Die Punkterechnerei
sollte man wohl mit etwas Vorsicht genießen. Insbesondere, wenn unterm Strich addiert wird und danach eine mehr oder weniger willkürliche Einordung erfolgt; eigentlich wenig aussagekräftig. Aber offensichtlich haben es viele Leser gerne so einfach.
Ich persönlich kann mit den Punkten Detailtreue, Feindynamik, Ortbarkeit und Räumlichkeit zudem wenig anfangen, bei letzteren zwei, weil sie sich imho teilweise widerspechen (je nach Aufnahme).
Der Testtext fällt doch eigentlich mal wieder Grandios für die nuVeros aus.
"Vom Duo Canton und KEF stetzte sich die Nubert bei Klassik mit einem etwas schlankeren, gleichwohl noch einen Tick besser aufgelösten Ton ab. Die ganze Klangfarbenpalette in Bruckners 9. Sinfonie splittete sie in feinsten Nuancen auf, fing wie ein perfektionistischer Tonmeister mit einer Vielzahl von Mikrofonen jedes einzelne Instrument ein."
"... so ultratrocken und präzise, zugleich tief und rhythmisch korrekt hatte noch keine Box ihrer Klasse im AUDIO-Hörraum gespielt."
"... ist Günther Nubert der Konkurrenz zur Zeit voraus: Seine nuVero 11 sprengt förmlich die Grenzen der Physik."
Daraus folgt für mich, dass für einen Liebhaber "monitorhafter" Lautsprecher die nuVeros weit vorne stehen würden. Beim Probehören diverser Lautsprecher hatte ich jedoch gelegentlich den Eindruck, dass bei
manchen Aufnahmen diese Monitorhaftigkeit nicht unbedingt von Vorteil ist. Der Lautsprecher fächert das Klanggeschehen dann so auf, dass irgendwie das "Gesamtbild" etwas verloren geht. Dort ordne ich dann auch ein, wenn die Canton als "musikalischer" geschildert wird.
Im Frequenzgang der nuVero 11 ist mir ein Schlenker um 250 Hz aufgefallen, der mir schon bei der nuVero 14 aufgefallen ist, wenn auch nicht so ausgeprägt. Liegt das an der Messmethode oder volle Absicht (z.B. weil der Bass dann knackiger klingt)? Der Schrieb einer 381
sieht da eigentlich ausgewogener aus.
Bei den Tests diverser Focal-Modelle ist mir übrigens aufgefallen, dass die gerne eine leichte Grund-/Bassbetonung mitbringen. Klar, dass eine nuVero dagegen schlank, zurückhaltend klingt.
Der Frequenzschrieb, den ich von einer Utopia Scala gesehen habe, zeigte übrigens dazu eine recht deutliche Päsenzbetonung.