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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
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Blap
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Beitrag von Blap »

Underworld: Evolution (USA, 2006, Originaltitel: Underworld: Evolution)

Mit Rücksicht auf Filmfreunde die den Auftakt der Reihe noch nicht gesehen haben, verzichte weitgehend auf die übliche Inhaltsangabe. Vampirin Selene (Kate Beckinsale) kämpft noch immer gegen Verrat und Intrigen. Im zweiten Teil werden Rätsel gelöst, Selene erhält erschreckende Einblicke in die eigene Vergangenheit...

Da mir "Underworld" (2003) gut gefallen hat, musste natürlich auch die Weiterführung der Geschichte her. Die DVD stand allerdings schon seit mehr als einem Jahr im Regal, irgendwie waren mir andere Film immer wichtiger. Naja, gestern war ich dann endlich in der richtigen Stimmung für ein modernes CGI-Spektakel, also ab in den Player mit der Scheibe. Kate Beckinsale steht die Rolle der Selene nach wie vor prächtig, für meinen Geschmack fehlt es der Dame aber ein wenig an den von mir sehr geschätzen Rundungen. Aber das Leben ist bekanntlich kein Wunschkonzert und Silikon ist auch keine Lösung. Im Verleich zum ersten Teil bietet "Evolution" mehr Action, dafür tritt die Story ein wenig in den Hintergrund. Ok, "Hintergrund" mag ein wenig übertrieben sein, zumindest war der erste Teil ein wenig "storylastiger" konzipiert. Der Zuschauer bekommt durchweg düstere Bilder gezeigt, durch die sehr "künstliche" Optik des Filmes wirken sie allerdings nicht sonderlich bedrohlich. Insgesamt hat mir das Erscheinungsbild des Werkes aber zugesagt. Man will ja nicht immer nur meckern, bei neueren Filmen muss jemand mit meinem Geschmack eben Abstriche machen. Es klingt abgedroschen, aber für mich sind Filme aus den sechziger und siebziger Jahren eben reizvoller, schöner und liebenswerter. Verdammt, verdammt, verdammt! Ich hatte mir fest vorgenommen nicht in "früher war alles besser" Geschwärme zu verfallen. Manchmal kann ich eben nicht anders, man möge es mir bitte verzeihen!

Zurück zum zweiten Underworld. Der Streifen hat mich gut unterhalten, ich werde mir irgendwann auch den dritten Teil ansehen, soviel ist sicher. Die DVD bietet eine sehr schöne Bildqualiät, dazu scheppert und rummst es an allen Ecken und Enden. Das Soundspektakel hat mich dabei schon fast ein wenig genervt, ich mag mir diesen Terror nicht mehr gern antun, es geht doch nicht über entspanntes Mono! ;) Bonusmaterial ist mit an Bord, bedenkt man den kleinen Preis der für die Scheibe verlangt wird, kann ich für den Film eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Inzwischen ist "Underworld: Evolution" auch auf Blu-ray verfügbar, allerdings lässt die DVD IMHO kaum Wünsche offen.

Unterhaltsam und kurzweilig = 7/10
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Blap
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Beitrag von Blap »

Ausbruch der 28 (Großbritannien, Irland, 1970, Originaltitel: The McKenzie Break)

Der zweite Weltkrieg. Die deutschen Insassen einen Gefangenenlagers im schottischen Hinterland sind aufmüpfig. Der britische Major Perry (Ian Hendry) erweist sich als überfordert, füllt den Posten des Lagerkommandanten nicht zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten aus. General Kerr (Jack Watson) schickt Captain Jack Connor (Brian Keith) zur Unterstützung des Majors. Die Umtriebe der Gefangenen sind rätselhaft und daher beunruhigend. Kapitänleutnant Schlüter (Helmut Griem) ist der ranghöchste Offizier unter den Insassen, von ihm gehen die Unruhen aus, den grössten Teil seiner Untergebenen hat er gut im Griff. Connor will dem cleveren Schlüter auf den Zahn fühlen, was steckt tatsächlich hinter dem rebellischen Verhalten der Kriegsgefangenen...?

"The McKenzie Break" zeigt nicht die üblichen Gefechte auf dem Schlachtfeld, hier spielt sich der Großteil der Handlung in einem Gefangenenlager ab. Ok, natürlich gab es auch diese Thematik schon vorher zu sehen, spontan fällt mir sofort "Gesprengte Ketten" (The Great Escape, 1963) mit Steve McQueen ein. "Ausbruch der 28" bleibt bis zum Schluss spannend und gefällt mit einem gelungenen Ende. Die Zeichnung der Charaktere ist sehr lobenswert, die Deutschen werden hier nicht als stumpfsinnige Monster dargestellt, die Briten nicht als die großen, unantastbaren Superhelden. Klar, Schlüter ist alles andere als sympathisch, opfert gar eigene Männer um seine Mission zu erfüllen, doch agiert er zumindest nachvollziehbar, nicht überzogen irrsinnig. Captain Connor kommt als charmantes Rauhbein daher, er verführt gerne die Damen, rebelliert ständig gegen seine Vorgesetzten und ist ein pfiffiges Schlitzohr. Gewissermaßen der Inbegriff eines liebenswerten Antihelden. Sein Gegenpol -neben Schlüter- ist der führungsschwache Major Perry, bei dem Connor selbstverständlich kräftig aneckt. Die Besetzung der Figuren ist erstklassig gelungen, Horst "Captain Kronos" ist in einer Nebenrolle zu sehen, über Jack "Militärschädel" Watson freut man sich als Fan von Kriegsfilmen sowieso. An Optik und Ausstattung gibt es ebenfalls nichts zu meckern, ein durchweg ansprechender Film!

Die DVD von MGM zeigt sich von der gewohnt "geizigen" Seite. Keine Ahnung wie oft ich dies schon schrieb, mich über den "MGM-Standard" ausgelassen habe. Es wird sicher auch in Zukunft nicht vermeidbar sein. Dafür stimmt die Bildqualität -ebenfalls wie üblich- wobei das Material schon einen deutlichen Braunstich abbekommen hat. Diese "erdige" Optik passt zwar durchaus zu diesem Film, war aber vermutlich ursprünglich so nicht angedacht (zumindest sicher in dieser recht ausgeprägten Form). Als Bonus liegt ein Trailer vor, sehr großzügig. Da natürlich der Film im Mittelpunkt steht, spreche ich für diese DVD trotzdem eine klare Kaufempfehlung aus, der Preis fällt moderat aus.

Guter Stoff, für Freunde von WWII Filmen eine Pflichtveranstaltung! 7/10

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StefanB
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Beitrag von StefanB »

Zum Underworld-Sound : Der Center Kanal ist auf -5dB eingepegelt, entgegen den üblichen 4-dB.

Der Bass ist brummelig und dröhnig, nicht besonders tief, dafür aber weder in der Normalstellung korrekt, noch in der -10dB Reduzierung, die bei dts manchmal nötig/üblich ist. So 6-7dB LFE-Absenkung gegenüber Standard wirken ausgewogen.

Stefan
Zuletzt geändert von StefanB am Do 26. Nov 2009, 06:17, insgesamt 1-mal geändert.
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
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"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.
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Blap
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Beitrag von Blap »

StefanB hat geschrieben:Zum Underworld-Sound : Der Center Kanal ist auf -5dB eingepegelt, entgegen den üblichen 4-dB.

Der Bass ist brummelig und dröhnig, nicht besonders tief, dafür aber weder in dder Normalstellung korrekt, noch in der -10dB Reduzierung, die bei dts manchmal nötig/üblich ist. So 6-7dB LFE-Absenkung gegenüber Standard wirken ausgewogen.

Stefan
Wie belieben? :lol: :lol:

Mir ging es weniger um den Sound dieses Filmes. Die Anmerkung bezog ich generell auf "Surround-Krawall". Das ist einfach nicht mehr mein Ding, ich will Filme geniessen und keinen Lärm auf die Ohren bekommen. ;)

Danke für deinen Hinweis.
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Blap
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Beitrag von Blap »

Conquest (Italien, Spanien, 1983, Originaltitel: La Conquista)

Ilias (Andrea Occhipinti) zieht -mit einem magischen Bogen bewaffnet- hinaus in die weite Welt. In der Ferne treibt sich allerlei Gesindel und Ungetier herum, bald bekommt er es mit der bösen Ocron zu tun, denn die will Ilias Kopf und natürlich den Bogen. Der kräftige Bursche Mace (Jorge Rivero) treibt sich ebenfalls in der Gegend rum und rettet Ilias aus einer brenzligen Situation. Die beiden Kerle freunden sich an, Ilias ist von dem Gedanken besessen der fiesen Ocron die Lichter abzuschalten. Ocron wird von Visionen geplagt und hetzt immer wieder neue Schergen auf die Fährte des dynamischen Duos. Schliesslich sucht sie Hilfe bei Zora, einem Blechwurz mit magischen Kräften...

Immer wieder hat der von mir sehr geschätzte Lucio Fulci mit Vorurteilen zu kämpfen, wird auf seine Horrorbeiträge der späten siebziger und frühen achtziger Jahre reduziert. Ich liebe Filme wie "Woodoo" oder "The Beyond", doch wer sich ein wenig mit der Filmographie des Herr Fulci beschäftigt, wird bald erkennen, dass der Mann weitaus vielschichtiger war. Man schaue sich nur den starken Giallo "Non si sevizia un paperino" ("Don't torture a Duckling", 1972) an. Wer allerdings einem Film wie "Conquest" begegnet, wird alle Vorurteile über Fulcis Schaffen bestätigt finden. Im Fahrfasser der damaligen Welle von Barbaren-Filmen entstand auch diese groteske Sause. Zunächst sieht der Film wie ein Beitrag "So lebten unsere Vorfahren in der Urzeit" aus, den man exklusiv für "Die Sendung mit der Maus" produziert hat (Es liegt mir fern diese schöne Sendung zu verunglimpfen). Doch plötzlich werden Schädel eingeschlagen, Körper zerrissen bis das Mettgut quillt, Hirn frisch aus dem Schädel geschlürft. Allerdings sind die Gore-Effekte so mies, dass sie selbst empfindliche Gemüter kaum schocken werden. Dann die unglaublichen Gestalten, die sich überall in der Landschaft herumtreiben. Hundewesen, die entfernt an Werwölfe erinnern, die Böse Ocron mit ihrer albernen Maske, der Brüller ist jedoch der superduberböse Zora, der vollständig mit Blech behangen ist, es ist nahezu unbeschreiblich. In einem Sumpf tauchen plötzlich Zombies (?) aus dem Morast auf, natürlich wollen sie den tapferen Mace killen, doch der tritt den wandelnden Bettlaken ordentlich in den Hintern. Auch die grandiosen Effekte des "magischen Bogens" sollen nicht ohne Erwähnung bleiben, für Lacher ist gesorgt!

Achso, schrieb ich weiter oben etwas von Landschaft? Naja, von einer "Landschaft" ist eigentlich fast nichts zu sehen, alles ist ständig in Nebel eingetaucht. Nein, wenn ihr während der Sichtung des Filmes kaum etwas erkennen könnt, dann ist euch weder Ejakulat ins Auge getropft, noch hat ein Fiesling einen Eimer Kleister über eurer Glotze ausgeschüttet. "Nebelt mal den Baggersee ordentlich ein!". "Wie, geht nicht... ...da wird schon ein Endzeit-Trasher gedreht?". "Ok, dann dritte Strasse links, wir drehen im Biotop von Frau Garcia, aber zerstampft der Dame nicht wieder das Blumenbeet"!". So wird es vielleicht gewesen sein, der Nebel der Zeit gibt diese Geheimnisse nicht mehr preis. Dieses Machwerk sei somit nur irren Trash-O-Logen ans Herz gelegt, alle normalen Menschen dürfen einen weiten Bogen um den Film machen, einen sehr, sehr weiten Bogen. Einen magischen Bogen, nur zur Sicherheit!

Die DVD von Blue Underground kommt ohne Regionalcode daher und ist günstig zu erstehen. Die Bildqualität kann man in diesem Fall kaum beurteilen, es ist halt Nebel angesagt. Wer sich für solch gorben Unfug erwärmen kann, der darf sich diesen Fetzer durchaus zu Gemüte führen. Aber kommt mir nachher nicht heulend an, ich habe ausdrücklich vor diesem Film gewarnt!

Zu welchen Erkenntnissen komme ich nach dem Genuss dieser Sause? Mir hat "Conquest" gut gefallen, ich hatte Spass. Was bedeutet dies? Vermutlich gehöre ich zu den Leuten, vor denen mich meine Eltern immer gewarnt haben! Vermutlich bin ich schlimmer als die Leute, vor denen ich meine Nachkommen schon immer gewarnt habe! Tja, was will man machen, einer muss die Fahne des schlechten Geschmackes ja in die Höhe halten.

Eine Wertung erscheint mir in diesem Fall nahezu unmöglich. Gefühlte 7/10 Blap-Punkte. 1/10 - 2/10 Normalo-Punkte.

Lieblingszitat: "I shall make him suffer a thousand Deaths!"
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Beitrag von Blap »

Das indische Tuch (Deutschland, 1963, Originaltitel: Das indische Tuch)

Lord Lebanon hat den Löffel gereicht. Nun soll der Rechtsanwalt Frank Tanner (Heinz Drache) das Testament verkünden, die Hinterbliebenden scharren bereits gierig mit den Hufen, schliesslich war der Lord äusserst wohlhabend. Tanner offenbart den Erben eine Überraschung, bevor das tatsächliche Testament eröffnet wird, soll die Bagage knapp eine Woche in dem herrschaftlichen Sitz ausharren. Wer früher abreist bekommt seinen Erbteil nicht, fertig. Kein leichtes Unterfangen für die Beteiligten, die Verwandtschaft ist untereinander heillos zerstritten, man ist sich spinnefeind. Es kommt aber noch dicker, nach und nach wird die Gesellschaft ausgedünnt, ein Mörder erdrosselt seine Opfer mit Tüchern aus edlem Stoff. Da sich das Anwesen auf einer Halbinsel befindet ist nicht an ein Entkommen zu denken, denn wegen eines Orkans ist man von der Außenwelt abgeschnitten. Kann der Killer gestoppt werden, wer steckt hinter der unheimlichen Mordserie...???

"Das indische Tuch" ist einer der wohl am häufigsten im Fernsehen gezeigten Edgar Wallace Filme. Schon als Kind habe ich den Film sehr gern gehabt, wurde von seiner herrlichen Atmosphäre und der Schrulligkeit der Figuren gepackt. Regisseur Alfred Vohrer konnte aus dem Vollen schöpfen, die Riege der Darsteller gehört gewissermaßen zur "Standardausstattung" der Wallace Streifen. Was die Hauptrolle des Ermittlers angeht, habe ich Joachim Fuchsberger immer lieber gesehen als den stets ein wenig hüftsteifen Heinz Drache. Daran hat sich bis heute nichts geändert, doch auch mit Herrn Drache habe ich mich inzwischen angefreundet. Mit Klaus Kinski und Hans Clarin bekommt der Zuschauer gleich zwei irre Fratzen geboten, die sich gegenseitig in der Disziplin "irrer Blick" überbieten. Die bewährte Elisabeth Flickenschildt als gestrenge Hausherrin, Siegfried Schürenberg leicht beknackt wie immer, natürlich fehlt auch Eddy Arent nicht, schön! Vermisst habe ich eigentlich nur eine wirklich attraktive Dame, Corny Collins ist zwar ganz nett, aber...

Man ahnt vielleicht ein wenig zu früh wer der Killer ist, was man sicher als Schwachpunkt werten kann. Hat man den Film -so wie ich und viele andere- aber schon häufiger gesehen, kann man sich auf die liebenswert verkörperten Charaktere konzentrieren, auch eine schöne Sache. Das sehr flapsige Ende wirkt ein wenig unpassend, anderseits "muss das eben so sein". Die DVD von Universum gibt es wahlweise in einer Box mit drei weiteren Wallace Titeln, alternativ kann man die DVD auch einzeln erwerben. Ich habe zur "Edgar Wallace Edtion 4" gegriffen, denn die drei ebenfalls enthaltenen Filme: "Der schwarze Abt", "Zimmer 13" und "Der Hexer" wollte ich sowieso gern in der Sammlung haben. Der Box liegt ein Booklet bei, auf der DVD zu "Das indische Tuch" sind Boni allerdings nicht vorhanden, lediglich Trailer zu anderen Titeln des Labels sind vorhanden.

Sehr gut und einfach liebenswert. Ein Klassiker des deutschen Films! 8/10

Lieblingszitat: "Meine Herren, dieser Telefonapparat wird uns die nächsten Tage lediglich als Zimmerschmuck dienen!"
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Beitrag von Graumantel »

Franklyn (GB 2009)

Das Cover, das mit einem bemäntelten Maskierten und den übrigen, an das 18. oder 19. Jahrhundert erinnernde und in dunkle Farben getauchte Details eine Mischung aus Dark City, Watchmen und V like Vendetta erwarten lässt, entpuppt sich als schnödes, weitgehend im London der Jetzt-Zeit angesiedeltes Episodendrama.
Das unter anderem mit Ryan Philippe, Eva Green und Bernard Hill prominent besetzte Drama wartet mit vier zunächst offenbar unabhängigen Handlungssträngen auf, dessen interessantester in der düsteren, mittelalterlich gestalteten und mit viel zu wenig Filmzeit bedachten "Meanwhile-City" spielt. Dort wandelt der maskierte Jonathan Preest (Ryan Philippe) als einzig ungläubiger zwischen Gläubigen durch die Straßen, immer auf der Suche nach seinem Erzfeind, dem "Individuum".
Demgegenüber fallen die im heutigen London spielenden Geschichten um den seinen Sohn suchenden Vater (Hill), die immer wieder ihren Selbstmord inszenierende psychisch gestörte Künstlerin (Green) und den seiner Verflossenen nachtrauernden Milo deutlich ab.

Die einzelnen Geschichten werden zwar zufriedenstellend zusammengeführt, doch leider dürften die meisten aufmerksamen Zuschauer sowieso bereits recht früh ahnen, wohin der Hase läuft, beziehungsweise wie die Story aufgelöst wird. Zudem kann sich Regisseur Gerald McMorrow es nicht verkneifen, eine mystisch angehauchte Nebenfigur in den Film zu packen sowie das Ende bewusst zweideutig zu gestalten, und damit dem Film einen esoterischen Touch zu verleihen.

Ergo ein richtiger Griff ins Klo, da ich aufgrund des DVD-Covers auf eine völlig falsche Fährte geführt wurde: 2/10 Punkten.

Viele Grüße,
Markus
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Beitrag von Blap »

Drag me to Hell (USA, 2009, Originaltitel: Drag me to Hell)

Christine (Alison Lohman) arbeitet in einer überschaubaren Bankniederlassung, sie schielt auf den momentan freien Posten des stellvertretenden Filialleiters. Neben ihr gibt es einen weiteren Anwärter auf den Job, ihr Chef wünscht sich daher von der jungen Dame mehr Härte und Durchsetzungsvermögen, besonders im Bezug auf in Enpässe geratene Kundschaft. Als eine alte Dame um Hilfe bittet, lässt Christine die Frau auflaufen und gewährt ihr keine Verlängerung eines Kredites. Ein schwerwiegender Fehler, denn die Alte fällt die junge Frau regelrecht an und belegt sie mit einem fürchterlichen Fluch. Bald geschehen merkwürdige, erschreckende Dinge. Ein Wahrsager klärt Christine nach und nach über den Fluch auf, drei Tage wird Christine von einem Dämon gepeinigt werden, am Ende dieser Phase wird er sie mit in die Hölle nehmen...

Sam Raimi verdanken wir herrliche Filme wie die "Evil Dead" (Tanz der Teufel) Reihe, mit "Darkman" beglückte er sein Publikum ebenfalls, doch auch Fürchterlichkeiten wie die "Spider-Man" Gurken gehen auf seine Kappe. "Drag me to Hell" soll so eine Art "Back to the Roots" Werk sein, zum Teil geht diese Rechung sogar auf. Der Film startet wirklich ganz vorzüglich, die Auseinandersetzung zwischen der Hauptfigur und der alten "Hexe" in einer Tiefgarage macht richtig Laune! Es wird gekeift und gegeifert, hier kommen in der Tat wohlige Erinnerungen an "Evil Dead II" auf. Doch nach dem tollen Auftakt wartet man vergeblich auf weitere Höchstleistungen. Klar, es gibt immer wieder nette Einlagen und der Film versandet auch nicht wirklich, doch Raimi kommt insgesamt nicht über eine gute, solide Leistung hinaus. Alison Lohman macht ihren Job ordentlich. Die junge Dame ist zwar keine Schönheit, kommt aber meist recht knuffig daher und weckt Beschützerinstinkte. Die übrige Besetzung fällt weder positiv noch negativ auf. Lediglich Lorna Raver -welche die "Gegenspielerin" von Christine verkörpert- ragt deutlich positiv heraus, ihre irre Darbietung sorgt für Freude.

Es gelingt Raimi gut den Zuschauer immer wieder ein wenig zu erschrecken. Man ahnt natürlich immer, dass gleich etwas passieren wird, letztlich erwischt der Streifen einen dann aber (fast immer) genau im richtigen Moment. Humor kommt zum Zuge, jedoch längst nicht so ausgeprägt und wundervoll hysterisch wie bei den "Evil Dead" Filmen. Für die Mett-Abteilung gilt ähnliches, Raimi hält sich bei "Drag me to Hell" eher zurück, die gebotenen Einlagen wissen aber zu gefallen. Lediglich eine Szene -in der ein Amboss, ein Schädel und zwei Augen die Hauptrolle spielen- ist tricktechnisch völlig mißlungen, quasi ein tiefer Griff ins Abort. Schade, denn die Idee ist belustigend, scheitert aber an der miesen Umsetzung. Nun möchte ich aber nicht ständig auf der "Evil Dead war doch viiiel besser" Mähre umherreiten. Als lockere Horrorsause funktioniert "Drag me to Hell" auf überwiegend ansprechende Art und Weise. Man sollte nur keinen Überflieger erwarten, dann kann man mit dem Werk seine Freude haben.

Die Blu-ray präsentiert den Film in sehr ansprechender Qualität. Das Bonusmaterial ist nicht allzu üppig ausgefallen, bietet aber ein paar -mehr oder weniger- nette Einblicke. Ich bin mit dem Film zufrieden. Insgeheim hatte ich auf einen echten Knaller gehofft, doch bei einem gut gelungenen Film möchte ich keinesfalls von einer Enttäuschung sprechen, auch wenn "Drag me to Hell" dann tatsächlich "lediglich gut" ist.

7/10

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"Blutest Du?"
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Beitrag von Riddick »

"Drag Me To Hell"

Genau den Film gabs bei mir auch. Blap hat bereits alles wichtige dazu gesagt.
Der Streifen ist durchschnittliche Gruselkost, für den "normalen" Betrachter 6/10. Filmfans die Sam Raimi kennen und seinen speziellen Stil mögen werden viele Parallelen zu früheren Werken erkennen. Auch die Special Effects die sich, typisch Raimi, immer im Bereich von B- bzw. C-Klasse Movies bewegen sorgen wieder für (gewollte) Lacher. Der Trailer ließ jedenfalls ein bißchen mehr erwarten.
Raimi Fans dürfen da noch einen Punkt drauflegen und den Film mit 7/10 bewerten.

Im Vergleich zu den anderen Werken die ich mir an diesem Horrorwochenende angesehen habe (Inside, Martyrs, Freitag der 13., The Last House on the Left) ist "Drag Me To Hell" jedenfalls mit Abstand der harmloseste Streifen.
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Beitrag von Graumantel »

Offenbar ist gerade "Drag me to Hell"-Zeit...

Da das Blap die Story schon zur Genüge dargelegt hat, hier nur noch ein paar Anmerkungen.
Ich habe mich von Drag me to Hell gut unterhalten gefühlt. Als besonders angenehm empfand ich es, mal wieder einen Grusel-/Horrorstreifen ohne Folter-, Säge- oder Zombiegedöns im Player zu haben. Ebenfalls sehr angenehm: der Film nimmt sich nicht wirklich ernst und ist für den einen oder anderen Lacher gut. Die Spezialeffekte sind ok, erreichen aber natürlich kein Blockbuster-Niveau. Unter dem Strich bleiben damit gute 7 von 10 Punkten stehen.

Grüße,
Markus

PS: Wem Drag me to Hell gefallen hat, dem sei Peter Jacksons Meisterwerk "The Frighteners" aufs allerwärmste empfohlen.
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