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Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Hier dreht es sich um (fast) alles...
StefanB
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von StefanB »

Krypton hat geschrieben: In dieser Konzentration nur noch scharf, find' ich schade, weniger wär hier mehr. Und das liegt keinesfalls an einer Abneigung meinerseits gegenüber cask strength, nein, sondern ist spezifisch für diesen Whisky.
Uhh. Kenn´ ich eigentlich als prinzipielle Eigenheit nur von den 63-komma-irgendwas-Fassstärken.
Ich hatte Balvenie, nach dem erstmaligen Genuss des 12y Doublewood, für mich als lohnenswerten Bereich für neue Entdeckungen ausgemacht.
Mag´s auch nicht, wenn es als erstes und einziges im Mund nur "Peng" macht und sich dann frühestens in der Mitte sowas wie eine Geschmacksnote zeigt.
Idealerweise sollten es so runtergedimmte 40Volt sein, oder ?
Leider habe ich als Anhänger der reinen Lehre ( ...der das so abgefüllt hat, hat sich was dabei gedacht... ) bislang keinerlei persönliche Erfahrung mit der Verdünnerei.

Stefan
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Krypton
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von Krypton »

Ja, ich trinke normalerweise die fassstarken auch gleich so, wie sie in der Flasche sind, oder mit ein paar Tropfen Wasser. Bei dem ging's aber wirklich nicht. Schade eigentlich. Was sich der Abfüller gedacht hat, weiss ich nicht.

(Der in meiner Sig ist direkt in Fassstärke für mich fantastisch :) )
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Blap
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von Blap »

StefanB hat geschrieben: Leider habe ich als Anhänger der reinen Lehre ( ...der das so abgefüllt hat, hat sich was dabei gedacht... ) bislang keinerlei persönliche Erfahrung mit der Verdünnerei.
Naja, in den meisten Fällen kann man wohl davon ausgehen, dass die Abfüllungen von geschäftlichen Interessen dominiert sind. Natürlich wird man auch versuchen ein möglichst gutes Aromen-/Geschmackerlebnis zu erreichen, aber mit "reiner Lehre" hat das nichts zu tun.

Generell sollte man jeden (!) Whisky, ganz egal ob "40%-Softie" oder Fassstärke beliebiger Art, auf jeden Fall unter der Zugabe von Wasser ausprobieren. Dabei geht es keinesfallls um die Verdünnung des Stoffes, sondern um die chemischen Reaktionen, durch die (im besten Fall) jede Menge Aromen freigesetzt werden. Es gibt allerdings keine Faustregel, meist reichen vier, fünf Tropfen Wasser aus der Pipette völlig aus. Nicht jeder Whisky gewinnt durch diese Maßnahme, aber nahezu immer stellt sich eine deutliche Veränderung ein! Auf jeden Fall ausprobieren, ein guter Whisky will mit und ohne Wasser "getestet" werden.

Man sollte nur darauf achten, ein stilles Wasser mit möglichst wenig Eigengeschmack zu verwenden. Stilvoll ist (bezogen auf schottischen Malt) natürlich Wasser aus Schottland, aber im Grunde ist das Spielkram. Wer weiches Leitungswasser zur Verfügung hat, kann dieses ohne Frage nutzen (Bei uns leider nicht möglich, dank einer unfassbaren Wasserhärte), auch Wasser aus Frankreich eignet sich gut, da es (oft) arm an Nährstoffen ist. Wasser von deutschen Abfüllern ist meist zu gehaltvoll, da ein Eigengeschmack vorhanden ist. Ergo greift man gern zu minderwertiger Qualität -die mehr Geld kostet- aber für diesen Zweck perfekt geeignet ist.
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von Krypton »

Schön geschrieben, Blap, und absolut richtig.

Ich teste generell jeden Whisky ohne und mit Wasser, das gehört sich so. Mit der Zeit kennt man den eigenen Geschmack und weiss, welche wie viel brauchen. Mit "der in meiner Sig ist in fassstarker Abfüllung wundervoll" meinte ich schliesslich auch: cask strength, plus ein paar Tropfen Wasser.

:D
Edgar J. Goodspeed

Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von Edgar J. Goodspeed »

Krypton hat geschrieben:Schön geschrieben, Blap, und absolut richtig.
*mich anschließ*
StefanB
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von StefanB »

Alle Whiskys existieren IMHO erstmal in Faßstärke und werden dann zur Abfüllung mit Wasser auf die gewünschte Volt-Zahl runterverdünnt. Oder auch nicht.
Dass ein Whisky auch später durch das zufügen von Wasser das Geschmackserlebnis beim Verkoster verändert, vom Start über die Entwicklung im Mittelteil bis zum Abgang, kennt wohl jeder, der Versuchsweise sein mit 4-6 cl eingefülltes Lieblingsgesöff schon mal durch einen Eiswürfel gleichen Volumens gekühlt geniessen wollte und während der Auflösungserscheinungen des Eises kontinuierlich genippt hat. Da kann man minütlich merkliche Änderungen schmecken. Zweifellos spielt der Alkoholgehalt beim Geschmackserleben also eine erhebliche Rolle.

Von durch simples zufügen von möglichst geschmacksneutralem Wasser ausgelösten chemischen Reaktionen, die irgendwie gebundene Aromen freisetzen, gehe ich nicht aus. Wasser und Alkohol sind bereits gute und gebräuchliche Lösemittel, wenn da noch was gebunden sein sollte bräuchte es zum lösen vermutlich etwas, was dazu führte, dass wir den Whisky nicht mehr trinken würden, wegen der Gesundheit...

Stefan
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von Blap »

StefanB hat geschrieben: Von durch simples zufügen von möglichst geschmacksneutralem Wasser ausgelösten chemischen Reaktionen, die irgendwie gebundene Aromen freisetzen, gehe ich nicht aus.
Wir haben bereits etliche Tastings mit unzähligen Abfüllungen durchgeführt. Die Gruppen setzen sich stets aus "Einsteigern" und "Fortgeschrittenen" zusammen. Jeder (!) konnte bei nahezu jeder Abfüllung bestätigen, dass durch die Zugabe von wenigen Tropfen Wasser, eine deutliche Veränderung der Aromen beim Nosing (und trinken) bemerkbar wurde! Natürlich beeinflusst auch der Alkoholgehalt den Geschmack, doch der Alkoholanteil wird durch die Zugabe weniger Tropfen Wasser nicht nenneswert verändert (Daher auch der Griff zur bewährten Pipette, die es in jeder Apotheke für wenige Cent zu kaufen gibt). Die Veränderung nach der Wasserzugabe lässt sich auch von (meisten) Einsteigern problemlos nachvollziehen, (fast) jede Nase sollte diese wahrnehmen können. Der Effekt verschwindet nach einigen Minuten, da die Reaktion dann abgeschlossen ist. Ein Chemiker könnte es sich besser erklären.

Gekühlt ist Whisk(e)y eher kein Genuss, da die Aromen sich dann nicht/kaum entfalten. Ok, manchen Fusel kann man nur auf Eis (oder mit Cola) trinken. Wer sich abseits des Genusses sinnlos besaufen möchte, dem empfehle ich Jim Beam mit Coke, Mischverhältnis 1:3. :mrgreen:

Nun aber genug der Theorie, letztlich soll jeder seinen Stoff geniessen wie er mag.
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von Krypton »

Ob das Ausfällen von Molekülen aus einer Lösung ein chemischer oder ein physikalischer Prozess ist... Stefan? :)

Blap: Die geschmackliche Veränderung (und die geruchliche) wird nicht bestritten, glaube ich.
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von Blap »

Egal, Hauptsache es mundet. ;)
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StefanB
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Re: Welcher Whisky war zuletzt im Gaumen?

Beitrag von StefanB »

Wurde das auch Blind getestet ? :mrgreen:

Ich hätte da noch so einen Blindmacher :scared-shocked:

Stefan
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