Homernoid hat geschrieben:In einem Forum schreiben ist was anderes, als sich Bilder von Deppen, Idioten und Besoffenen in den sog. "soz. Netzwerken" anzusehen.
studivz wurde u.a. aufgebaut, damit man leichter an die Hühner rankommt. "Gruscheln" konnte man mit "belästigen" gleichsetzen. Man hat Frauen mal locker, flockig in Bus und Bahn belästigt, dann aufgenommen und in studivz eingestellt. Ich muss nicht IM Netzwerk sein, um zu beobachten und zu lesen. DAS waren u.a. die Anfänge von diesem unsäglichen Netzwerk.[...]
Das siehst du aber schon ein bisschen verzerrt. Ich bin seit über drei Jahren im StudiVZ, und in meinem Bekanntenkreis wird StudiVZ gerne als Kommunikationsplattform genutzt. Früher hatten wir teils private Foren und waren rege in ICQ aktiv, das hat sich mittlerweile halt verlagert.
Klar gibt es bei mehreren Millionen Nutzern auch wahnsinnig viele eitle Selbstdarsteller, notgeile Hengste, Privatsphärenlegastheniker und generell einfach Idioten. Die stellen zwar den deutlich auffälligeren Anteil der User dar, rein zahlenmäßig sind sie aber IMHO deutlich in der Minderheit. Die meisten Leute im StudiVZ (ich gehe davon aus dass das bei Facebook recht ähnlich ist) nutzen das Medium halbwegs vernünftig. Außerdem bleibt es ja jedem selbst überlassen, wie viele persönliche Details er preis gibt. Da gibt es durchaus unterschiedliche Abstufungen. Ein paar Lieblingsfilme oder -bands aufzuzählen halte ich für völlig harmlos. Wie viele Leute meinen Geburtstag kennen, ist mir auch völlig schnuppe. Wer dagegen so blöd ist, unvorteilhafte Fotos von sich ins Netz zu stellen, ist halt ganz einfach selbst schuld. Gleiches gilt für die Handy- oder Telefonnummer. Ich vermute, dass es im
SchülerVZ deutlich mehr negative Auswüchse gibt als in vergleichbaren Netzwerken für ältere Jugendliche und Erwachsene - die Kinder sind teils noch gar nicht in der Lage, so ein Medium bewusst und sinnvoll zu nutzen. DANN entstehen die Probleme mit sensiblen Daten. Ich sehe eigentlich eher die Eltern in der Pflicht, hier gegenzusteuern und aufzuklären, als die Betreiber.
Kurz gesagt: wer Social Networks sinnvoll nutzt und eine Minimalausstattung an gesundem Menschenverstand besitzt, der kann auch Nutzen daraus ziehen, ohne irgendwelche nachteiligen Konsequenzen zu erleiden und ohne jemals mit dem ganzen Schmuddel-Gesocks in Berührung zu kommen.
Auch wenn es die ganzen Probleme, insbesondere in Punkto Dateisicherheit, natürlich gibt: pauschal sämtliche Social Networks komplett in die Schmuddel-Ecke zu stellen und mit pubertären Bagger-Plattformen gleichzusetzen, zeugt vor allem von Unwissen (bzw. angelesenenen Vorurteilen), was die Realität in den "Social Networks" angeht - und vermutlich auch generelles Unverständnis für die Lebens- und Kommunikationswelt der "Digital Natives" (< 30).
Um auf Nubert zurückzukommen: Bei der jüngeren Generation wird eine Facebook-Seite mit Sicherheit kein negatives Image erzeugen, sondern eher als positive Werbung wirken. Und die Älteren kriegens sowieso nicht mit, weil sie nie dort reinschauen. Ich bräuchte eine Fanseite persönlich nicht (weil ich nicht in Facebook bin), aber ich sehe auch wirklich kein Problem damit.