ponzelar hat geschrieben:Ich frage mich allerdings, warum die niedrigen Frequenzen verstärkt und direkt danach ein Einbruch zu sehen ist. Ein Thema für Akustiker.
Hallo Ponzelar,
die niedrigen Frequenzen werden aufgrund der Wand- bzw. Eckaufstellung verstärkt, wie andere Forumsteilnehmer richtigerweise schon bemerkt haben. Tiefe Frequenzen breiten sich naturgemäß kugelförmig aus, arbeiten also im sogenannten "Kugelraum". Steht kein Kugelraum zur Verfügung, müssen sie sich im sogenannten Halbraum (+6 dB) oder Viertelraum (nochmal +3 dB = insgesamt 9 dB) ausbreiten. Die Schallenergie, die nicht mehr kugelförmig abgestrahlt werden kann, wird sozusagen "nach vorne geklappt" und addiert sich zu dem schon vorhandenen nach vorne abgestrahlten Schall.
Der Einbruch "hinter" bzw. oberhalb der Bassüberhöhung ist die Summe aus einer Boden- und Deckenreflexion.
tachyon hat geschrieben:Zur Messtechnik:
Würde ich das ganze im Freien machen, sonst weißt du nicht, was von der Box und was vom Raum verursacht wird
Ein guter Vorschlag, jedoch muss die Box weit vom Boden entfernt auf ein hohes Stativ gestellt werden, da sonst immer noch der in der Messung sichtbare Einbruch um 200...250 Hz aufgrund der Bodenreflexion entsteht. Auch sollte unbedingt die Messdistanz verringert werden. Ohne ein sogenanntes Zeitfenster, welches Reflexionen bei der Messung ausblenden kann, ist es im Falle der nuLine 32 durchaus sinnvoll, bis 30cm heranzugehen. Schon bei 50cm Distanz sind im Tieftonbereich deutliche Verwellungen durch Raummoden sichtbar. Ab 2m Entfernung misst man im Hörraum unterhalb von ca. 1 kHz fast nur noch "Hausnummern".
Viel Erfolg und Spaß beim Messen wünscht Ihnen
T. Bien