elchhome hat geschrieben:... der Trick an der Sache ist wohl, daß man davon ausgeht, daß der geneigte Kunde sowieso irgendein Raumeinmeßsystem benutzt und demzufolge dessen Equalizer das Ganze wieder gerade biegt! Hoffentlich haben die Geräte dann keinen "Pure direct" Modus!

Hoffentlich kein Pure Direct Modus weil man dann die Fehler der Elektronik durch saubere Signalverarbeitung besser hören kann?
Der Trend scheint bei den neuen Surroundgeräten dahinzugehen sich immer mehr vom HiFi-Gedanken zu verabschieden, denn EQs oder Filter in einem AVR sind immer klangbeeinflussend - gerade wenn die Raumeinmessung benutzt wird, möchte ich mal wissen wie extrem die EQ Kurven ausfallen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das man sogar den Notch-Filter meines Onkyos im Tiefbassbereich hört wenn er aktiv geschaltet ist, sobald man entsprechend tieffrequente Testfrequenzsignale (Sinus) auf den einzelnen Kanälen ausgibt. Das war schon etwas enttäuschend, denn ich nutze den Filter deswegen nicht mehr. Das gleiche gilt im Stereo Modus im Vergleich zum Direct Modus, weil die EQs dann aktiv sind macht sich der unterschiedliche Klangeindruck diesmal im Obertonspektrum bemerkbar. Die 122er & Co. sind leider sehr präzise arbeitende Lautsprecher, die diesen feinen Unterschiede zu Gehör bringen.
Das Einschleifen von EQs ist vor allem bei digitalen Geräten (DSP-Verarbeitung) deutlich kritischer (ein sehr gut klingenden digitalen EQ zu programmieren ist nämlich deutlich schwieriger als sich einen analogen EQ zusammenzulöten, denn die Digitaltechnik hat ganz andere allgemeine Probleme als die Analogtechnik - vor allem ist bei der Digitaltechnik eine hohe Rechengenauigkeit und Auflösung notwendig um sehr gute Ergebnisse erzielen zu können).
Leider wird die Raumeinmessung als grosses Feature bei neuen AVRs verkauft, wobei der Kunde dann wieder nicht weiss, das man sich dadurch auch klangliche Nachteile erkaufen kann (vor allem auch durch eine falsche Einmessung). Es ist deshalb schade das der Trend nicht zu hochwertigen Surroundgeräten geht, die auf möglichst reine Signalverarbeitung ausgelegt sind. Das gleiche gilt für den Class-D Trend.
Das sind alles vielleicht auch gute Argumente, um sich als Hersteller zukünftig vielleicht mehr den Aktivlautsprecher-Konzept zuzuwenden, denn hier hat man noch eher die Chance dem Kunden wirklich eine durchgängig hochwertige Signalverarbeitung an die Hand zu geben, ohne sich zu sehr vom Verstärker und DSP-Abteil beeinflussen zu lassen. Zumindest ist das ein Wunschgedanke unter vielen bei dieser Problematik und Marktsituation.