrieren.
Keiner der Anwesenden war begeistert. Zwei sagten nur: "Die sind gestorben" und gingen raus.
Aber das Beste war: Der Mann von B+M schien mit seinen Vorführungen überhaupt nicht unzufrieden zu sein.
Ich habe ja oft geschmunzelt, wenn andere nuForianer von High-End-Messen oder ähnlichen Veranstaltungen mit ziemlichen Verrissen wiederkamen.
Nun senke ich also selber den Daumen.
Natürlich lag vieles am Raum. Die Boxen spielten sicher weit unterhalb ihrer Möglichkeiten.
Aber immerhin war es eine eigens anberaumte und beworbene Vorführung mit einem Vertreter von Backes und Müller.
Mir ist absolut schleierhaft, wie man so etwas in einem solchen Raum machen kann.
Erwartungsgemäß haben auf dem zitierten niedrigen Niveau die Backes- und Müller-Flaggschiffe die große Burmester an die Wand gespielt. Das war deutlich zu hören. Aber wie gesagt: Hier ging es nicht darum, welche Box die bessere war, sondern um schlecht im Vergleich zu noch schlechter.
Als ich hinter die 54.000-Box geklettert bin, zeigten sich zu allem Überfluss auch noch Fertigungsmängel bei den rückwärtigen Tieftönern: An zwei der vier Membranen war die Staubschutzkappe im Zentrum der Tieftöner nicht richtig festgeklebt.
Fazit für mich:
Ich könnte meine Anlage und den Architekt meines Raumes knutschen.
Die Nubert-Subs klingen bei mir weitaus besser und präziser als die Aktivbässe der B+M bei der Frankfurter Vorführung.
Leute, freut euch über eure Nubis!