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Verstärker klingen warm besser (Achtung Voodoo ;) )

Diskussionen über Funktionsprinzipien und Grundlagen
Corwin
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Verstärker klingen warm besser (Achtung Voodoo ;) )

Beitrag von Corwin »

Hiho,

Mir ist mal wieder aufgefallen, daß mein AVAMP nicht klingt, wenn er kalt ist.
Nach dem Einschalten macht Musik wenig Spaß.
Es klingt synthetisch, steril und tot.
Nach ca 25 Minuten Aufwärmphase (ohne Musik nur einschalten) klingt das ganze merklich besser.
Halleffekte werden deutlicher. Zischlaute von Stimmen werden präziser und klingen deutlich weniger harsch.

Bei Filmbetrieb fällt es wenig auf, und stört kaum. Bei Musik ist es nervend.

Bei meinem alten Stereoverstärker (Class A Design) war das ähnlich aber aufgrund des höheren Betriebspunktes auch zu erwarten.
Nur im Unterschied klang der Stereoamp eher nasal. Hatte eine "belegte Stimme".
Die Schärfe des AVAMPs war nie vorhanden.
Er klang nach ca 15 Minuten völlig normal.

Bei den Verstärkern eines Freundes verhält es sich ähnlich.

Ist euch das auch negativ "aufgestoßen" ?
Wärmt Ihr die Verstärker vor dem Musikhören auf (ich komme nach Hause, schalte Ihn ein, um später Musik zu hören)?

Liebe Voodoo hasser, nehmt die Schrotflinten wieder runter, ich frag ja nur ;)
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Fu Manchu
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Beitrag von Fu Manchu »

Als wir unser erstes Nubert-Treffen hatten (bei *-chipmunk-*), hat chipmunk meinen Marantz PM 8000 erst mal angestellt und ne halbe Stunden stehen lassen bevor es losging. Ob es was gebracht hat, weiß ich nicht, zu hause tue ich es nicht.
Ich habe das auch schon öfters gehört, dass man das machen soll/kann. Ob ich es hören würde - keine Ahnung.

Wo ich wirklich daran glauben würde und es auch selber praktizieren würde, wäre bei Röhrenverstärkern. Da würde ich auch "vorheizen" bevor ich Musik höre. Aber wohl auch zu 99% aus reinem Gewissen heraus denn der Hörqualität wegen.
Gut vorstellen könnte ich es mir aber.
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Knut
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Re: Verstärker klingen warm besser (Achtung Voodoo ;) )

Beitrag von Knut »

Corwin hat geschrieben:Hiho,
Mir ist mal wieder aufgefallen, daß mein AVAMP nicht klingt wenn er kalt ist....
Liebe Voodoo hasser, nehmt die Schrotflinten wieder runter, ich frag ja nur ;)
Hmmm...also hier würde mir adhoc eine technische Erklärung einfallen: Halbleiterbauelemente (insbesondere leistungsstarke Transistoren) werden ja bekanntlich warm während des Betriebs [1]. Wenn bei der Konstruktion Hörtests durchgeführt werden, dann wird die Konstruktion inklusive Anordnung, Dimensionierung der Bauteile usw. sicher auf die Betriebstemperatur ausgelegt sein. Dann kann es sein, dass der Klang wirklich mit einiger Zeit besser wird (ohne Hörtests wird er nur _anders_) - das sollte sich aber schätzungsweise in unter 30 Minuten einstellen.

Gruss
-Knut

[1] Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass sie durch das Warmwerden tatsächlich ihre elektrischen Eigenschaften ändern. Faustregel: Je billiger desto mehr!
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Indian
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Beitrag von Indian »

Hi Corwin,

mir ist das im Jahre 1998 aufgefallen; seit dem höre ich in der Regel immer erst nach etwa 15 Minuten "Aufwärmen".

Gruß
Indian
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Corwin
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Beitrag von Corwin »

Fu Manchu hat geschrieben:Als wir unser erstes Nubert-Treffen hatten (bei *-chipmunk-*), hat chipmunk meinen Marantz PM 8000 erst mal angestellt und ne halbe Stunden stehen lassen bevor es losging. Ob es was gebracht aht weiß ich nicht, zu hause tue ich es nicht.
Ich habe das auch schon öfters gehört, das man das machen soll/kann. Ob ich es hören würde - keine Ahnung.

Wo ich wirklich daran glauben würde und es auch selber praktizieren würde, wäre bei Röhrenverstärkern. Da würde ich auch "vorheizen" bevor ich Musik höre. Aber wohl auch zu 99% aus reinem Gewissen heraus denn der Hörqualität wegen.
Gut vorstellen könnte ich es mir aber.
Bei Röhren liegt die Sache anders.
Röhren "stabilisieren" Sich in den ersten paar (2-3) minuten elektrisch /thermisch.
Startet man einen Röhrenamp und legt sofort ein (starkes) Signal an, können die Röhren beschädigt werden.
Klingen tut's scheusslich. Es kommt zu sehr starken Verzerrungen die an ein Overdrive am Gitarrenamp erinnern.

@ Knut

Eine ähnliche erklärung kam mir auch in den sinn. Ob das wirklich so ist, kann Ich nicht sagen.
Klingt aber einleuchtend (was aber bekanntlich nix heissen muss ;) ).
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Beitrag von g.vogt »

Hallo,

ich frage mich, woran ein solches Verhalten liegen sollte.

Gerade AV-Amps mit ihren vielen Kanälen und hohen Ausgangsleistungen dürften eine je nach Betriebssituation sehr unterschiedliche "Betriebstemperatur" haben. Einen ordentlichen Betrieb kann man nur sicherstellen, indem die Schaltungen so ausgelegt werden, dass die Arbeitspunkte unabhängig von der Temperatur stabil bleiben. Das sollte aber auch bei Raumtemperatur ebenso funktionieren und dann verstehe ich nicht, wieso ein Verstärker nach dem Einschalten schlechter klingen soll.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Beitrag von Corwin »

Genau das ist der Grund für den Thread.
Ich kanns hören (sehr deutlich), aber so richtig verstehen währ schon schön.
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Beitrag von luke »

Corwin hat geschrieben:Genau das ist der Grund für den Thread.
Ich kanns hören (sehr deutlich), aber so richtig verstehen währ schon schön.
einen entwickler fragen wäre glaube ich nicht schlecht.

Gruß Luke :)
Zuletzt geändert von luke am Di 15. Feb 2005, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Blap »

Nach ca 25 minuten Aufwärmphase (ohne Musik nur einschalten) klingt das ganze merklich besser.
Ich möchte es nicht ausschliessen, und kann es aus Mangel an Hintergrundwissen weder belegen noch das Gegenteil beweisen. Mir kommt es manchmal auch so vor, dass nach einer kurzen "Aufwärmphase", der Klang etwas runder und wärmer ist. Ob es tatsächlich an der Elektronik liegt?

Wobei ich mir nicht die Mühe mache, die Anlage vorher einzuschalten, aber manchmal glaube ich, wie bereits geschrieben, dass nach einigen Minuten der Klang "besser" wird. Ich vermute, es könnte einfach daran liegen, dass man entspannt und deswegen "besser" hört.

Wenn man anders vorgeht, und die Anlage grundsätzlich vorher einschaltet, um die Elektronik aufzuwärmen, fehlt der direkte Hörvergleich zur kalten "Anlage". Meiner Meinung nach sind es eher psychologische Aspekte, die den Klang der warmen Anlage "besser" werden lassen. Aber eine Beweisführung ist mir nicht möglich.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Knut
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Beitrag von Knut »

g.vogt hat geschrieben:Hallo,
Gerade AV-Amps mit ihren vielen Kanälen und hohen Ausgangsleistungen dürften eine je nach Betriebssituation sehr unterschiedliche "Betriebstemperatur" haben. Einen ordentlichen Betrieb kann man nur sicherstellen, indem die Schaltungen so ausgelegt werden, dass die Arbeitspunkte unabhängig von der Temperatur stabil bleiben. Das sollte aber auch bei
Hmm.. ich schätze, man muss zwischen Chiptemperatur und Betriebstemperatur unterscheiden. Der eigentliche Chip wird, wenn ich mich recht erinnere, deutlich wärmer als das Gehäuse [1] und sowieso als die Umgebung. Die Chiptemperatur hängt natürlich von der elektrischen Energie ab, die in Wärme umgewandelt wird. Die an die Umgebung abgegebene Energie hängt von der Differenz zwischen Chiptemperatur (respektive Gehäusetemperatur) und der Umgebungstemperatur ab. Bei konstantem Strom stellt sich ein Gleichgewicht ein. Ich schätze, dass bereits der Ruhestrom zu einer im Gleichgewicht gegenüber Raumtemperatur deutlich höheren Temperatur führt.

Will man den Arbeitspunkt (mit einigem Aufwand) temperaturunabhängig halten, so wird das nur innerhalb eines gewissen Bereiches mit vertretbarem Aufwand möglich sein und wenn die Raumtemperatur (weil sie unterhalb der Gleichgewichtstemperatur beim Ruhestrom liegt) ausserhalb des Bereiches liegt, ergeben sich für kurze Zeit nach dem Einschalten durch die Erwärmung klangliche Veränderungen...

...sind aber nur Vermutungen. Ich recherchiers vielleicht später mal.

Gruss
-Knut

[1] Und ich meine, mich ebenfalls zu erinnern, dass das bei Halbleiter deshalb sinnvoll ist, weil die Leitungseigenschaften besser werden mit zunehmender Temperatur (bis zu einer gewissen Grenze natürlich ;))
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