Zweck0r hat geschrieben:Was ich will, ist Essen, das schmeckt wie Fastfood und auch so wenig Arbeit macht, aber trotzdem gesund und 'ausgewogen' ist.
Wenn Du mit Fastfood z.B. die Burgerketten meinst, dann weiß ich nicht warum Du Dir so einen
geschmack wünschst!
Mir kommt solch ein Besuch nur als Notlösung bei wenig Zeit durch, da es mir zum einen nicht schmeckt und
andererseits auch nicht wirklich preislich zum geschmacklichen passt - es ist lediglich schnell...
Horst_ausem_Forst hat geschrieben:Es kann ja nicht angehen das mit dem wichtigsten für unser Leben so rumgeschludert wird weil sich manche Menschen lieber die Fingernägel,Zigaretten,Autos finanzieren wollen und zu geizig sind in Lebensmittel zu investieren.
Leider ist das so, wäre uns unser Essen wichtiger und auch gutes Geld wert, wäre zudem ein anderes Problem
unserer Gesellschaft weniger groß: Übergewicht. (fehlende Bewegung mal nicht betrachtet, hier wäre ich auch betroffen)
Wäre Essen nur ein wenig teurer und dafür qualitativ so wie es sein sollte, dann würden sich viele Gewichtsprobleme
alleine durch bewussteres (weniger) Essen erledigen.
Von den Effekten der gesünderen Ernährung mal ganz zu schweigen!
Hüpenbecker hat geschrieben:Ich versuche inzwischen auch, soweit wie möglich auf Fertigfraß/Geschmacksverstärker/Fix-Produkte zu verzichten. Nicht weil es mir nicht schmecken würde - mein Magen bedankt sich aber mit übelsten Magenkrämpfen.
Ich bekomme regelmäsig starkes Soodbrennen - ich habe das Kantinenessen im Verdacht.
Zwar günstig und vor allem warm (was für mich der Grund ist es zu essen), aber nicht unbedingt
so wie ich es selber kochen würde - alles fad oder versalzen und oft nur schwer zu identifizieren
Als vor einigen Jahren ein besseres Essen gewünscht wurde, kam am Ende ein Anbieter ins rennen,
der täglich frisch kocht und dafür nur 2 Menüs angeboten hat und auch um die hälfte teurer war.
Es gab dann eine Abstimmung unter der Belegschaft, wo dann der bisherige Lieferant besätigt wurde.
Ich habe mir damals weniger Gedanken um das Essen gemacht, heute würde ich für die gesündere Alternative stimmen!
Hallo Jan,
verHEXer hat geschrieben:
ich gebe zu, dass der Threadersteller mit dem Thema Lebensmittel bei mir einen wunden Punkt getroffen hat, über den ich im Bekannten- und Freundeskreis schon oft emotional diskutiert habe. Trotzdem hier der Versuch einer sachlichen Meinungsäußerung:
Für meine Begriffe ist es nicht abzustreiten, dass die Qualität der Lebensmittel, die bei uns in den Verkauf gelangen, im Laufe der letzten Jahre deutlich abgenommen hat. Ich meine damit weniger die objektiv prüfbaren Merkmale von mikrobiologischer Unbedenklichkeit oder ernährungsphysiologischem Wert, sondern vielmehr die von mir als solche bezeichnete "Genussqualität". Darunter verstehe ich neben dem Erscheinungsbild der Ware vor allem den Geschmack und die Athentizität des Produktes. Schweinefleisch, welches nicht beim Braten die Hälfte seines Gewichtes durch Wasserverlust einbüßt, aromatisches Obst und Gemüse sowie hochwertige Milchprodukte sind auf dem Rückzug. Woran liegt das? In meinen Augen fehlt in unserem Land eine Wertschätzung für Lebensmittel, obwohl wir im Deutschen mit dem Begriff "Lebensmittel" eigentlich schon deutlich zum Ausdruck bringen, welch zentrale Bedeutung die Ernährung für unser Leben hat. Besonders beim Einkauf von Lebensmitteln wird gerne der Rotstift angesetzt. Habt ihr die Preisentwicklung von Lebensmitteln in den letzten Jahren verfolgt? Wir kaufen in Deutschland nicht nur besonders günstig (oder sollte ich sagen "billig") ein, wir sind auch bei den prozentualen Aufwendungen für Lebensmittel, gemessen am Durchschnittseinkommen, auf einem der hinteren Plätze in Europa. Dabei haben wir alle als Verbraucher die Macht - und auch die Verantwortung - dafür zu sorgen, dass hochwertige Lebensmittel nicht aus den Supermärkten verschwinden oder zum überteuerten Luxusgut werden. Denn schließlich kann es auch keine Lösung sein, dass nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung, der neben dem Qualitätsbewusstsein auch das nötige Kleingeld besitzt, hochwertige Lebensmittel konsumiert nach dem Motto "Soll der Rest doch den Dreck fressen, ich kann mir ja was besseres leisten!". Gutes Essen muss nicht teuer sein, wenn man seinen Speiseplan mit ein wenig Bedacht zusammenstellt. Es muss schließlich nicht jeden Tag Fleisch sein, und Fertigprodukte bringen bestenfalls eine Zeit- aber keine Geldersparnis. Zu guter letzt sollte man versuchen, dass Essen als Genuss und nicht als Notwendigkeit zu betrachten. Wir leben hier in einer Überflussgesellschaft und müssen uns nicht darum sorgen satt zu werden, statt dessen können wir durch unser Einkaufsverhalten bestimmen, was wir essen wollen. Mit etwas mehr Wertschätzung gegenüber den Produkten und ihren Erzeugern schmeckt es gleich viel besser, dazu gehört auch die Information übers Essen. Bewusst einkaufen und selber kochen kann sogar Spaß machen.
Ich möchte außerdem noch den sozialen Aspekt der bewussten Ernährung herausstellen: Ich denke es bedarf keiner besonders großen Anstrengung um zu erkennen, dass zwischen unserem "Hauptsache billig"-Einkaufsverhalten und den Lebensmittelskandalen der vergangenen Jahre ein Zusammenhang besteht. Wollen wir das einfach so hinnehmen? Ich denke dabei nicht nur an Gammelfleisch, Analogkäse und die ungezählten Unappetitlichkeiten, die wahrscheinlich nie an die Öffentlichkeit gelangen werden, sondern auch an die Sekundäreffekte des ungeheuren Preisdrucks in der Lebensmittelbranche. Ich denke an Massentierhaltung, an überzüchtete Turbo-Milchkühe, an Käfiglegehennen und an überfüllte Schweinemastanlagen. Und wenn einen die Tierquälerei noch kalt lässt, dann frage man mal sein soziales Gewissen, ob man angesichts von Repressalien gegenüber der Belegschaft bei großen Discounterketten, von unzumutbaren Arbeitsbedingungen und Überwachung sowie von Entlassungen wegen angeblicher Unterschlagung von einigen Cents noch so weiter machen möchte wie bisher.
mit einer derartigen Resonanz hatte ich gar nicht gerechnet...
Ich bin zurückblickend immer wieder froh, dass ich in Hinsicht auf Fertigprodukte und Low-cost Lebensmittel
in meiner Kindheit doch sehr ungeschoren davon gekommen bin.
Dies nicht weil meine Eltern so vermögend sind, sondern weil sie diese Wertschätzung in punkto Lebensmittel
hatten und immernoch haben! Ich denke daher, dass ich später bei meinen Kindern ebenso darauf achten werde!
Ein Beispiel: Während es bei Nachbars oft Ravioli aus der Dose gab, war dies bei uns Fehlanzeige.
Ich kann mich daran erinnern, dass es auf unseren Wunsch hin einmal Ravioli aus der Dose gab.
Nicht dass ich ein schlechtes Gedächtnis hätte und daher die anderen male nicht mehr in Erinnerung hätte,
es gab eben nur einmal die Ravioli. Das warum ist schnell erzählt - die Teller blieben an diesem Tag halb voll
Darum bin ich gar nicht so sehr auf Fertigprodukte fixiert - schmeckt mir meist einfach absolut nicht
Mein Anliegen war zum Threadbeginn ja eigentlich mehr auf das Thema "Genbehandelt" ausgerichtet war.
Gerade das Thema "Gentechnisch veränderte Lebensmittel" ist nicht zu verkennen.
Was auch Thema der Mittagspause war - ich war erstaunt, dass alle am Tisch sitzenden kritisch gegenüber diesen Produkten eingestellt waren/sind!
Während man Geschmacksverstärker und Ersatzstoffe recht einfach weglassen könnte und dadurch vor allem
die Haltbarkeit und der Geschmack verändert werden würde, so wird dies bei der Gen-Thematik nicht so leicht sein!
Wie will man verhindern, dass auf lange Sicht nicht alle Produkte betroffen sind und womöglich keine "sauberen" Produkte
mehr verfügbar sind, z.B. als Saatgut?
Einer Biene ist es egal was sie bestäubt, dem Rind wird der Unterschied nicht auffallen usw...
Wenn die "Experten" recht behalten sollten und es gibt wirklich keine relevanten Folgen durch den Verzehr
von gentechnisch veränderten Produkten, dann wäre jede Aufregung umsonst.
Aber wer kann das mit absoluter Gewissheit sagen, auch auf viele Jahrzehnte hin gesehen?
Hätte man von Beginn an gewußt, dass Asbest Lungenkrebs verursachen kann,
wäre es wohl nie in den Umlauf gekommen!
Was wenn wir bei unseren veränderten Lebensmitteln ähnliches erleben?