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Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Thias hat geschrieben:... eben nicht, das habe ich ja versucht zu erklären. Eine richtige Tiefenwirkung bekommt man nur durch Laufzeitunterschiede. Bei dem Beispiel mit dem Kontrabass liegt der Denkfehler darin, dass der Klang im Konzertsaal mit der Tiefenwirkung entsteht. Ob die Punktschallquelle nun ein Bass oder der Lautsprecher ist, ist dabei egal. Die Tiefenwirkung entsteht erst an deinen Ohren (oder Stereomikrofon) durch Laufzeitdifferenzen, Direktschall und Diffusschall, ersten Reflexionen usw.
Ja, blenden wir das mit dem Lautsprecher auf der Bühne aus, das passt nicht zum Thema Aufnahme -> Wiedergabe. Allerdings kann ich doch unter einem Kopfhörer die Tiefenwirkung einer Aufnahme hören (Beispiel: Schlagzeug spielt weiter hinten), wenn ich die rechte oder nur die linke Hörmuschel wegklappe. Es ist klar das ich dadurch keinen vollständigen Raumeindruck gewinne, weil mir ein Teil der Informationen für den anderen Kanal fehlt. Warum soll das bei einem Lautsprecher nicht funktionieren? Warum sollte ich keinen Raum mehr hören wenn ich von Stereo auf Mono schalte? Ist deiner Meinung nach die komplette Raumtiefe verschwunden?

Weiteres Beispiel: Wenn ich mir ein Ohr zuhalte kann ich dann immer noch beurteilen wie weit ein schallendes Objekt strahlt und dadurch die Entfernung wahrnehmen?
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tomdo
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Beitrag von tomdo »

Ok Frage geklärt :)

Die Bedämpfung des eigenen Raumes reduziert die Tiefenwirkung auf die "Basis" des auf der Aufnahme enthaltenen ;)
Viele Grüße
Thomas

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BlackMac

Beitrag von BlackMac »

tomdo hat geschrieben:Ok Frage geklärt :) Die Bedämpfung des eigenen Raumes reduziert die Tiefenwirkung auf die "Basis" des auf der Aufnahme enthaltenen ;)
Damit deutest du etwas interessantes an: Wie weit wird die wahrgenommene Räumlichkeit einer Aufnahme durch den Lautsprecher hervorgehoben, indem dieser sehr breit in den Wohnraum abstrahlt und damit einen starken Diffusschallanteil erzeugt? Eigentlich kann ich mich mit sehr breit abstrahlenden Speakern nicht anfreunden aber vielleicht empfinden das andere Hörer als "besonders räumlich"? Kann sich eine besonders breite Abstrahlcharakteristik nicht negativ auf die Tiefenstaffelung einer Aufnahme auswirken, weil wir zwei Räume in die Wiedergabe miteinbeziehen und somit stärkere Reflektionen verursachen (Aufnahmeraum auf dem Medium und Schallereignisse im eigenen Hörraum?) Meiner Meinung nach ist eine zunehmende, gleichmässige Bündelung eher von Vorteil - das spricht dann wieder für das Konzept von Herrn Kiesler (MEG).
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bony
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Beitrag von bony »

BlackMac hat geschrieben:Weiteres Beispiel: Wenn ich mir ein Ohr zuhalte kann ich dann immer noch beurteilen wie weit ein schallendes Objekt strahlt und dadurch die Entfernung wahrnehmen?
Auch ein hinkendes Beispiel, weil wir im Alltag unbewusst viele Sinneseindrücke verarbeiten. So orientieren wir uns räumlich (unter anderem) dadurch, dass wir den Kopf unbewusst ständig leicht bewegen. Es entsteht ein komplexes Muster aus vielen Eindrücken (Laufzeitunterschiede zwischen den Ohren, Lautstärkeunterschiede durch "Abschattungen", diverse Beugeerscheinungen ...). Das funktioniert teilweise auch noch mit einem Ohr (aber nicht mehr so gut).

Der Räumlichkeitseindruck bei der Stereophonie setzt sich so wohl auch aus vielen Aspekten zusammen (die mal näher zu beleuchten, könnte natürlich interessant sein). Die Aufzeichnung/Wahrnehmung von Laufzeiten bei einer Monoquelle ist bestimmt nur ein kleines Mosaiksteinchen.
Meiner Meinung nach ist eine zunehmende, gleichmässige Bündelung eher von Vorteil - das spricht dann wieder für das Konzept von Herrn Kiesler (MEG).
:?: Zumindest eine 901 bündelt doch eher konstant und strahlt relativ breit. (?)
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

bony hat geschrieben: :?: Zumindest eine 901 bündelt doch eher konstant und strahlt relativ breit. (?)
Nein. Es ist gleichmässig zunehmend. Siehe:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/fpos ... tml#386634

Und siehe:
http://www.me-geithain.de/pics/rl800k/freifeld800.gif

PS: Wir sind damit ziemlich Offtopic.
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Thias
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Beitrag von Thias »

BlackMac hat geschrieben:...Allerdings kann ich doch unter einem Kopfhörer die Tiefenwirkung einer Aufnahme hören (Beispiel: Schlagzeug spielt weiter hinten), wenn ich die rechte oder nur die linke Hörmuschel wegklappe. Es ist klar das ich dadurch keinen vollständigen Raumeindruck gewinne, weil mir ein Teil der Informationen für den anderen Kanal fehlt. Warum soll das bei einem Lautsprecher nicht funktionieren? Warum sollte ich keinen Raum mehr hören wenn ich von Stereo auf Mono schalte? Ist deiner Meinung nach die komplette Raumtiefe verschwunden?

Weiteres Beispiel: Wenn ich mir ein Ohr zuhalte kann ich dann immer noch beurteilen wie weit ein schallendes Objekt strahlt und dadurch die Entfernung wahrnehmen?
Nach meiner Meinung geht dabei die echte Rauminformation verloren, die eine Ortbarkeit der Instrumente im Raum ermöglicht. Was bleibt, sind Frequenzgangänderungen, die auf eine Tiefe aus Erfahrungswerten schließen lassen (frequenzgangabhängige Schallabsorption in der Luft durch lange Wegstrecken, Klangbrei durch Diffusschall außerhalb des Hörradius).
Das kann aber jeder Lautsprecher wiedergeben, dazu braucht man keine 14er. Laufzeitunterschiede richtig wiedergeben kann dagegen nicht jede Box.
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Beitrag von BlackMac »

Thias hat geschrieben:Laufzeitunterschiede richtig wiedergeben kann dagegen nicht jede Box.
Quark, dann könnte die 122 oder eine 311 kein vernünftiges Stereo und/oder eine Phantomschallquelle korrekt abbilden. Um Laufzeitunterschiede und damit ein korrektes Stereoklangbild zu erzeugen, das der Aufnahme entspricht sind das einfachere Grundvoraussetzungen: Die Box darf sich keine Phasenschweinereien erlauben.
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Beitrag von Thias »

BlackMac hat geschrieben:
Thias hat geschrieben:Laufzeitunterschiede richtig wiedergeben kann dagegen nicht jede Box.
Quark, ....
8O

die 122 oder 311 können das natürlich auch (wer sagt denn, dass sie es nicht können?), nur eben unterschiedlich gut, mehr oder weniger verwaschen.
Der Frequenzgang einer Box sagt eben bei weitem nicht alles über deren Qualität aus.
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Beitrag von Thias »

BlackMac hat geschrieben:
tomdo hat geschrieben:Ok Frage geklärt :) Die Bedämpfung des eigenen Raumes reduziert die Tiefenwirkung auf die "Basis" des auf der Aufnahme enthaltenen ;)
Damit deutest du etwas interessantes an: Wie weit wird die wahrgenommene Räumlichkeit einer Aufnahme durch den Lautsprecher hervorgehoben, indem dieser sehr breit in den Wohnraum abstrahlt und damit einen starken Diffusschallanteil erzeugt? Eigentlich kann ich mich mit sehr breit abstrahlenden Speakern nicht anfreunden aber vielleicht empfinden das andere Hörer als "besonders räumlich"? Kann sich eine besonders breite Abstrahlcharakteristik nicht negativ auf die Tiefenstaffelung einer Aufnahme auswirken, weil wir zwei Räume in die Wiedergabe miteinbeziehen und somit stärkere Reflektionen verursachen (Aufnahmeraum auf dem Medium und Schallereignisse im eigenen Hörraum?) Meiner Meinung nach ist eine zunehmende, gleichmässige Bündelung eher von Vorteil - das spricht dann wieder für das Konzept von Herrn Kiesler (MEG).
njain :wink:
Eine CD wird in der Regel für die Wiedergabe auf breit starhlenden HiFi-Lautsprechern in Wohnzimmern abgemischt. Konkret heißt das, dass die ersten Reflexionen beim Hall im unteren ms-Bereich heraus gerechnet werden, da diese in jedem Wohnzimmer mehr oder weniger zugefügt werden. Jedenfalls lehrt das Sengpiel so den Tonmeistern. Ob das allerdings überall so berücksichtigt wird, ist eine andere Frage.
Bei stark bündelnden Lautsprechern vermisst man dann diese Reflexionen, das wird aber nicht dramatisch sein....
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Beitrag von BlackMac »

Thias hat geschrieben:Eine CD wird in der Regel für die Wiedergabe auf breit starhlenden HiFi-Lautsprechern in Wohnzimmern abgemischt.
Das klingt aber nach Blödsinn. Warum soll eine CD für eine spezielle Box abgestimmt werden? Höre ich zum ersten Mal. Quelle?
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