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Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Wenn's nicht so gut in die anderen Themenbereiche passt...
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robbsv
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Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von robbsv »

Hallo liebe Nubertsympathisanten und alle anderen, die hier gerne rumstöbern,

nachdem ihr ja so scharf auf einen Baubericht wart möchte ich euch das nicht vorenthalten!

Die letzen 2 Wochen war ich dabei meinen Traum einer 16:9 Selbstbaurahmenleinwand zu erfüllen. Heute bin ich fertig geworden und möchte euch einen Einblick in meine Arbeiten geben und hoffe, dass vll. auch andere zum Werkzeug greifen und mit der Projektion auf riffelige Raufasertapete aufhören und anfangen riffelfreies, farbenfrohes und kontrastreiches Bild zu erleben. :mrgreen:

1 Der Rahmen:
Bevor ich anfing stellte ich mir die Frage, ob ich einen Keilrahmen kaufen solle, oder den Rahmen selbst zusammenbaue. Da ich einerseits zu faul war, mich nach örtlichen Keilrahmenhändlern ( :wink: ) oder ähnlichem umzusehen, und andererseits, die im Internet erhältlichen ab 95 € losgingen enschied ich mich für den Selbstbau aus Kantholz. Wobei 95 Euro für einen Top-Rahmen sicher auch nicht zuviel verlangt sind. Lediglich fehlt mir dabei die Beschäftigung (zusammklicken kann ja jeder! 8)

Nach einem Besuch im Baumarkt wurde schnell der passende Querschnitt ausfindig gemacht und das Holz eingetütet. Ich schraubte das Kantholz mit Winkeln zusammen, welche ich über E-Bay bezogen habe (TIPP!) Habe über den Händler ‘Keymet.de‘ bestellt. Für die Winkel hätte ich im Baumarkt allein schon an die 80 € bezahlt! Verwendet habe ich Flachwinkel und normale Winkel für die Ecken. Die gewählten Maße waren im Nachhinein gut geeignet und allemal ausreichend: Lochplattenwinkel 50x50x17x2; Eckwinkel Silber 100 x 100 x 16

Hier eine Zeichnung der Leinwand zur Planung:
Bild

Nächsten Absatz nicht so Ernst nehmen:
Da ich mir über die Belastungen nach dem Spannen nicht ganz sicher war (und aufgrund großer Langeweile), stellte ich noch eine FEM-Analyse an! Das Resultat war verblüffend! Seht selbst!
Bild

So, back to the topic! :mrgreen:

Wie es bei Keilrahmen üblich ist kaufte ich noch Halbkreisprofil-Leisten (??), die ich dann an den Außenkanten nagelte. Sie dienen zum besseren Spannen und dazu, dass die Projektionsfolie nicht in der Mitte u.U. aufsetzt. Von dem Arbeitsschritt habe ich leider keine Bilder gemacht.

Hier beim Zusammbenbau der Kanthölzer:
Bild
Wichtig: Überprüfen, ob der Rahmen auch im Rechten Winkel ist! Wenn alles schön zugesägt wurde, passen die Teile gut ineinander. Einlegeböden haben geholfen rechte Winkel zu überprüfen. Durch Messen der beiden Diagonalen (ein Rechteck hat i.d.R. 2 :mrgreen: ) kann auch die Rechtwinkligkeit geprüft werden. Das sollte man öffter durchführen, damit nichts aus dem Ruder läuft.


2 Projektionsfolie und das Bespannen:
Als Projektionsfolie habe ich das 'Blackout'-tuch von Rabenring genommen. Habe in diversen Foren schon viel positives gelesen und kann selber nur gut berichten. Es lässt sich sehr gut bearbeiten/spannen ohne Falten zu werfen oder zu reißen. Es ist aber auch die teuerste Komponente. Aber da da ja das Bild draufkommt, sollte man meiner Meinung nach nicht am falschen Ende sparen :!:
Beim Bespannen hilf u.U. folgendes Bild:
Bild
Im Prinzip rennt man wie wild um den Rahmen, weil man die Klammern abwechselnd auf den Seiten von Innen nach außen setzt.
Bei den Ecken sollte man so dicht wie es geht ranklammern und dann die Zipfel gekonnt umschlagen. Leichter als man denkt!

3 Maskierung:
Rund rum sollte natürlich ein schöner schwarzer Rahmen. In Fachkreisen auch Maskierung genannt. :wink:
Der E-bay Händler 'mh-warenvertrieb' bietet manchmal d-c-fix Velour Schwarz Klebefolie als 2. Wahl an. Da kann ich nur sagen: ZUGREIFEN! Also als 2. Wahl konnte ich meins nicht erkennen. TOP sag ich da nur und ein Schnäppchen allemal.

Das Anbringen der Maskierung war etwas tricky, da ich nach dem Ausmessen des Beamerbildes an der Wand erstmal gesehen habe, dass der ganz und garnicht parallel zur Wand stand. Und somit auch kein 16:9 projizierte sondern eben verzerrt (mit dem Auge nicht sichtbar). Nach langem hin und her stellte ich fest, dass die Maskierung links und rechts etwas breiter sein musste.

Beim nächsten mal hätte ich die Leinwand zuerst ohne Maskierung an die Wand gebracht, dann das Beamerbild ausgerichtet, Markierungen gemacht und danach dann die Maskierung aufgeklebt. Man lernt eben immer dazu.

Weiterer Tipp zum Maskieren: Das d-c-Fix umbedingt versuchen von anfang an so grade wie möglich aufzukleben. Versucht man Schiefes Kleben durch Ziehen des d-c-fix auszugleichen kommen relativ schnell Wellen in die Folie durch Spannungen von dem geklebten d-c-fix. Also etwas aufpassen!

Auf dem Bild seht ihr (wie unschwer zu erkennen) die Rückseite nach dem Bespannen und Maskieren:
Ein Weiterer Schritt ist hier auch schon in Arbeit, aber dazu gleich mehr!
Bild

4 Aufhängung
Für die Aufhängung habe ich mir gedacht: So simpel wie möglich.
Von einem Möbelstück hatte ich noch 2 Winkel, die ich an die Wand gebohrt-->geschraubt habe. An der Leinwand fix 2 Schrauben rein, und die Aufhänung war erledigt. Die Schrauben greifen dann in das idealerweise groß ausfallende Loch des Winkels und hält bombig.

Seht hier...
Bild

So war es also gestern vollbracht und ich habe ja das folgende Bild online gestellt:
11057

Eine Kleinigkeit hatte ich aber noch in der Hinterhand, und als heute Morgen der DHL-Mann vor der Tür stand (ich aus der Dusche gesprungen und hingehetzt) konnte ich das Projekt Leinwandbau abschließen.

Danke nochmal an 'TasteOfMyCheese' für die Hinweise und natürlich die Idee, die ich mir mal ausgeborgt habe. :mrgreen: :mrgreen:

5 Das Finish
Eine LED-Hintergrundbeleuchtung sollte noch her. Fündig bin ich auch hier bei E-Bay, nämlich den LED-Stripes, geworden. Dabei ist eine IR-Fernbedienung zum Einstellen der Farben, Netzteil und IR-Empfänger (ohne dem wär ja auch die IR-Fernbedienung witzlos :mrgreen: )

Fix um den Rahmen gelegt. An den Ecken trat natürlich auf, dass sich 'Papierstreifen' von ca 1 cm Breite nicht einfach um die Ecke legen lassen. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Zurren und Ziehen klappte das dann aber auch ganz gut.
Bild
Rahmen an die Wand und schwupps sind mir die Augen rausgefallen! GEIL! Dachte ich mir. :mrgreen:

Hier noch verschiedene Farbimpressionen:
Bild

...und natürlich mal den Beamer in Aktion: hier zu sehen die schönste Stadt des Nordens (m.M.n 8) ): :mrgreen:
Bild

Wer sich jetzt fragt, mit welchen Kosten müsste ich denn rechnen...Bitteschön:

6 Kosten
Holz: 24,85 €
Schrauben (kann man haben...ich nicht :wink: ): 5,00 €
Winkel: 12,30 €
d-c-Fix: 12,56 €
Proj.Folie: 102,94 €
LED-Stripes: 70,00 €

Summe: rund 228,00 €

Ohne LED dingsbums natürlich 'wahnsinnig' günstig mit 160 €.

7 Fazit/Schluss
Wer mal ein paar Euro über hat, und etwas Zeit bzw. Langeweile kann mit meiner Anleitung ( 8) ) schon zum selben Ergebnis kommen, wenn nicht sogar besser als ich. Das Gute ist, dass man ein Stück Herz in die Angelegenheit steckt und somit das Filmeschauen nochmehr Spaß macht.
Auch kann ich mit etwas Stolz auf meine Arbeit gucken.

Was jetzt noch fehlt wär u.U. ein Schriftzug als Logo in silber auf der LW wie: 'Made by robbsv' oder 'Nubert rulez' :mrgreen:

Jetzt habe ich top Klang, top Bild...mmh. Was stillt jetzt die Heimkinolangeweile abseits des Filmeguckens? ... 8) Zum Glück weiß ich schon, was im nächsten/übernächsten Jahr ansteht. HTPC-Bau! :mrgreen:

Bis dahin Grüße aus dem Norden Deutschlands!

PS: Falls jetzt noch Fragen auftauchen: Immer her damit!
KDR

Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von KDR »

Danke für diese ausführliche Anleitung.

Sehr professionel gemacht , viel spass beim guggen. :D

gruß
klaus
Tomy4376
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Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von Tomy4376 »

Sieht nicht schlecht aus.. dann viel Spaß beim Kino :)
was machst du eigentlich mit der LED-Beleuchtung? lässt du die beim Filmegucken an? also mich würde das stören denke ich.. :roll:
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Legomann II
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Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von Legomann II »

:clap: Sehr schöner Beitrag und tolles DIY-Projekt!

Legomann
HiFiflex

Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von HiFiflex »

Schön geworden, da hast du ja praktisch einen Erdbebensichern Rahmen gebaut ;)
Die Maskierung ist auch für mich die schwierigste Aufgabe beim Leinwandbau gewesen.
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robbsv
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Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von robbsv »

Danke danke!
Schön geworden, da hast du ja praktisch einen Erdbebensichern Rahmen gebaut ;)
:mrgreen:

Man weiß ja nie, nichtwahr?! Was ich aber sagen muss, nachdem ich deine Bildern angeschaut habe: So ein Keilrahmen ist schon eine feine saubere Sache und natürlich genau für unseren Einsatzzweck entwickelt. Schöne Bilder übrigens! Aber meine Beweggründe für den Selbstbau habe ich ja geschrieben. :wink:

was machst du eigentlich mit der LED-Beleuchtung? lässt du die beim Filmegucken an? also mich würde das stören denke ich.. :roll:
Wenn ich ehrlich bin weiß ich das selber noch nicht so genau. :mrgreen: Erstmal haben!
Nein, Spaß beiseite.
Zum Film schaun werde ich die Beleuchtung wohl nicht anschalten. Aber zum normalen TV schauen (z.B. Tine Wittler, Peter Zwegat und das tägliche Elend bei RTL) :mrgreen: Für Fußball stell ich mir z.B. das grüne Licht sehr passend vor. Auch ist nen Lämpchen bei Fifa, F1 2011 oder einfach zum Musikhörn ganz angenehm denke ich.
10finger
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Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von 10finger »

Vielen Dank für den Bericht. Toll geschrieben und super Leinwand!
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Legomann II
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Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von Legomann II »

Ich wollte schon fragen, warum Du dich nicht für eine 21:9-Leinwand entschieden hast, aber bei dem von Dir präferierten Material...
robbsv hat geschrieben: Tine Wittler, Peter Zwegat...
wird mir einiges klar 8O :mrgreen:
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robbsv
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Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von robbsv »

oh, hab ich doch glatt Britt's Mittags-Talk vergessen. :laughing-rollingred:
:mrgreen:

Nochmal zum Bildformat. Hatte doch erwähnt glaube ich, dass ich als ersten Film auf der LW Thron gesehen habe. Als dann plötzlich von Szene zu Szene das Bildformat wechselte war ich ja mal total überrascht. Also meinen Kumpelz ist es natürlich nicht aufgefallen (die hatten mit Hören und Sehen zu tun :mrgreen: ) aber mir ist das nicht entgangen.

Ist ja dann schön blöd, wenn man alles toll auf 2,35:1 maskiert hat und dann der Film auf 16:9 wechselt.
Ist das bei andern Filmen auch so?
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Selbstbau Multifunktionswand

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bamboo
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Re: Meine Selbstbauleinwand - Eine kleine Bauanleitung -

Beitrag von bamboo »

robbsv hat geschrieben:Ist das bei andern Filmen auch so?
bd.com: the dark knight hat geschrieben:Approximating the viewing experience in IMAX theaters, the Blu-ray version of The Dark Knight shifts between 1.78:1 and 2.4:1 sequences, which is a tremendous asset in preserving the vision of the filmmaker and in attempting to get an IMAX-like experience in viewers' home theaters.
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