Hi Synthwave,
eigentlich kam es gar nicht so rüber(höchstens subjektiv), dass Reflexionen ausschließlich schadhaft sind, nur in der Fülle der komplexen(sicher notwendigen) Beschreibungen vielleicht ein wenig ...
Nun, es ist schon für jeden verständlich, ohne Reflexion(en) kein akustisch Räumlicher Eindruck!
Allein zur Auslegung eines Lautsprechergehäuses sind schon, bevor die Schallwelle das Gehäuse verlässt (direkt o. indirekt) (Geschlossen/BR/Transmissionline), Reflexionen berücksichtigt bzw. unterdrückt.
Was aus meiner Sicht viel entscheidender ist, in welchem Betrachtungsrahmen bewegt sich der Konstrukteur ?
Entwickelt er eine LP-Box für 12qm oder 48qm? Schallhart oder dessen bestimmter Raum besonders gedämpft ?
Ein Kompromiss folgt den nächsten.
Wenn der Entwickler den "einen einzelnen" Einsatzbereich zu 100% von nur dem "einen Nutzer" beschrieben bekommt, wird das akustische Ergebnis mit einem Bruchteil an finanziell materiellem Aufwand alles zuvor dagewesene schlagen. Leider nur für "diesen einen" Nutzer.
Da mittlerweile fast alle Produkte für die "Messmethoden von Fachzeitschriften" entwickelt werden und nicht für Ottonormalverbraucher,
ist das dessen eigenes kommerzielles Verschulden.
Ich komme aus der Fahrzeugbranche, insofern kann ich in der Technik ein wenig mitreden. Schon zur Entwicklungszeit vom Golf II(1982) hat der VW-Konzern erkannt, nicht das Produkt selbst, sondern das drumherum und dessen Image und die dazugehörigen Testergebnisse sind der entscheidende Faktor.
Selbst G.Nubert wurde vor vielen Jahren von Fachhändlern heimgeschickt, weil er keine tollen Testergebnisse für seine Boxen vorweisen konnte, obwohl die Produkte sicher ordentlich waren und sind.
Siehe derzeitige Testauszeichnungen!
... was folgt aus dieser Erkenntnis? Analysiere alle Meinungsmacher(Medien/Fachblätter) erstelle eine Schnittmenge(berücksichtige dabei die jeweilige Wertigkeit) und schon hat man(n) den optimalen Kompromiss für (s)ein erfolgreiches Produkt.
... süffisant hinzugefügt: Welches Körper-gewicht(-maß) muss ein Sitzentwickler berücksichtigen, wenn er einen (Fahrer)Sitz entwickelt für einen Kleinwagen? ... sicher nur ein 50KG-Persönchen(Frau), oder?
Puh, jetzt fährt aber der 100kg-Mann Frauchen's Kleinwagen zum Tanken fühlt sich dabei sehr unwohl, weil nichteinmal der Sitzverstellbereich für Ihn ausreichend ist ... genau dieser Mann entscheidet aber beim nächsten Autokauf !!! ... Was nun ?
Hinzukommen viele körperlich größergewachsene Kleinwagennutzer, auch weiblich, oder männlich, oder oder oder ...
Also, nimmt er die Maße vom Durchschnittseuropäer ... halt, geht nicht, das Produkt soll ja auch nach Asien exportiert werden ... !
Nachwievor habe ich mich nichteinmal über das Sitzfarbempfinden/Material der einzelnen Regionen geäußert, es ging nur um die Maße!
... kannst Du annähernd nachvollziehen, wieviel äußere Faktoren für den Erfolg/Misserfolg irgendeines Produktes verantwortlich sind?
Jetzt kommt G.Nubert, versucht alles mögliche, um das letzte dB Linearität über seine Frequenzweiche zu glätten, (verlangen und beurteilen ja alle Fachblätter) leider! Beim ersten Kunden in seinem Reflexionsfreudigen Raum, werden bestimmte Frequenzen hervorgehoben oder unterdrückt. Das Produkt für den Nutzer völlig unzufriedenstellend, ... was nun?

... naja, aber hübsch ist die Box aber schon ... !
Ich möchte hiermit nur darstellen, das jedes Produkt sosehrviele Kompromisse beeinhaltet, das ein eigenes probieren über jedem Testergebnis steht!
... somit übertragen auf Lautsprecherboxen: Der eine liebt den reflektierten Diffusschall, kauft rückabstrahlende Dipole der andere sogar Punktstrahlende Koaxe (beide bewegen sich aber in physikalisch gleicher Gesetzmäßigkeit) ... ich würde eine Schnittmenge über alle Boxenkäufer bilden und darauffolgend den favorisierenden Käufer ermitteln und für diese Hauptzielgruppe entwickeln und vermarkten, (dabei aber deren Stimmungsmacher berücksichtigen), ... nichts anderes machen alle erfolgreichen Unternehmen, ... Nubert eingeschlossen! ... mir persönlich gefällt das schnörkellose Nubert-Design, frei nach dem Prinzip "form follows funktion"!
Mit audiophilen Grüßen,
der Realist
