Da bei dem aktuellen Lausprecherangebot immer öfters das Abstrahlverhalten der Lautsprecher diskutiert wird (teils sehr kontrovers), stellte ich mir gerade die Frage, ob es hier überhaupt ein "richtig" und "falsch" gibt
Es ist doch immerhin so, dass die in der Musik enthaltenen Instrumente & Stimmen alle "in Natura" ein etwas unterschiedliches Abstrahlverhalten aufweisen.
Wenn man sich ein Orchester in den Hörraum stellen würde, dann hätte doch vermutlich eine Trompete ein komplett anderes Abstahlverhalten wie der Geiger, Gitarrist oder das Schlagzeug
Wenn dann noch ein Tenorsänger und Sopransängerin ein Duet singen würden, dann gäbe es hier möglicherweise auch signifikante Unterschiede im Abstahlverhalten!?
Vermutlich werden jetzt wieder einige den Einwand äussern, dass man eine Aufnahme generell nicht mit einer Live-Wiedergabe vergleichen kann. Aber ist es nicht das Ziel beim Abspielen eines Tonträgers einen "Live-Eindruck" entstehen zu lassen? (und deshalb auch "akustische Eigenschaften" von Live-Darbietungen bei der Schallwandlung zu berücksichtigen).
Ob es wohl Sinn machen würde Messungen von natürlichen Instrumenten & Live-Darbietungen auch in die Lausprecherentwicklung mit einfliesen zu lassen?
Gruß
Rank
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Abstrahlverhalten ''natürlicher Instrumente"
- g.vogt
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Re: Abstrahlverhalten ''natürlicher Instrumente"
Hallo Rank,
Egal wie sich der Klang einer Trompete durch den Raum verändert, sie steht fest und ggf. lokalisierbar an einer Stelle im Raum. Dieses Ereignis wird in Stereo und Surround durch Phantomschallquellen nachgebildet und das Abstrahlverhalten der Lautsprecher entscheidet darüber, ob und wie die Trompete an der richtigen Stelle zu hören ist.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Stereo und Surround sind ja aber nur Vehikel, um den "Live-Eindruck" halbwegs nachzubilden. Deswegen sind die Anforderungen vermutlich nicht vergleichbar.Rank hat geschrieben:Vermutlich werden jetzt wieder einige den Einwand äussern, dass man eine Aufnahme generell nicht mit einer Live-Wiedergabe vergleichen kann. Aber ist es nicht das Ziel beim Abspielen eines Tonträgers einen "Live-Eindruck" entstehen zu lassen?
Egal wie sich der Klang einer Trompete durch den Raum verändert, sie steht fest und ggf. lokalisierbar an einer Stelle im Raum. Dieses Ereignis wird in Stereo und Surround durch Phantomschallquellen nachgebildet und das Abstrahlverhalten der Lautsprecher entscheidet darüber, ob und wie die Trompete an der richtigen Stelle zu hören ist.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Re: Abstrahlverhalten ''natürlicher Instrumente"
Damit wirfst Du eine weitere Frage auf: Ist es denn wirklich egal wie sich der Klang einer Trompete durch den Raum verändert?g.vogt hat geschrieben: ...
Egal wie sich der Klang einer Trompete durch den Raum verändert, ...
Ich glaube irgendwo mal gelesen zu haben, dass sich Lautsprecher im schalltoten Raum furchtbar anhören würden (quasi ungeniessbar). Von daher hab' ich so meine Zweifel, dass dies völlig egal ist.
Ja, aber ist die Ortbarkeit nicht eine etwas "andere Baustelle"?g.vogt hat geschrieben:... , sie steht fest und ggf. lokalisierbar an einer Stelle im Raum.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Mein Gedankengang war einfach folgender:
Wenn man die Schallausbreitung von natürlichen Instumenten messen würde, wäre es dann nicht ideal, wenn der Lautsprecher eine ähnliche Schallausbreitung im Abstahlverhalten produzieren könnte?
Gruß
Rank
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Hhhmm ... Geht es denn aber bei der "Wellenfeldsynthese" nicht auch in erster Linie um die Verbesserung der Ortbarkeit?weaker hat geschrieben:In diese Kerbe schlagen ja die Wellenfeldsyntheseverfahren, die mit ganz vielen Lautsprechern das nachbilden, was bei der Aufnahme los war.
Die Ortbarkeit könnte durch die vielen (punktgenau angesteuerten) Lautsprecher besser & genauer werden. Stereo würde dann wohl sterben & man hätte dann vermutlich z.B. 50 Kanal Aufnahmen anstatt der üblichen 2 Kanäle.
Aber selbst wenn man die Musik auf 50 Lautsprecher aufteilen würde, so hätte doch dennoch jeder Lautsprecher/Chassis ein bestimmtes Abstahlverhalten bzw. Schallbündelung (das ja nicht zwangsläufig dem Original-Abstahlverhalten von einem Instrument entsprechen muss).
Gruß
Rank
Hallo Rank,
ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Ein Lautsprecher hat ein anderes Abstrahlverhalten als ein Musikinstrument. Natürlich. Das ist auch gut so.
Es ist ja auch gar nicht das Ziel, einen Lautprecher sich so verhalten zu lassen wie etwa eine Trompete. Und es soll ja auch nicht klingen wie eine Trompete an der Stelle des linken Lautsprechers in deinem Wohnzimmer.
Man will nicht ein Instrument nachbilden, sondern eine Hörsituation. Beispielsweise, das Anhören einer Trompete in ein Kirche in 5 Meter Entfernung direkt vor dir. Das geht am besten wenn deine Lautsprecher wenig mit deinem eigenen Raum wechselwirken, denn den willst du ja gar nicht hören.
Entsprechend funktioniert das nur, wenn du im Stereodreieck sitzt, dein Raum wenig Hall oder Reflexionen erzeugt und so weiter.
Außerdem kann man verschiedene Sachen natürlich nicht in Stereo darstellen, zum Beispiel, dass die Orgel über mir ist.
Die Wellenfeldsynthese ist eine Erweiterung in dem Sinn, dass du nicht mehr an deinen Hörplatz gebunden bist, weil die Hörsituation viel vollständiger, aber in der Regel immer noch in 2 Dimensionen, erfasst wird. Du kannst dann die Aufnahme so gestalten, dass der Flügel in der Mitte des Raumes steht und dann kannst du (theoretisch) zu Hause in deinem Wohnzimmer um diesen aufgenommenen Flügel herumgehen!
Ich habe aber noch nie so ein Setup gehört. Falls das jemand schon mal gemacht hat, würde mich interessieren ob das nur ein Gimmick ist, oder sich irgendwie besser/natürlicher anhört.
ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Ein Lautsprecher hat ein anderes Abstrahlverhalten als ein Musikinstrument. Natürlich. Das ist auch gut so.
Es ist ja auch gar nicht das Ziel, einen Lautprecher sich so verhalten zu lassen wie etwa eine Trompete. Und es soll ja auch nicht klingen wie eine Trompete an der Stelle des linken Lautsprechers in deinem Wohnzimmer.
Man will nicht ein Instrument nachbilden, sondern eine Hörsituation. Beispielsweise, das Anhören einer Trompete in ein Kirche in 5 Meter Entfernung direkt vor dir. Das geht am besten wenn deine Lautsprecher wenig mit deinem eigenen Raum wechselwirken, denn den willst du ja gar nicht hören.
Entsprechend funktioniert das nur, wenn du im Stereodreieck sitzt, dein Raum wenig Hall oder Reflexionen erzeugt und so weiter.
Außerdem kann man verschiedene Sachen natürlich nicht in Stereo darstellen, zum Beispiel, dass die Orgel über mir ist.
Die Wellenfeldsynthese ist eine Erweiterung in dem Sinn, dass du nicht mehr an deinen Hörplatz gebunden bist, weil die Hörsituation viel vollständiger, aber in der Regel immer noch in 2 Dimensionen, erfasst wird. Du kannst dann die Aufnahme so gestalten, dass der Flügel in der Mitte des Raumes steht und dann kannst du (theoretisch) zu Hause in deinem Wohnzimmer um diesen aufgenommenen Flügel herumgehen!
Ich habe aber noch nie so ein Setup gehört. Falls das jemand schon mal gemacht hat, würde mich interessieren ob das nur ein Gimmick ist, oder sich irgendwie besser/natürlicher anhört.