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Hörvergleich NuVero 14 vs. NuLine 122 in SG

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Corwin hat geschrieben:Du müsstet den hausfrauen (ehefrauen der User) erstmal vermitteln warum jede Box nun noch ein hübsches Stromkäbelchen benötigt. Ich finde HK Anlagen jetzt schon übel zu verkabeln (optisch).
Das finde ich jetzt nicht so schlimm. Zumindest hat ein Wohnzimmer an fast jeder Vorder- und Rückwand entsprechende Mehrfachsteckdosen. Das Audiosignal, welches durch ein gewöhnliches Cinch/XLR/Klinkenkabel zur Aktivbox führt könnte man auch drahtlos übertragen. Da finde ich es doch deutlich lästiger, meterlanges, dickes Lautsprecherkabel quer durch die Wohnung zu verlegen, damit die Surround-Speaker versorgt werden können.

Gruss,
Jorge
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

BlackMac hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben: Sehe ich auch so. Wenn die Hifi-Welt nicht so betreffs Passivlautsprecher konditioniert wäre, sondern Aktivlautsprecher eine Rolle spielen würden, dann liegt die nV in einem Bereich, in dem man mit elektronischen Aktivlösungen oder DSP-Aktivlösungen kostengünstiger (Stückpreise bei der Herstellung) produzieren könnte und die Lösungen flexibler wären.
Bei dem Umfang an Bauteilen auf der NuVero 14 Frequenzweiche, die auch entsprechend hochwertig (also teuer) ausfallen müssen und bis zu den Spitzenbelastungen keine Verzerrungen erzeugen dürfen, schätze ich die Kosten für die Herstellung jeder Frequenzweichenplatine auch hoch ein, der sich sicherlich im Gesamtpreis jeder Box niederschlagen wird. Dabei ist eine aktive Lösung garnicht teurer als eine passive Lösung plus den Einkauf eines entsprechend qualitativ, hochwertigen Verstärkers. Mir ist leider auch nicht klar wieviel Verstärkerleistung in einer passiven Frequenzweiche letztendlich verbraten wird.
Gehe mal von etwa 70 bis 80% im Bereich oberhalb von 100 Hz aus (Chassis: >91 dB Kennempfindlichkeit, Box: ~85 dB Kennempfindlichkeit).
aber eine Aktivbox ist ein sehr modular aufgebautes System aus Aktivweiche, Endstufen, Chassis mit der sich je nach Kosten- und Entwicklungsaufwand deutlich mehr machen lässt als mit passiven Systemen (ein ABL/ATM wäre beispielsweise schon fester Bestandteil der Konstruktion).
Alles eine Frage der Massenfertigung. Ein PC kostet ja auch weniger als eine Reihenhaussiedlung.
Man muß sich im klaren darüber sein, daß an einem PC die Stecker teurer sind als die Schaltkreise, die die Stecker ansteuern.

Was braucht man?
  • Schaltnetzteil für die Betriebspannungen, gespeist mit 100...250 V~ (im Hifibereich reicht 1-Phasen-Wechselstrom aus). Je nach Größe der Box zwischen 60 (kleine Kompaktbox) und 500 Watt (große Standbox).
  • 2 bis 7 direktmodulierte Class-D-Endstufen, je Chassis eine Endstufe mit 20 bis 100 Watt.
  • DSP zum Aufteilen und Entzerren des Signals (zur Erinnerung: Man benötigt etwa 0,1% der Leistung einer Graphikkarte).
  • AD-Wandler zum Wandeln von analogem Eingangssignal (wenn analoge Eingangssignale notwendig sind).
  • Anschlußterminal für Stromversorgung und Signalquellen (bei Massenproduktion das teuerste).
Was fällt weg?
  • Passivweiche
  • Allerlei Umschalter
Insgesamt gibt es zwei Möglichkeiten einer Aktivlösung (wenn man von einer Mischform absieht):
  • Zentraler Controller, der alle 6 bis 8 Kanäle verwaltet und Eingangssignale verschiedenster Arten (2-Kanal analog, Mehr-Kanal-Analog, S/P-DIF elektrisch, S/P-DIF optisch, HDMI, USB, IEEE 1394) entgegennimmt, diese auf z.B. bis zu 32 Kanäle aufsplittet und an die Boxen ohne eigene Intelligenz übergibt. Die Boxen melden nur beim Setup mal ihre wichtigen Parameter an den zentralen Controller.
    Flexibleste Lösung, Boxen sind aber ohne Controller nicht mehr nutzbar. Zentrale Bedienung. Zu jeder Box gehen zwei Kabel: Stromversorgung und Signal.
  • DSP-Boxen: Der Controller ist dezentral in jeder Box.
    Lösung ist am nächsten an aktuellen Boxen noch dran. Viele Kabel zu jeder Box (wenn man mehrere Eingänge nutzen will), für Surround trotzdem ein zentraler Controller erforderlich (kann aber meist ein klassischer AV-Receiver sein). Höherer Aufwand.
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Frank Klemm hat geschrieben:Gehe mal von etwa 70 bis 80% im Bereich oberhalb von 100 Hz aus (Chassis: >91 dB Kennempfindlichkeit, Box: ~85 dB Kennempfindlichkeit).
Hallo Frank,

das ist aber schon heftig. Ich dachte ein niedriger Wirkungsgrad entsteht dadurch, weil man für einen linearen Frequenzgang auf das leiseste Chassis durch Widerstände absenken muss (z. B. haben Hochtöner durch ihre Bauform generell mehr Wirkungsgrad als die grösseren Tief-/Mitteltonsysteme). Ein Widerstand macht ja nichts anderes als Strom (also die Leistung des Verstärkers) in Hitze zu verbraten. Mir war schon klar das ein gewisser Prozentsatz an Leistung durch die Frequenzweiche verloren geht aber das es dennoch soviel sein soll? Wie kommt das zustande?
Frank Klemm hat geschrieben:Zentraler Controller, der alle 6 bis 8 Kanäle verwaltet und Eingangssignale verschiedenster Arten (2-Kanal analog, Mehr-Kanal-Analog, S/P-DIF elektrisch, S/P-DIF optisch, HDMI, USB, IEEE 1394) entgegennimmt, diese auf z.B. bis zu 32 Kanäle aufsplittet und an die Boxen ohne eigene Intelligenz übergibt. Die Boxen melden nur beim Setup mal ihre wichtigen Parameter an den zentralen Controller.
Die Idee mit dem zentralen Controller klingt beispielsweise sehr gut (hätte eigentlich auch darauf kommen müssen, da in der Beschallungstechnik (PA-Bereich) auch ein Controller als aktive Weiche herangezogen werden kann, um die Speaker aufzutrennen). Der Controller ist dann auch für die Verwaltung des Boxen-Setups zuständig (d.h. wenn sich jede Box im System anmelden kann, braucht man als Anwender garnichts mehr konfigurieren, da dem Controller die Parameter schon bekannt sind - und wenn nicht dann per Software Update).

Weitere Vorteile:
- Jeder kann sein Stereo-Set problemlos auf Surround erweitern, ohne irgendwelche Lautsprecher-Setup-Menüs durchzugehen.
- Das Problem mangelnder Verstärkerleistung oder der Verstärkerkauffrage ist garnicht mehr vorhanden, da jedes Chassis seinen optimalen Endstufentreiber in der Box sitzen hat.
- Nur noch ein Stromkabel für die Endstufen, falls man das Audiosignal vom Controller zur Box drahtlos übertragen möchte.
- Komplett digitale Signalübertragung vom Abspielgerät bis kurz vor der Endstufe.
- Durch die hohe Integrität der Verstärker in der Box kann man auch extrem kompakte und kleine, ja fast schon unsichtbare HiFi-Anlagen bauen, die in der Leistung keinerlei Kompromisse machen müssen (das Gehäuse des Controllers ist nur durch die nach aussen zu führende Anschlussvielfalt in seiner Grösse beschränkt).

Somit bräuchte man als Kunde für seine Anlage nur noch:
- Eine Stereo/Surround-Vorstufe mit Quellenwahl und Lautstärkeregelung (sofern das nicht gleichzeitig der zentrale Controller macht)
- Abspielgeräte nach Wahl

Nachteil:
- Man kann mit seinem HiFi-Turm nicht mehr protzen und angeben (isch mir persönlich wurscht).

Frank, lass uns doch eine Firma gründen und das Zeug an den/die Mann/Frau bringen! :wink:

Gruss,
Jorge
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Beitrag von R.Spiegler »

BlackMac hat geschrieben:...Frank, lass uns doch eine Firma gründen und das Zeug an den/die Mann/Frau bringen! :wink:
...haben Sie genug Startkapital und einen "langen Atem"???
Die Elektroschrottverordnung und etliche andere Kosten bei der Kalkulation nicht vergessen... :wink:
Willkommen in einer heiß umkämpften Branche!
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

R.Spiegler hat geschrieben:
BlackMac hat geschrieben:...Frank, lass uns doch eine Firma gründen und das Zeug an den/die Mann/Frau bringen! :wink:
...haben Sie genug Startkapital und einen "langen Atem"???
Die Elektroschrottverordnung und etliche andere Kosten bei der Kalkulation nicht vergessen... :wink:
Willkommen in einer heiß umkämpften Branche!
Nein, das war nur so ein dummer Blitzgedanke aber lustig ist es schon, wenn man sich das mal vorstellt. Ich bezweifle da auch genügend technisches Know-How zu haben, um da wirklich etwas auf die Beine stellen zu können. Aber mein Gefühl sagt mir das Nubert da noch weiter vordringen könnte. Die kleinen Aktivboxen, das DXD-Modul, digitale Subwoofer... wer weiss, was da noch in der Pipeline steckt, wobei ja die NuVero Linie noch nicht komplett ist. Ich glaube da gibts intern viele Projekte, die noch das Licht der Welt erblicken könnten. Bei einem vollaktiven Nubert-Set mit zentralen Controller aus der NuVero Entwicklung, würde es mir sehr schwer fallen "nein" zu sagen. Aber da ist noch zuviel Zukunftsmusik drin...

Gruss,
Jorge
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Beitrag von R.Spiegler »

BlackMac hat geschrieben:...Ich glaube da gibts intern viele Projekte, die noch das Licht der Welt erblicken könnten.
In der Tat gibt's die...
An Ideen hat's uns nie gemangelt...
Aber erst einmal heißt die Devise: laufende Projekte fertig-"kochen"...
Erst dann kommen neue Töpfe auf den Herd.
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Beitrag von Corwin »

Es reicht nicht gut zu sein und tolle Produkte zu haben. Der Markt muss die auch wollen. Und das musst du dem Markt beibringen.
Viel Spass dabei.
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Beitrag von Thias »

Corwin hat geschrieben:Es reicht nicht gut zu sein und tolle Produkte zu haben. Der Markt muss die auch wollen. Und das musst du dem Markt beibringen.
Viel Spass dabei.
...eben :!:

Und was mach ich mit meinem Plattenspieler? Erst AD wandeln und dann wieder DA, ach nöö...

Das ist das Problem, man bekommt die Konzepte nicht unter einen Hut und deswegen wird auch alles getrennt bleiben.... :roll:
Ich nehme an, das wird auch das Problem der nubertschen Aktiven sein, die vielen unterschiedlichen Vorstellungen bekommt man nicht in einen Topf...
... mit (audio)vielen Grüßen
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BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Thias hat geschrieben:...eben :!: Und was mach ich mit meinem Plattenspieler? Erst AD wandeln und dann wieder DA, ach nöö...
Ach! Und was passiert bei einer Musikproduktion mit Digitalpult oder bei einem A/V Surround Receiver? Sogar die Tonings gehen aus der DAW in eine Summing-Box, um sich das Signal analog summieren zu lassen, dabei nehmen sie eine zusätzliche D/A-A/D-Wandlung in Kauf. Nichts anderes passiert, sobald die digital aufgezeichnete Spur aus der DAW über Inserts an einen analogen Kompressor/Limiter gejagt werden. Ich halte das für wirklich unnötige Befürchtungen, die Platte über A/D-D/A ausgeben zu lassen. Ich glaube da redest du dir Probleme ein, wo keine sind. Von vornerein einfach "Nö!" zu sagen haben damals auch alle gemacht, die nur auf Bandmaschine aufgenommen haben. Diese Befürchtung ist in etwas so, als ob man den Blechbrücken am Anschlussterminal der Lautsprecher einen Eigenklang zusprechen möchte. Bitte überlege erst einmal wie oft das Signal gewandelt werden muss, bevor es zu einer hörbaren Verschlechterung kommt. Da sind die Abtastsysteme und Entzerrung/Verstärkung am Plattenspieler viel empfindlicher (was sich bei Bandmaschinen durch Tonkopf/Andruckrolle/Bandabrieb/Azimutwinkel auch bemerkbar macht).

Gruss,
Jorge
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Beitrag von bony »

Thias muss Du das wohl nicht erklären, der ist auch vom Fach. :wink: Ich nehme den Satz einfach mal als Hinweis auf die Kleinigkeiten, an denen solch schönen Konzepte bereits scheitern. So vermute ich, dass der Pfropfen in der Nubert'schen Entwicklungspipeline weniger ein technisches Problem ist, sondern die Marktsituation.

Hat aber alles mit der nuVero nur noch am Rande zu tun ...
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