Hallo,
also eine Rigipswand ist ja im Prinzip nix anderes als ein Plattenschwinger, also ein Masse-Feder-System. Die Rigipsplatte stellt dabei die Masse dar und die dahinter befindliche Luftkammer ist die Luftfeder.
Jeder Gegenstand hat eine Resonanzfrequenz (also ein Frequenz, bei dem das System besonders heftig schwingt).
Wo sich die Resonanzfrequenz befindet ist hier abhängig von der Masse der Rigipsplatte (=Dicke der Platte) und der sich dahinter befindlichen Luftfeder (dicke des Zwischenraumes der Wand).
Das Dämmmaterial (z.Bsp. Mineralwolle) hat Einfluss auf die Breitbandigkeit. Ohne Dämmung hast du eine schmalbandige Spitze als Resonanz (Raummoden im leeren Raum sind nix anderes). Durch das Dämmmaterial verteilst du nun die Energie (Fläche unter der Kurve) auf eine breitere Fläche. Daraus folgt eine geringfügigere aber breitbandigere Bedämpfung der Resonanzfrequenz.
Dabei sind noch folgende Dinge wichtig:
- der Zwischenraum der Wand muss Luftdicht verschlossen sein, damit die Luftfeder möglichst effektiv funktioniert
- Das Dämmmaterial darf die Rigibsplatte/n nicht berühren, da sonst die Masse der Platte verändert wird und die Platte außerdem nicht mehr so sauber schwingen kann
- es muss darauf geachtet werden, dass die Rigibsplatte frei schwingen kann...
- die schwingende Masse darf nicht zu steif sein
Mit einer vereinfachten Formel lässt sich dann die Resonanzfrequenz fres berechnen:
fres = 600/Wurzel(flächenspezifische Masse der Platte * Tiefe des Luftpolsters)
dabei sind:
- fres in Hertz
- Masse der Platte in kg/m²
- Tiefe des Luftpolsters in cm
Wirkungsweise:
Plattenschwinger sind "speziell" für die Bedämpfung von tiefen Frequenzen gedacht, es gibt aber auch Kombinationen verschiedener Absorber Typen für eine breitbandigere Bedämpfung (z.Bsp. Breitbandkompaktabsorber).
Wie Kandos bereits sagte wird aber Schall im hochfrequenten Bereich größtenteils bis ganz an der Oberfläche der Wand reflektiert. Um auch hier noch zu bedämpfen, aber die tieffrequente Absorption möglichst aufrecht zu erhalten, kann man Löcher oder Schlitze in die schwingende Masse machen. Eine Rigibswand mit Löchern sieht dann aber doch etwas seltsam aus...
Resultat:
Knall Dämmaterial in den Zwischenraum, schau das dieses die Rigibsplatte wenn möglich nicht berührt und sorge dafür, dass die Rigibsplatte frei schwingen kann. Das alles Luftdicht verschließen und du hast in gewissermaßen einen Plattenschwinger und somit weniger Probleme mit Raummoden bzw. einen präziseren Bass. Eine bessere Wärmedämmung gibts durch das Dämmmaterial noch oben drauf.
Gruß Alex
"Der Mensch hat neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem, zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören."
Wenn das Gewölbe wiederschallt, fühlt man erst recht des Basses Grundgewalt!