
aufgrund vieler Beiträge hier im Forum á la "ATM ist ein MUSS", die aufgrund ihrer Subjektivität und Euphorie (denke Ich, sehr zu unterstreichen


Ich möchte überhaupt nicht sagen, das ein ATM sinnlos ist (denn es kommt immer darauf an!) - und: Ich habe selbst noch garkein ATM an meiner Anlage gehört! - Doch das brauche ich auch nicht

Nachdem mir - selbst auf meinen 16m² - mein 04er doch etwas Schwachbrüstig vorkam und ich (ebenfalls aufgrund oben genannter Posts) mir in naher Zukunft ein ATM dazu erstehen wollte, musste ersteinmal eine neue Endstufe her!
Optisch soll sie natürlich auch passen und so kamen nur die neuen Class-D-power-Amps der 15er Serie in Frage. Da die 1510er leider nirgends mehr zu ergattern war und auch die Bucht in den letzten Wochen/Monaten nur eine schwarze "ausspuckte", entschloss ich mir mich nach einer Nummer größer umzusehen: Die Rotel RB-1562.
Nachdem ich letzte Woche einem sehr guten Angebot nachgehen konnte, wurde diese Heute sofort aufgebaut:
- Chic ist sie schonmal, wenn auch durch die rundlichen Kannten (welche ich als solches sehr schön finde) nicht sehr passend zu der vorhandenen Elektronik. Aber wollen wir nicht kleinlich sein - es geht noch! Oder?

Angeschlossen, ordentlich hingestellt und auf zum testen!
Testmaterial:
Da mein CD-Regal noch nicht allzuviel herrgibt, musste ausreichen was da war:
~ Claptons "Just One Night"
- R.E.M.'s "Automatic for the People"
- Tools "Lateralus"
- Sinéad O'Connor's "Universal Mother"
- & zu guter letzt den OST der Serie "Boardwalk Empire" für ein bisschen 20ths-Music!
Höreindrücke:
Ich habe ca. 4x 30min Probegehört. Mir ging es v.a. um den Vergleich zwischen 'mit Endstufe' und ohne Diese. Dabei wollte ich mit den Pausen bezwecken wirklich 'objektiv' herauszuhören was da ist (oder eben auch nicht).
Ich ging mit einer relativ geringen Erwartungshaltung heran - mehr Fundament wünscht ich mir schon (daher sollte ja irgendwann ein ATM her), aber mal sehen - also los (einige Auszüge meiner Eindrücke und Notizen):
~ Claptons "Wonderful tonight": Beim Intro des Songs hört man 'deutlich' wie luftig und klar die Musik in den Raum ströhmt - so mein erster Eindruck

~ R.E.M.'s "The sidewinder sleeps tonite": - Der Anfang: klingt gut. Stipes Stimme kommt wie immer super zum tragen, aber diese Konstelation kenne ich ja schon - also Endstufe wieder ran - und? Schnell merkt man: Mehr Bass?! Ich glaube schon - nicht viel, aber das der Song lebt nun auch nicht gerad von seinen Drums und Bass-Solos

~ Sinéads "Thank you for hearing me": Nach einigem hin und her auf "Universal Mother" fiel mir ein, das dieser Song die Brillianz knackiger Bässe und Sinéads wundervoller Stimme zugleich gerade zu heraufbeschwört. "Ja! Das isses!" - So mein 1. Gedanke. Noch einmal Endstufe abgeklemmt - kurz gehört - und wieder ran und ich war mir meiner Investition sicher - ich dachte erst ich sei beim Umstöpseln an das "Bassrädchen" gekommen, aber dem war nicht so. Da kam wirklich ein anderes Fundament zum tragen - was mehr Power ausmacht? Bin doch leicht erstaunt gewesen!
~ Nun kommen wir zu einem absoluten Ausnahmetalent in der Folk-branche: Loudan Wainwright III's "Carrickfergus" (was ein Song!!) von der OST "Boardwalk Empire" LP:
Auch hier ist der Unterschied wirklich nicht von wahnsinniger Bedeutung - ich höre den Song nur so gern

~ Zum Schluss sollte nochmal die Progressive-Metal-Band "Tool" herhalten um zu zeigen, was nun wirklich an der Bassgeschichte dran ist: "Lateralus", sowie "Teecks & Leeches" wurden gehört und das Bassrädchen musste zum ersten mal leicht zurückgeschraubt werden. Ein wahres 'Donnerwetter' brauch über mich herein - etwas zuviel sogar, wo ich früher was vermisste, trieb mir das Grinsen ins Gesicht - "Geil! - so muss das!


Nun meldete sich gestern noch ein nuUser bei mir zwecks meines ATM-Inserates aus dem nuMarkt dem ich Heute (leider) eine Absage erteilte.
Ich bin absolut zufrieden - etwas mehr Brillianz, Klarheit - die Musik stand richtig im Raum - und eine ganze Ecke mehr Fundament kamen zum vorschein. Das die nV4 genial sind - dessen war ich mir bereits vorher bewusst, aber jetzt? Die werd' ich irgendwann noch vererben


Ich war die letzten Wochen stark versunsichert aufgrund der vielen "ATM sind ein Muss"-Posts. Von 100 Usern gibt es dann ja immer wieder hier und dort Jemanden, der sagt "es sei garnicht nötig oder wirklich nur zur Feinabstimmung da" - also was nun glauben? Wie mir ein weiterer User bestätigt ist das 'Verbesserungspotenzial' der ATMs auch wirklich von LS-Modell zu LS-Modell unterschiedlich (wobei mir klar ist, das dies ebenso 'nur' eine subjektive Meinung ist!).
In meiner Situation ist es nun so, das ich nichtmal sagen kann "Was ich nicht kenne, vermisse ich auch nicht" - denn es stimmt einfach, was jetzt in meinem Wohnzimmer steht!
Was ist die Moral von der Geschicht' ?
Wer sich Lautsprecher kaufen möchte (und dem das Geld nicht gerade aus der Tasche fällt), der soll es doch ersteinmal ohne ATM probieren und sich durchs Forum nicht so sehr beeinflussen lassen. Ich glaube sowieso das jedes 2. "Das ist sooo toll!!!" nur eine Rechtfertigung vor sich selbst ist, das Geld ausgegeben zu haben und der Unterschied (der sicherlich vorhanden) garnicht mal riesig ist - eben je nach Raum, Lautsprecher, Elektronik etc. pp

Denn: Wer es ersteinmal kauft, der behält es dann meist ja sowieso - Ob Unterschied nun Groß oder Klein (so sehr ich es Nubert auch gönne - wirklich ein tolles Fabrikat


So zum Abschluss noch eine kleine Gesamtansicht:
Ich hoffe dem einen oder anderen sei damit ein kleiner Zweifel ausgetrieben - und der Rest fands wenigstens halbwegs Interessant

Beste Grüße,
Sebastian