El Mariachi
"El Mariachi (Carlos Gallardo) sucht einen neuen Job. Mit seinem schwarzen Gitarrenkoffer klappert er die Bars ab - und wird Opfer einer folgenreichen Verwechslung. Denn auch Azul (Reinol Martinez), ein drogendealende Killer, trägt einen Gitarrenkasten. Der beinhaltet aber keine Gitarre, sondern ist randvoll mit Waffen. Azul schiesst sich durch die kleine Stadt. Doch ausbaden muss es El Mariachi..."
Das wilde Debut von Robert Rodriguez, welcher mit einem Minimalbudget von 7.000,- $ gedreht wurde. Fast im Alleingang produziert, hat Rodriguez hier Regie geführt, die Kamera bedient, das Drehbuch geschrieben und zeichnet auch für den Filmschnitt verantwortlich. Die Handlung ist mehr als überschaubar und dem Film ist zu jeder Minute das geringe Budget anzusehen, doch der Schnitt ist erstklassig, die Actionszenen gelungen und der Humor positiv eigenwillig. Die Schauspieler sind allesamt Laien und bemühen sich redlich. Da den örtlichen Nachrichtensprechern es suspekt vorkam, daß Leute mit Pistolen (teilweise waren es nur Wasserspritzpistolen) durch die Stadt liefen, wurden sie kurzerhand auch auf die Besetzungsliste gesetzt (z.B. der Hotelbesitzer).
Die Laufzeit ist recht kurz ausgefallen, angesichts der wenigen Handlung und den finanziellen Mitteln geschuldeten nur kurzen Actionsequenzen aber noch fast zu lang. Zwischendurch holpert "El Mariachi" leider ein wenig, macht aber trotz allem noch Spaß.
Außerdem gibt es noch eine interessante 10-Minuten Filmschule von Mr. Rodriguez und einen wirklich sehenswerten, witzigen Kurzfilm in s/w.
6/10 P.
Desperado
"El Mariachi (diesmal Antonio Banderas) will Rache für den Tod seiner Geliebten üben. Dabei ist er in einem mexikanischen Kaff auf der Suche nach Drogendealern aller Art, das Gesindel soll weggeblasen werden. Der Gitarrenkoffer ist ihm immer noch eigen, nur wurde der Inhalt gegen schwereres Geschütz getauscht..."
Von den Hollywoodproduzenten als Remake geplant, ist "Desperado" die Fortsetzung von "El Mariachi" geworden. Diesmal stand Rodriguez ein 1.000 mal höheres Budget zur Verfügung, ganze 7 Millionen $. Für einen Actionfilm dieser Art immer noch eine lachhaft geringe Summe. Hier durfte und konnte wesentlich mehr geballert werden als im Vorgänger. Schnitt und Tempo sind auf hohem Niveau, einige ruhigere Momente mit Schönheit Salma Hayek gibt es auch. Auch der Humor wurde beibehalten, immer wieder wird die harte Action mit komischen Einlagen gewürzt (Tarantino und Buscemi haben jeweils einen unvergesslichen Auftritt). Wäre es nach Rodriguez gegangen, wäre "Desperado" noch heftiger ausgefallen, doch die MPAA hat immer wieder Schnittauflagen gemacht, so daß u.a. die finale Konfrontation mit Drogenbaron Bucho nur sehr kurz geraten ist.
Übrigens hat auch hier wieder Rodriguez einen Löwenanteil der Arbeit übernommen. Storyboards? - Wenn überhaupt welche erstellt wurden, hat Rodriguez sie selbst angefertigt. Bei vielen Szenen hat er die Einstellungen einfach vorab per Videokamera visualisiert. Als Nebendarsteller wurden teilweise einfach Crewmitglieder eingesetzt ("steigert die Motivation").
Wirklich gut und kurzweilig.
Als Extra sind u.a. einige Musikvideos und eine weitere 10-Minuten-Filmlektion enthalten.
8/10 P.