newyorka82 hat geschrieben:@alex:
Noch eine Frage hab ich bzgl der Aufstellung. Ist es generell egal, wenn die Membran vom SUB wegzeigt vom Hörort?
Richtig. Ein Subwooferchassis strahlt den Schall kugelförmig ab, aufgrund seiner großen Maße (Stichwort: Kreisfrequenz).
Somit spielt es keine Rolle ob du den/die Subwoofer eingewinkelt hast oder nicht. Anders sieht es aber bei den Lautsprechern aus.
Bis etwa 900Hz strahlt ein 6,5 Zöller einer NuLine 102 z.Bsp. noch Kugelförmig ab (rein rechnerisch), beginnt dann aber oberhalb dieser Frequenz den Schall zu bündeln. Der Hochtöner strahlt im Übergangsbereich (etwa 2,2kHz, abhängig vom HT und Trennfrequenz) rund und beginnt dann ab etwa 7kHz ebenfalls den Schall zu bündeln. Man kann sich das wie den Lichtkegel einer Taschenlampe vorstellen.
Daraus folgt das die Einwinkelung vorallem bei großen TMT's wichtig ist. Bei sehr großen Seitenwandabständen (>2m) spielt das Einwinkeln dann aber immer weniger eine Rolle...
dadant_de hat geschrieben:
bassmanagement ist ja so eine sache für sich, aber:
wenn ich einen lautsprecher relativ hoch (small) trenne und den rest dem sub überlasse, geht dann nicht präzision verloren?
Das kommt darauf an. Es gibt im Prinzip 2 Punkte, die die Präzision des Basses beeinflussen.
1. Vorallem Raummoden (Stehende Wellen) die sich je nach Raummaße aufbauen
2. Das sogenannte Group Delay, was durch die Hoch- und Tiefpässe in AV-Receivern, Subs und LS verursacht wird (Über die Hörbarkeit kann man sich allerdings streiten)
Also die Hauptursache für unpräzise/dröhnende Bässe, ist der Raum in dem die Anlage steht.
Deine Frage kann man so pauschal nicht so einfach beantworten, da die Präzision im Bass von vielen Faktoren abhängig ist.
Zum Beispiel Raummaße, Aufstellung der LS/Subs, Anzahl der Chassis die den Raum anregen, Einstellung der Anlage...
Aber beim Einsatz von einem Subwoofer sind Standlautsprecher in mehreren Punkten überlegen. 1 Sub regt den Raum deutlich ungleichmäßiger an als 2 Standlautsprecher. Dass in Bezug auf Moden in alle 3 Raumrichtungen, also Längsmoden, Quermoden und Vertikalmoden.
Stell dir mal vor du schaust von oben auf deinen Raum (gehe von einem rechteckigen aus) und dieser ist mit Wasser gefüllt. Nehmen wir an der Sub steht im oberen rechten Eck des Raumes. So nun lässt du an dieser Stellen einen Stein ins Wasser fallen. Die Wasserwellen breiten sich nun Kreisförmig um die Stelle aus, wo der Stein hineingefallen ist. Die Wellen werden schließlich an allen Wänden reflektiert und treffen nach dem Richtungswechsel an der Wand auf andere reflektierte Wellen.
Dasselbe passiert mit Schallwellen und an den Punkten wo die Wellen aufeinander treffen, entstehen sogenannte Druck-maximas/-minimas. Resultat ist, dass du dann bei einem Druckmaxima zu viel Bass (dröhnen/wummern), bei einem Minima zu wenig Bass hast (Bassloch).... Lauf mal bei einem Lied mit ordentlich Bass durch deinen Raum, dann verstehst du was ich mein...
Naja und nun stell dir vor du wirfst simultan, statt einem Stein, zwei Steine ins Wasser. Einer im oberen linken Eck, einer im oberen Rechten Eck (jeweils 1/4 Abstand zur Stirnwand und zu den Seitenwänden). Jetzt verhalten sich die beiden entstehenden Wasserwellen so, dass sie beim zusammentreffen derer eine Ebene Wellenfront bildet, die den Raum durchläuft. Heißt der Bass ist schonmal deutlich homogener und kann nicht mehr so leicht geortet werden.Diese Methode nennt man SBA (Single Bass Array).
Saugst du jetzt noch diese ebene Wellenfront an der Rückwand mit 2 zusätzlichen Subs ab, hast du ein DBA (Double Bass Array), was schon fast eine perfekte Lösung darstellt (in Bezug auf Längs- und Quermoden).
Ich hoffe ich konnte einigermaßen verständlich rüberbringen, um was es grob geht.
dadant_de hat geschrieben:
die 511 geht laut datenblatt bis etwa 55 Hz runter und wäre doch eigentlich prädestiniert für eine trennung bei 60 Hz, oder nicht?
genausogut könnte die box hier das komplette spektrum (large) spielen, und trotzdem der sub bei 60 Hz übernehmen.
Lies hierzu mal weiter vorne meinen Post. Dort hab ich ausführlich beide Arten der Trennung erklärt.
dadant_de hat geschrieben:
hat diese ganze übernahme/übergabe-einstellerei eigentlich einfluss auf den LFE bei 5.1-signalen?
ich habe z.b. nulines 32 mit ATM, die bis etwa 42 Hz runtergehen (in etwa soweit, wie mein kleiner subwoofer).
den subwoofer möchte ich nur bei "echten" 5.1 signalen einschalten, sonst ohne.
ich lasse also nuline32 und center cs-42 als large laufen (damit ohne sub nichts fehlt) und trenne im bassmanagement bei 60 Hz.
dann werden zwar die frequenzen unter 60 Hz von sub UND lautsprechern wiedergegeben, aber damit muss ich wohl leben, wenn ich den sub nur selten anschalten will.
Ich würde es so machen.
Musik (Stereo): Nur 32er + ATM ohne Sub. Im Receiver die 32er auf Large einstellen und den Sub-Out auf FRONT.
Filme + Musik in 5.1 (Dolby Digital):
Hier kommts auf die Max Pegel an, die du fahren möchtest. Wenn du eher in Zimmerlautstärke oder etwas darüber hörst, kannst das ATM reingedreht lassen. 32er auf Large, Sub-Out auf SWFR (Subwoofer), Trennfrequenz 40Hz.
Für hohe Pegel würde ich das ATM rausnehmen und die 32er auf small stellen und die ganze Geschichte bei 60-80Hz trennen.
Wie du das genau alles einstellung musst, findest in einem Post von mir etwas weiter vorne.
Gruß Alex
"Der Mensch hat neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem, zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören."
Wenn das Gewölbe wiederschallt, fühlt man erst recht des Basses Grundgewalt!