raw hat geschrieben:@syntheticwave: Ich habe bzgl. Wellenfeldsynthese schon mehrmals etwas vom "Kirchhoff-Helmholtz-Integral" gelesen, aber es wurde jeweils nur hingeklatscht, teilweise nicht einmal mit einer ausreichenden Erklärung zur Notation, von einer Herleitung ganz zu schweigen. Wo gibt es dazu eine Herleitung?
Das KHI ist aus der Wellengleichung und Greens funktion hergeleitet:
http://www.acoustics.salford.ac.uk/prof ... tegral.pdf
Das sieht sehr wissenschaftlich aus. Es besagt dass der Schalldruck und die Schallschnelle an jedem Punkt in einem quellfreien Volumen ( also auch ohne Spiegelschallquellen, schalltoter Raum ) bestimmt ist, wenn Schalldruck und Schallschnelle auf einer umgebenden Oberfläche gegeben ist.
Von was denn auch sonst? Natürlich hat die Mondphase kaum einen Einfluss. Schall setzt sich im Raum fort, ein Molekül stösst (über die Nachgiebigkeit der Luft) das nächste an. Da ist doch klar dass der Schalldruck jedem dem Punkt berechenbar ist wenn man alle Einzelzustände auf der umgebenden Oberfläche kennt. Die bestimmen doch den Schwingungszustand auf der nächst kleineren ( gedachten) Oberfläche und so weiter, und so weiter. Am Schluss bewegen wir nur etwas Luft am Eingang unserer Gehörgänge. Das aber exakt so, wie im Originalschallfeld.
Aber eigentlich bedarf es gar nicht so einer fürchterlich theoretischen Lösung. Nach Rayleigh II kann man die Schallschnelle aus der Gleichung eliminieren. Das hat seinen Grund darin, dass die Überlagerung des Schalldrucks der Elementarwellen dazu führt, dass in einiger Entfernung von der Lautsprecherwand durch die Überlagerung der Elementarwellen auch der ursprüngliche Vektor der Schallschnelle wieder entsteht. Einfach gesagt, in dem einzelnen Loch im akustischen Vorhang bewegen sich die Luftmoleküle entlang der Achse, ein Stück dahinter hat der Schall aber wieder seine ursprüngliche Fortpflanzungsrichtung. In dieser kleinen Animation wird das deutlich:
http://www.syntheticwave.de/pictures/wa ... thesis.swf
Der Schall der virtuellen Quelle kommt also nicht mehr aus Richtung der Einzellautsprecher, sondern wirklich aus der Richtung der virtuellen Schallquelle. Deshalb ist deren Position auch nicht mehr von irgendwelcher Psychoakustik abhängig, sie ist genauso exakt zu lokalisieren wie eine reale Quelle.
Das ist ein signifikanter Unterschied zu den Phantonschallquellen der konventionellen Verfahren, die Schallschnelle läuft dort immer in Richtung der Boxen. Kann ja nicht funktionieren.
Gruss H.
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walking across the virtual recording room...
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