StefanB hat geschrieben:
Leider habe ich als Anhänger der reinen Lehre ( ...der das so abgefüllt hat, hat sich was dabei gedacht... ) bislang keinerlei persönliche Erfahrung mit der Verdünnerei.
Naja, in den meisten Fällen kann man wohl davon ausgehen, dass die Abfüllungen von geschäftlichen Interessen dominiert sind. Natürlich wird man auch versuchen ein möglichst gutes Aromen-/Geschmackerlebnis zu erreichen, aber mit "reiner Lehre" hat das nichts zu tun.
Generell sollte man jeden (!) Whisky, ganz egal ob "40%-Softie" oder Fassstärke beliebiger Art, auf jeden Fall unter der Zugabe von Wasser ausprobieren. Dabei geht es keinesfallls um die Verdünnung des Stoffes, sondern um die chemischen Reaktionen, durch die (im besten Fall) jede Menge Aromen freigesetzt werden. Es gibt allerdings keine Faustregel, meist reichen vier, fünf Tropfen Wasser aus der Pipette völlig aus. Nicht jeder Whisky gewinnt durch diese Maßnahme, aber nahezu immer stellt sich eine deutliche Veränderung ein! Auf jeden Fall ausprobieren, ein guter Whisky will mit und ohne Wasser "getestet" werden.
Man sollte nur darauf achten, ein stilles Wasser mit möglichst wenig Eigengeschmack zu verwenden. Stilvoll ist (bezogen auf schottischen Malt) natürlich Wasser aus Schottland, aber im Grunde ist das Spielkram. Wer weiches Leitungswasser zur Verfügung hat, kann dieses ohne Frage nutzen (Bei uns leider nicht möglich, dank einer unfassbaren Wasserhärte), auch Wasser aus Frankreich eignet sich gut, da es (oft) arm an Nährstoffen ist. Wasser von deutschen Abfüllern ist meist zu gehaltvoll, da ein Eigengeschmack vorhanden ist. Ergo greift man gern zu minderwertiger Qualität -die mehr Geld kostet- aber für diesen Zweck perfekt geeignet ist.