Abgesehen von der Tatsache, daß einige nuForianischen Schreiberlinge, vor denen ich den Hut ziehe, aufgrund ihrer imponierenden rethorischen Fähigkeiten, Gedanken und Emotionen sowohl unterhaltsam und/oder interessant, als auch verständlich und sinnvoll, in Form aneinandergereihter Worte Ausdruck zu verleihen, möchte auch ich die Gelegenheit nutzen, um meine Eindrücke zu schildern, ohne Anspruch auf Seriösität und Allgemeingültigkeit. Kommentare sind erwünscht. Neue Bebilderte Fotos werden zu gegebener Zeit gerne nachgereicht.
Nicht allein von der geschlossenen Bauweise und den daraus resultierenden klanglichen Eigenschaften überzeugt, möchte ich, als begeisterter Hörer und Betrachter dieses audio- und videophilen* Schallwandlers, der nuForm 90 (bzw. der nuForm-Serie) und deren Erschaffer, meine uneingeschränkte Anerkennung zollen.
Die nuForm bietet das unmittelbarste Klangerlebnis, das ich bis jetzt gehört habe. Sie werden von mir als noch direkter empfunden, als ich es von den anderen Nuberts kenne, liebe und zu schätzen weiß. Von schwammigem Bass-Bereich, wie es von einigen berichtet wurde, kann ich beim besten Willen nichts feststellen; das Gegeteil ist der Fall.
Dazu muss gesagt werden, daß ich die nuForm momentan mittels Software-Equalizer bei 30 Hz angehoben, und bei 125 Hz abgesenkt betreibe, da ich leider (noch!) kein "Tuning-Modul" besitze. Ungeachtet der momentanen eingeschränkten Hör-Situation war ich beim ersten Testhören sofort vom Klang dieser zudem wunderschönen Lautsprecher angetan, ach was, besessen; und das obgleich ich noch mit einigen Bereichen im Klanspektrum nicht zufrieden war.
Das bezog sich nicht, wie man möglicherweise annehmen könnte, unbedingt auf den fehlenden Tiefbasswiedergabe im Vergleich beispielsweise zur "nuWave 85" bzw "nuWave 10", was natürlich trotzdem ein Thema war bzw. immernoch eins ist, sondern u.a. auf die "Anhebung" im Bereich um 125 Hz.
Dazu möchte ich anmerken, daß mir die nuForm 90 sehr aufstellungskritisch zu sein scheint, was aber ich aber nunmehr nicht generell als Nachteil empfinde, denn man muss zwar eine Menge beachten, kann allerdings auch eine Menge bewirken, so zum Beispiel einer leichten "Anhebung" entgegenwirken.
Was ich als unbedingt Maßnahme in meinen Räumlichkeiten erkannt und umgesetzt habe, ist die Erhöhung der Box, da der (Laminat-)Boden sehr stark zu mitschwingen angeregt wird, was bei den nuwaves nicht der so Fall war. Es eröffnete ein neues Kapitel, Thema: Raum-Akkustik und Klangoptimierung allgemein.
Vor den nuFormen schenkte ich auch dem Thema "Klangbild" kaum Beachtung, wichtig war zum einen eine exzellente Stimmenwiedergabe und den damit verbundenen "authentischen" Klang an sich und zum anderen war die Wiedergabe sowohl Rock lastiger als auch Pop/Black-Music/Elektro haltiger, also Drum Machine erzeugter Klänge, wie: Drums, Snares, Claves, Hi Hats etc. überaus erwünscht.
Mit dem Einleuten meiner Nubert Ära, in Form von nuWave 3 und CS-4 wurden diese Anforderungen auf für mich beeindruckende Weise erfüllt. Die nuwave 85 und 10 konnten das Ganze dann sogar noch steigern.
Als ich die nuFormen hörte, waren erfreulicherweise keine klangtechnischen Einbußen festzustellen, im Gegenteil, ich empfand sie als eine Art "Quantensprung" im Vergleich zu den anderen Nuberts, wobei sich im Gegensatz zu den nuWaves (später ja dan die 85er bzw. 10er), die die Töne, sagen wir mal, sehr überzeugend abzustrahlten vermochten, sodaß aber dennoch eine "Lautsprecher Wiedergabe Vorstellung" bleibt, die nuFormen (nach meiner Vorstellung) unsichtbar machen und ein Klangraum entstehen lassen, der seines gleichen sucht.
Für mich erschließen sich damit ganz andere, neue "Dimensionen" der Klangempfindung. Wenn ich z.B. klassische Musik höre, wobei ich mich sehr wenig Auskenne und Aufgrund der Vorliebe für Orgel und Cembalo (Spinett), J.S.B. bevorzugt höre, hat mein Gehirn nicht mehr viel zu tun, um eine dementsprechende Vorstellung zu erzeugen, die, wie ich schon andeutete, ein Gefühl von Autentizität auf unmittelbarste Weise erfahrbar macht.
G. Nubert hat geschrieben:
Räumlichkeit im Klangbild konventionell abstrahlender Lautsprecher
ist äußerst einfach zu bewerkstelligen: man muss sich als
Konstrukteur nur einen gröberen (oder mehrere kleinere) Fehler
bei der Konstruktion erlauben!...
...Räumliche Darstellung des Klangbildes bei gleichzeitig hoher
Präzision in der Ortbarkeit ist hingegen ein wesentlich schwerer
zu erreichendes Ziel!
Vor allem bei der Entwicklung der früheren
nuForm-Serie wurden hier unzählige Hör- und Messvergleiche
mit unterschiedlichen Schallwand-Formen unternommen.
Die Kantenbrechungen, die von der Geometrie der Schallwand
kommen, werden vom Ohr dem Lautsprecher zugeordnet. Die
ersten Reflexionen von einer etwa 1 m entfernten Seitenwand des
Raumes gehen kaum noch in den "subjektiv empfundenen"
Frequenzgang ein, bringen aber "bei kaum reduzierter
Ortungsgenauigkeit" mehr Räumlichkeit im Klangbild.
Bei immer weiter getriebener Sauberkeit einer sehr guten Box
wird die Ortbarkeit einzelner Instrumente immer besser! Die
luftige Räumlichkeit wird dabei aber eher geringer, wenn sie auf
der entsprechenden Musikaufnahme nicht enthalten ist!
Speziell die "Mitte-Ortung" wird so perfekt, dass man schwören könnte,
dass sich zwischen den beiden Stereo-Lautsprechern noch eine
dritte Box befindet! Bei manchen Klassikaufnahmen ist durch die
sehr geringen Mikrofon-Abstände die Ortbarkeit wesentlich ausgeprägter,
als im Konzertsaal! (Es gibt also noch ein "weites Feld"
für den Einsatz von Raum-Simulationsgeräten.)
Die Stimmenwiedergabe:
Egal was abgespielt wird, ob Madonna (nicht, daß ich der Meinung wäre, sie könne gut singen, aber ich höre ihre Stimme sehr gerne), Kate Bush, Righteous Brothers, Celine Dion, Steve Winwood, Alanis Morissette, Queen etc., ich bin hin und weg und auf bemerkenswerte Weise gefesselt, um nicht hypnotisiert zu sagen. Solch ein "Echtheitsgefühl" würde bei mir bis dahin durch eine Lautsprechern Wiedergabe noch nicht ausgelöst. Faszination pur und ausgiebiges Genießen sind seitdem angesagt.
Rock-Songs:
Uriah Heep "Gypsy" oder Deep Purple "Fools", um nur zwei Beispiele zu nennen, die ich sehr gut "im Ohr habe", wurde auf gänzlich andere Weise wahrgenommen als bisher. Bestimmte Elemente des Songs bekommen einen grundsätzlich anderen "Stellenwert", was ich mir nun als Abbildung im Klangraum vorstelle. (Bitte um Nachsicht)
Bei Queen "Anotherone bites the dust" (DTS 96/24) ist der Bass so unglaublich impulsiv, klar und unverzerrt, daß es bei - problemlos hörbarem hohen Pegeln - körperliches Erlebnis wird, wie man es (guten) Konzerten kennt.
Pop/Black-Music/Elektro:
Zuerst mussten sich die Lautsprecher den bei mir üblichen Aphex Twin "Bucephalus Bouncing Ball" mit direkt anschließendem "Rubber Johnny" (irgendwie gehören die Tracks zusammen) Test aussetzen, der einige interessante Töne und Tonfolgen (auch sehr schnelle) beinhaltet, an denen ich mich ganz gut orientieren kann, was für mich relevante Klangeigenschaften betrifft. Schon die erste Tonfolge bis zur 5. Sekunde, ist entscheidend, wenn die nicht "stimmt" brauche ich gar nicht weiterhören.
Wichtig sind (mir jedenfalls) bei einem Schallwandler nicht nur die wiedergegebenen Töne per se, sondern im gleichen Maße die Pausen, die dazwischen liegen, wobei es selbstverständlich von entscheidender Bedeutung ist, wie schnell die Box im Stande ist, den Ton wiederzugeben und auch wieder "verstummen" zu lassen.
Immer wieder aufs neue begeistert bin ich, wie die Nuberts es schaffen, diese Disziplin zu meistern.
Bei dem zwar "balladigen" Song "Live to tell" auf dem Album "Something to Remember" von Madonna ist der Drum-Sound so brachial, präzise und knackig, daß ich einen mich für die nuForm 90 entscheidenden Unterschied habe festellen können.
Der NSF möchte ich sagen, daß ich euch und eure Produkte und insbesondere meine nuForm 90 sehr zu schätzen weiß.
Danke
* videophil natürlich bezogen auf das Aussehen und nicht auf Bilderzeugende Eigenschaften.
Edit: Titel geändert