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Philipps Alben-Review-Thread (aktuell: Top Ten 2009)

Alles rund um die Musik auf CD, DVD und Schallplatte
Philipp
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Beitrag von Philipp »

Selbst hat geschrieben:...wobei Sunn O))) schon eine gewisse Zeit in meinem Hinterstübchen ihr Unwesen treiben, ich mich allerdings bisher davor 'gedrückt' habe ...
Kann ich gut nachvollziehen. Ist schon ziemlich schwieriger "Stoff", den man nicht immer hören kann.

BTW Girl in a Coma sagt mir gar nichts. Was ist denn das für eine Richtung?
(Von den Black Angels bin ich übrigens immer noch begeistert, danke für den Tipp damals!)
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Selbst
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Beitrag von Selbst »

Philipp hat geschrieben:BTW Girl in a Coma sagt mir gar nichts. Was ist denn das für eine Richtung?
This Mexican-American all-girl trio mixes rockabilly, country, Texas blues, and a dash of the Smiths (mostly in Nina Diaz's Morrissey-influenced vocals) into a sound that's melancholy and rockin' at once. Their debut, Both Before I'm Gone, offered outbursts of punk rock energy alongside a romanticism that called to mind Mexican ranchero ballads. On this follow-up, they're a little twangier ...

Quelle
Das erste Album Both Before I'm Gone ist schonmal sehr schön anzuhören, nicht zuletzt auch durch die angenehme Stimme der Sängerin, wie ich finde .... das aktualle Trio B.C. hab' ich aber erst einmal gehört.
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Beitrag von Selbst »

Hab mir gestern mal das Album von Sunn O))) angehört. Gefällt mir sehr gut. Erinnert mich von der Atmosphäre her irgendwie an manches von Nurse With Wound, was ich auch sehr mag. Sicherlich kein Sound für den täglichen 'Gebrauch', aber ab und an brauch ich sowas. :lol:
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Beitrag von Selbst »

Gerade beim stöbern lese ich -->
In 2008, ØØ Void was recently reissued through Japanese record label Daymare Recordings. The reissue is a two-disc set, with the first disc containing all of the original tracks from ØØ Void and the second disc containing a collaboration between Sunn O))) and experimental/industrial group Nurse with Wound.
... ist vorgemerkt. 8)
Philipp
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Beitrag von Philipp »

Sie kamen, sahen und siegten: Nachdem ich vor ca. einem Monat das aktuelle Album von KYLESA entdeckt habe, ausgiebigst gehört und mittlerweile die Band auch noch live bewundern konnte, hab ich die Liste für März ein wenig umgekrempelt:


Kylesa - Static Tensions

Eine der interessantesten Entwicklungen in der amerikanischen Rockmusik der letzten Jahre sind die zahlreichen Bands, die sich der kreativen Verknüpfung von Sludge, Psychedelic Rock und Stoner-Rock verschrieben haben. Zu den bekannteren Vertretern dieses Stils gehören neben Baroness und Torche auch Kylesa.
Schon die Besetzung ist ungewöhnlich und interessant: Der Gesang wird zu gleichen Teilen von einer Sängerin und einem Sänger übernommen - allerdings nicht, wie meist in Metal-Kreisen üblich, nach dem bewährten Schema Frau trällert opernhaft, Mann grunzt und brüllt, sondern beide dürfen gleichermaßen die Sau raus lassen. Außerdem gibt es zwei Schlagzeuger, die mit ihren Drumsets jeweils einen der beiden Stereokanäle übernehmen. Das Ergebnis ist ein ungeheuer fetter, druckvoller Sound, den man sonst höchstens durch die Überlagerung vieler Einzelspuren hinkriegen würde - was dann aber natürlich live nicht mehr reproduzierbar wäre.
In den Songs werden sämtliche Register gezogen, von psychedelisch-bekifften Passagen über groovenden Stoner-Rock bis hin zu brutalem Sludgecore. Das songwriterische Niveau ist durchgehend hoch, kein einziger auch nur mittelmäßiger Song trübt das Gesamtbild. Viele Magazine und Reviewer sprechen vom absoluten Meisterstück in der Karriere von Kylesa. Das kann ich leider (noch) nicht beurteilen, weil ich die Band erst mit "Static Tensions" kennengelernt habe. So oder so: geile Scheibe! Wink
8/10

Bild


(Damit fliegt der bisherige 5. Platz im März, MONO, leider raus und steht nur noch unter "honorable mentions". So kann's gehen...)
Zuletzt geändert von Philipp am Fr 28. Aug 2009, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
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SJS.666
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Beitrag von SJS.666 »

Mal wieder meinen Dank an Philipp für die Klasse-Neuvorstellungen...

DREDG sind mal wirklich genial. Sowohl das aktuelle Album als auch die älterem CDs. Vor allem "el ciedo" und das Debüt "leitmotif" sind wirklich hervorragend...
:)
Philipp
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Beitrag von Philipp »

Mal wieder meinen Dank an Philipp für die Klasse-Neuvorstellungen...
Danke! :oops:


Falls es nicht aufgefallen sein sollte, ich habe neulich ein paar Wertungen angepasst und damit auch ein paar Plätze verschoben. Nach vielen Wochen ist man immer schlauer als in den ersten 10 Tagen. Manche Alben nutzen sich innerhalb weniger Wochen ab, andere wachsen dagegen auch nach Monaten noch.

"Crack the Skye" von Mastodon kriegt deswegen im Langzeit-Test 9/10 Punkte und bildet zusammen mit den brillianten Alben von John Frusciante, N.A.S.A und SunnO))) meine bisherige Jahres-Spitze.

Meine Liste samt Bewertungen für Juni steht übrigens auch schon, aber ich muss die Reviews noch schreiben. Es gibt auch wieder ein Album mit 9/10 Punkten, aber ich verrate noch nicht welches. (Nein, es sind nicht Dream Theater! ;) )
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Philipp
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Beitrag von Philipp »

So, heute schreib ich endlich mal die Juni-Liste fertig...
Hat ein bisschen gedauert, einerseits weil ich zwei Wochen in Urlaub war (davon 9 Tage in Budapest beim Sziget Festival), andererseits weil ich mir mit der Bewertung des neuen Dream Theater-Albums ziemlich schwer getan habe. Da aber zur Zeit veröffentlichungstechnisch sowieso Flaute herrscht und erst im September/Oktober wieder richtige Knüller kommen (u.a. MUSE), ist es gar nicht so schlimm die Juni-Liste erst jetzt zu posten - die Liste für Juli fällt nämlich dank Sommerloch sowieso aus und die beiden Juli-Alben (der Monat, nicht die Band :wink:), die ich richtig interessant fand, kommen dann zusammen mit den Alben für August. Wobei ich selbst bei den beiden Monaten zusammen noch nicht so richtig weiß, wie ich fünf Kandidaten zusammenkratzen soll. Mal sehen, vielleicht entdecke ich noch was...
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Philipp
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Beitrag von Philipp »

Top-Alben Juni 2009:


1. Code - Resplendent Grotesque

Die Musik von CODE könnte man wohl als "Progressive Black Metal" bezeichnen, und das trifft die Sache auch ganz gut. CODE vermischen die klassischen Genre-Elemente mit ausgefeilten Songstrukturen, komplexen Arrangements, atmosphärischen Akustikpassagen und ungewöhnlichen Melodien. Dabei wird auf traditionelle Genre-Konventionen konsequent keine Rücksicht genommen. Wenn es nicht ins Stück passt, dann wird eben auch nicht gebrüllt/gekeift/gegrunzt, sondern clean gesungen - und zwar obendrein auch noch richtig gut! Was die Band zudem von der breiten Masse an ähnlich gelagerten Kapellen in ihrem Genre abhebt, ist das völlige Fehlen von störender "Verkopftheit". Die Musik beeindruckt bei aller Komplexität nicht durch vordergründig spektakuläre Instrumentaltechnik oder eine möglichst große Anzahl an Rythmuswechseln, sondern vor allem durch die einzigartige Atmosphäre fernab jeglicher ausgelutschter Wald- und Wiesen-Klischees.
Musikalische Abwechslung wird dabei groß geschrieben: vom breitbeinigen Black'n'Roll-Brett mit markigem Geshoute ("Possession is the Medicine") über melancholisch-düsteren Alternative Rock in Stil von Katatonia ("I Hold Your Light") bis hin zu bombastischen Black Metal-Epen ("A Sutra of Wounds") reicht die Palette, die sich eigentlich jeder halbwegs scheuklappenfreie Metal- und insbesondere Progmetal-Hörer zu Gemüte führen sollte. Selten hat mich eine Band aus dieser Richtung so tief beeindruckt!
9/10

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2. Dream Theater - Black Clouds & Silver Linings

Diese Scheibe könnte im Prinzip perfekt sein. Dafür sind mehr als genug geniale Melodien, Riffs und Songideen vorhanden. LaBrie singt hervorragend, die Produktion ist perfekt, der Sound glasklar und druckvoll. Über die Musiker brauche ich sowieso kein Wort zu verlieren, es geht immerhin um DREAM THEATER. Abwechslung ohne Ende, tolle Soli, interessante und kreative Spielereien. Was die "Rohmaterial-Bilanz" angeht, macht diesem Album im laufenden Jahr so schnell niemand etwas vor. Andere Bands würden aus diesem Fundus eine komplette Karriere bestreiten, und dabei noch nichtmal schlecht aussehen.
Doch leider verspielen DREAM THEATER auch auch mit diesem Album wieder ohne Not eine Höchstwertung, die ich ihnen als langjähriger Fan wirklich gerne gönnen würde. Da wären als Grund zum einen die Texte zu nennen. Die sind im Vergleich zu den 90er-Werken einfach mindestens zwei Klassen schlechter. Warum lässt man nicht mal wieder John Myung einen Text schreiben? Der hat bisher noch immer alles absolut richtig gemacht, wenn er denn mal ran durfte. Der andere - viel schwerwiegendere - Punkt betrifft das Songwriting. Da verzetteln sich DREAM THEATER einfach viel zu oft mit der Aneinanderreiung von Versatzstücken, die leider nicht immer perfekt zusammenpassen wollen. Das klingt für mich, als wollte Herr Portnoy unbedingt sämtliche Ideen aus dem Proberaum auf die Platte bringen, ohne Rücksicht auf die Dramaturgie der Songs. Der rote Faden geht oftmals verloren und die Musik artet in dem aus, was Kritiker der Band seit jeher am liebsten vorwerfen: seelenlosem Gefrickel. Der eigentliche Song bleibt dabei auf der Strecke. Leider gibt es viel zu viele solche Passagen auf der Platte, als dass man großzügig darüber hinweg sehen könnte.
So bleibt unterm Strich immer noch ein sehr gutes, lohnenswertes Album, das allerdings nicht an frühere Großtaten wie "Images & Words" oder "Awake" heranreicht, auf denen DREAM THEATER es geschafft haben, Komplexität und spannendes Songwriting auf höchsten Niveau zu verbinden.
8/10

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3. Alexisonfire - Old Crows / Young Cardinals

"We are not the kids we used to be" heißt es im Refrain des Openers. ALEXISONFIRE haben die Wut alter Tage (zumindest teilweise) hinter sich gelassen und haben den Spaß am Rocken entdeckt. Gleich mit dem ersten Song haben die Jungs eine waschechte Stadionhymne am Start, und auch mit den folgenden Stücken lässt die Band nichts anbrennen. Gewürzt mit einer ordentlichen Ladung Mitgröhl-Shouts, Pop-Punk-Melodieseligkeit und einem druckvoll-treibenden Schlagzeug ist das ideale Platte für den Sommer. Oder besser gesagt, wäre, wenn nicht das Album von einer latenten Melancholie durchzogen wäre, die insbesondere in ruhigeren Stücken wie "The Northern" oder "Burial" den Ton angibt. Vor allem letzteres Stück kann einem in schwachen Momenten schon einen kleinen Kloß in den Hals zaubern.
Letztlich ist es aber gerade dieses Wechselspiel aus punkiger Aggressivität und Melancholie, die der Platte den entscheidenden Kick gibt und so interessant und gut macht. Mit "Old Crows / Young Cardinals" toppen ALEXISONFIRE sogar das sehr gute "Common Existence" der Kollegen von THURSDAY (Februar) und setzen sich damit an die Jahresspitze im Post-Hardcore-Sektor. Respekt!
8/10

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4. Placebo - Battle for the Sun

Diese Band muss man vermutlich niemandem vorstellen, PLACEBO sind eine der erfolgreichsten Alternative Rock-Bands der letzten 10 Jahre. Eigentlich traut man der Band so einen Erfolg gar nicht zu, immerhin hat die Musik eine latent melancholisch bis depressive Schlagseite und erinnert mal Gothic, mal an eine etwas poppigere Variante von Düsterrockern wie Anathema. Das ist normalerweise nicht der Stoff, aus dem die großen Hits sind. Trotzdem spielen PLACEBO vor ausverkauften Häusern, haben Headlinerpositionen auf Festivals und verkaufen Millionen Alben.
Vor dem neuen Album wurde ein neuer Schlagzeuger ins Haus geholt, der mit zarten 22 Jahren den Altersdurchschnitt der Band deutlich senkt und ordentlich frischen Wind bringt. Die Songs rocken und grooven wieder deutlich mehr als auf dem Vorgänger "Meds", der selbst für Bandverhältnisse sehr finster ausgefallen war. Die typische Atmosphäre geht dabei zum Glück nicht verloren, und so ist "Battle for the Sun" ein Album geworden, das sowohl gestandenen Rockern als auch Düsterheimern zusagen sollte. Die Songs sind abwechslungsreich, spannend und gespickt mit interessanten (Sound-)Ideen. Das Highlight ist für mich jedoch der Titeltrack, der erst relativ verhalten beginnt, dann aber nach und nach zu einem absoluten Bombast-Hammer mutiert.
8/10

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5. Sam Isaac - Bears

Sam Isaac und seine Band spielen Indie, der sich meist im Feld zwischen klassischem Singer-Songwriter und zuckersüßem Twee-Pop (mit Glockenspiel und allem drum und dran) bewegt. Die Musik ist auf sympathische Weise unaufgeregt und unspektakulär, die Stimmung durchgehend positiv. Eine kleine, schöne Indie-Pop-Platte für den Sommer, ideal zum Nebenbei-Hören oder einfach zum Entspannen. Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass diese Musik, die einfach irgendwie nett ist (nicht im negativen Sinne!) , manchem Zeitgenossen auf Dauer ziemlich auf den Zeiger gehen könnte. Für mich dagegen ist das die willkommene Abwechslung nach all dem düsteren Zeug weiter oben auf der Liste. Man kann schließlich nicht immer nur finsteres und schwermütiges Zeug hören, sonst schlägt das irgendwann noch aufs Gemüt. ;)
Auf dem Würzburger U&D haben wir uns Sam Isaac samt Band übrigens vor ein paar Monaten (noch vor dem CD-Release) live angeschaut, war ein sehr schönes und sympathisches Konzert!
7/10

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Honorable Mentions:

Sonic Youth - The Eternal (Alternative Rock - 7/10)
Minsk - With Echoes in the Movement of Stone (Post-Metal - 6/10)
Zuletzt geändert von Philipp am Do 14. Jan 2010, 13:18, insgesamt 6-mal geändert.
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Beitrag von Philipp »

Top-Album im Sommerloch 2009 (Juli/August):


Portugal. The Man - The Satanic Satanist

Selten war ein Plattentitel unpassender. Würde man die Band nicht kennen und das hübsch bunte Cover außer Acht lassen, dächte man vermutlich an Death- oder Black-Metal, oder ähnlich schwer verdauliches Zeug. In Wirklichkeit verbirgt sich hinter "The Satanic Satanist" eine locker-leichte Indieplatte, die perfekt geeignet ist den (mittlerweile ausklingenden) Sommer zu untermalen. Die Musik vereint Anflüge von Folk, 70s Soul, 60s Pop und ein bisschen Hippie-Feeling mit moderner Popmusik. Dabei entstehen kompakte Songs, die in ihrer Eingängigkeit locker auch fürs Mainstream-Radio geeignet wären, wenn dort ausnahmsweise mal gute Musik laufen würde. Komplexe Songstrukturen sucht der Hörer hier vergeblich, hier wurde alles aufs Nötigste reduziert. Keine freakigen Spielereien, keine ausufernden Solos. Der Sound ist trotzdem vielschichtig, jede Note sitzt dort wo sie soll. Bei aller relaxten und sommerlichen Atmosphäre ist hier eine abgeklärte Band am Werk, die zu jeder Sekunde genau weiß was sie tut. Die Musik hat, salopp gesagt, Substanz, lebt nicht ausschließlich vom transportierten Feeling - und hebt sich genau dadurch vom typisch seichten Sommer-Pop angenehm ab. Macht Spaß!
8/10

Bild



Anmerkung:

Außer "The Satanic Satanist" und evtl. noch der aktuellen Platte von AHAB gab es im kompletten Juli und August kein einziges Album, das mich wirklich interessiert hätte. Deswegen diese etwas kurz geratene "Liste".
Zum Glück scheint das Sommerloch überwunden, im September sind hervorragende Platten en masse erschienen (ich habe mich noch nicht entschieden, welche davon in die Top 5 kommen), und auch im Oktober stehen einige spektakuläre Veröffentlichungen an. Ab jetzt also wieder regelmäßiger! ;)
Zuletzt geändert von Philipp am Di 10. Nov 2009, 17:18, insgesamt 2-mal geändert.
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