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Trockenbauwände...

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
endurance
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Trockenbauwände...

Beitrag von endurance »

Hi, kann ich bei Rigipswänden irgendwas machen solange sie noch offen sind um die Raumakustik zu verbessern?

Nach den installationen kommt eine 5cm Glaswolle rein und sie wird verschlossen... jetzt hat mir jemand erzählt, wenn ich die Glaswolle an einer seite anklebe, ist der Schallschutz besser, jetzt hatte ich die idee, ob es nicht eventuell auch irgendetwas gibt, dass ich die Raumakustik verbessern kann, solange die Wände noch offen sind :)
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Kandos
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Re: Trockenbauwände...

Beitrag von Kandos »

Die Raumakustik kannst du damit kaum beeinflussen.
Dafür sind ja hauptsächlich die Reflexionen verantwortlich, die dann aber vorne an der Rigipswand stattfinden.
Schallwellen die sich bereits hinter der Rigipsplatte in deiner Dämmung befinden werden dich kaum mehr beim Musikhören stören.
(alles nur gefährliches Halbwissen ohne Garantie :wink: )

Edith: Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil, hör mal lieber auf die Experten unter mir :mrgreen:
Zuletzt geändert von Kandos am Do 15. Sep 2011, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Trockenbauwände...

Beitrag von g.vogt »

M.E. können diese weichen Wände Bässe etwas bedämpfen, und dabei ist es vermutlich günstig, die Eigenfrequenz der Wand durch angeklebtes/anliegendes Dämmmaterial zu bedämpfen.

Edit: Ah ja, da lag ich zur Hälfte falsch, die Platte soll frei schwingen und der Hohlraum soll bedämpft werden, indem man das Dämmmaterial von der hinteren Wand abgestützt in der Hohlraummitte fixiert.
Zuletzt geändert von g.vogt am Do 15. Sep 2011, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Trockenbauwände...

Beitrag von Thias »

Kandos hat geschrieben:Die Raumakustik kannst du damit kaum beeinflussen.
Hallo, sehe ich anders :wink:
Raumakustik kannst du sehr gut damit beeinflussen und zwar im ganz wichtigen Bassbereich. Die Wände stellen Plattenresonatoren dar.
Wenn du es ganz genau machen willst, kannst du die Größen der Platten berechnen. Ansonsten würde ich einige möglichst große Flächen zum Schwingen lassen und auch kleinere (Mineralwolle sollte an der Platte zum Hörraum nicht anliegen... google mal). Damit deckst du einen großen Frequenzbereich ab.
Ich halte das für eine sehr gute Lösung, unter 400 Hz Kannst du mit Schaumstoff, Teppichen und Gardinen nichts mehr erreichen.
In meinem Wohnzimmer sind alle Wände Leichtbau, habe so gut wie keine störenden Moden. Im höheren Frequenzbereich kommen dann die anderen üblichen Maßnahmen zum Einsatz...
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Red
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Re: Trockenbauwände...

Beitrag von Red »

Hallo,

also eine Rigipswand ist ja im Prinzip nix anderes als ein Plattenschwinger, also ein Masse-Feder-System. Die Rigipsplatte stellt dabei die Masse dar und die dahinter befindliche Luftkammer ist die Luftfeder.

Jeder Gegenstand hat eine Resonanzfrequenz (also ein Frequenz, bei dem das System besonders heftig schwingt).
Wo sich die Resonanzfrequenz befindet ist hier abhängig von der Masse der Rigipsplatte (=Dicke der Platte) und der sich dahinter befindlichen Luftfeder (dicke des Zwischenraumes der Wand).

Das Dämmmaterial (z.Bsp. Mineralwolle) hat Einfluss auf die Breitbandigkeit. Ohne Dämmung hast du eine schmalbandige Spitze als Resonanz (Raummoden im leeren Raum sind nix anderes). Durch das Dämmmaterial verteilst du nun die Energie (Fläche unter der Kurve) auf eine breitere Fläche. Daraus folgt eine geringfügigere aber breitbandigere Bedämpfung der Resonanzfrequenz.

Dabei sind noch folgende Dinge wichtig:

- der Zwischenraum der Wand muss Luftdicht verschlossen sein, damit die Luftfeder möglichst effektiv funktioniert
- Das Dämmmaterial darf die Rigibsplatte/n nicht berühren, da sonst die Masse der Platte verändert wird und die Platte außerdem nicht mehr so sauber schwingen kann
- es muss darauf geachtet werden, dass die Rigibsplatte frei schwingen kann...
- die schwingende Masse darf nicht zu steif sein

Mit einer vereinfachten Formel lässt sich dann die Resonanzfrequenz fres berechnen:

fres = 600/Wurzel(flächenspezifische Masse der Platte * Tiefe des Luftpolsters)

dabei sind:

- fres in Hertz
- Masse der Platte in kg/m²
- Tiefe des Luftpolsters in cm

Wirkungsweise:

Plattenschwinger sind "speziell" für die Bedämpfung von tiefen Frequenzen gedacht, es gibt aber auch Kombinationen verschiedener Absorber Typen für eine breitbandigere Bedämpfung (z.Bsp. Breitbandkompaktabsorber).
Wie Kandos bereits sagte wird aber Schall im hochfrequenten Bereich größtenteils bis ganz an der Oberfläche der Wand reflektiert. Um auch hier noch zu bedämpfen, aber die tieffrequente Absorption möglichst aufrecht zu erhalten, kann man Löcher oder Schlitze in die schwingende Masse machen. Eine Rigibswand mit Löchern sieht dann aber doch etwas seltsam aus...

Resultat:

Knall Dämmaterial in den Zwischenraum, schau das dieses die Rigibsplatte wenn möglich nicht berührt und sorge dafür, dass die Rigibsplatte frei schwingen kann. Das alles Luftdicht verschließen und du hast in gewissermaßen einen Plattenschwinger und somit weniger Probleme mit Raummoden bzw. einen präziseren Bass. Eine bessere Wärmedämmung gibts durch das Dämmmaterial noch oben drauf. :wink:

Gruß Alex
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Re: Trockenbauwände...

Beitrag von Red »

arrgh Thias war schneller :D :mrgreen:
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Re: Trockenbauwände...

Beitrag von g.vogt »

Red hat geschrieben:arrgh Thias war schneller :D :mrgreen:
Kunststück bei 1/5 Textlänge :mrgreen:
Setzt die Klangsegel! Auf zu neuen Hörizonten!
Edgar J. Goodspeed

Re: Trockenbauwände...

Beitrag von Edgar J. Goodspeed »

g.vogt hat geschrieben:
Red hat geschrieben:arrgh Thias war schneller :D :mrgreen:
Kunststück bei 1/5 Textlänge :mrgreen:
Ergo: Die 1/5 Regel hilft immer :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Trockenbauwände...

Beitrag von Thias »

Hier noch etwas Literatur:

http://www.uni-due.de/ibpm/BauPhy/Schal ... -vor27.htm

etwa 20 fache Textlänge :wink:
... mit (audio)vielen Grüßen
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Re: Trockenbauwände...

Beitrag von endurance »

cool, also einfach so wie ich es vorhatte und ich helfe mir bei den raummoden, ich werde dann auch noch silikon zwischen steher und platte geben, dass ich luftdicht werde und sie freier schwingen kann...

ich klebe auf die dem Wohnzimmer abgewannte Seite das Dämmmaterial einfach mit Fliesenkleber oder irgendetwas auf und so berührt es die schwingende platte nicht!

zusammen mit der 12/25Q Akustikdecke die ins ganze Wohnzimmer kommt (gestern bestellt *sabber*) sollte es trotz viel glas und ner sichtbetonwand einigermaßen ein gutes hörerlebnis geben :D

EDIT: Fotos mache ich natürlich dann vom "Innenleben" ^^
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