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Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Diskussionen über Funktionsprinzipien und Grundlagen
ploe
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Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von ploe »

Hallo Nubert Forum,

habe da ein Anliegen. Da ich zufällig bei einer Universität arbeite, habe ich zur Zeit ein sehr genaues Schalldruck, Pegel & Frequenzmessgerät zu Hause. Wert des Gerätes ist ca.10x so teuer wie meine ganze Anlage.

Habe mir gedacht, damit müsste ich genauer Einmessen können, als mit Audessey. Nur weiß ich noch nicht ganz genau wie ich vorgehen soll.

Meine Idee:
1. Abstände der LS messen und eintragen.
2. Alle Boxen mit Hilfe der im AV-Receiver vorhandenen Test-Töne auf dem Hörplatz auf 75db Pegeln.
3. Frequenzen, Schritt für Schritt mit Sinustönen (TestToneGenerator vom PC), analysieren und im manuellen Equalizer auf die gleiche db-Zahl einstellen. (Ich weiß nicht ob dass funktioniert, war nur eine Idee).
4. Dann leicht nach persönlichen Geschmack die EQ-Kurve ändern. (in meinen Fall +1-2db mehr Bässe)

Zu Punkt 3: Kann man hier etwas anderes machen. Habe auch etwas von Weißenrauschen oder Rosarauschen gelesen. Dass, in dem Ton, das komplette Frequenzband gleichzeitig abgespielt wird. In der Messsoftware, könnte ich mir in Echtzeit die gespielten Töne und deren db-Wert anzeigen lassen. Gibt es vielleicht ein Standard vorgehen, welches sich bewährt hat beim manuellen Einmessen mit hochwertigsten Messequipment?
Würde ich bei meinen vorgehen etwas verkehrt machen? :?:

Freundliche Grüße,
ploe
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flodotz
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von flodotz »

Das Problem wird vermutlich eher sein, dass die Lautstärke ja schon bei sehr geringen positionsveränderungen stark variieren kann.

Also wird so ein linearisieren nach messergebnissen vermutlich leider nicht so einfach :roll:

Gruß,
Florian
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weaker
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von weaker »

Da kann raw bestimmt mehr dazu sagen. Ich würde mal behaupten, im Bassbereich ist es eher schwierig, weil sich da zunehmend Raumeinflüsse bemerkbar machen, während im Hochton (wie auch in der Nähe der Übernahmefrequenzen) die Richtwirkung der Lautsprecherchassis zunimmt und die Messungen daher unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie die Boxen zum Mikrofon ausgerichtet sind.
Oft gilt halt: Wer misst misst Mist. Eine gute Messung zu machen erfordert schon einiges an Vorarbeiten.
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König Ralf I
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von König Ralf I »

Hmm,

auch wenn es kein Sinn macht mit einem Hightechmikro manuell einzumessen und dann nach Gefühl zu korrigieren.(das kann man auch nach der Standardeinmessung)
Viel Spass dabei.
Ist ja ein Hobby und dient zum Zeitvertreib.
Etwas dabei Lernen kann man sicher auch.
Aber genauer als auf den cm genau wird die Abstandsbestimmung z.B. trotzdem nicht. :wink:

Grüße
Ralf
Tschö , war schön mit euch
Primius
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von Primius »

ploe hat geschrieben: Zu Punkt 3: Kann man hier etwas anderes machen. Habe auch etwas von Weißenrauschen oder Rosarauschen gelesen. Dass, in dem Ton, das komplette Frequenzband gleichzeitig abgespielt wird. In der Messsoftware, könnte ich mir in Echtzeit die gespielten Töne und deren db-Wert anzeigen lassen. Gibt es vielleicht ein Standard vorgehen, welches sich bewährt hat beim manuellen Einmessen mit hochwertigsten Messequipment?
Würde ich bei meinen vorgehen etwas verkehrt machen? :?:
Mit einzelnen Frequenzen einen Frequenzgang ermitteln ist für Raumakustik ungenau, da ein Raumfrequenzgang sehr viele schmalbandige schwankungen enthält, die bei punktuellem Abtasten zu Aliasing-artefakten führen. Ein Rauschsignal wäre besser, aber aufgrund der zufälligen charakters muss für einen genauen Frequenzgang für jede Frequenz ein Mittelwert über die Zeit gebildet werden. Messprogramme benutzen zum Messen meist einen Sweep, ein Sinunsförmiges Signal mit kontinuierlichen Frequenzanstieg. damit wird im gegensatz zum Rauschmesssignal sichergestellt, dass alle Frequenzen im Messsignal gleich laut vorkommen. Es gibt auch Messsignale die bestimmten Frequenzbereiche betonen, um die Messgenauigkeit in dem Bereich zu verbessern. Bei der Analyse wird diese Betonung berücksichtigt, sodass das gleiche Ergebnis wie bei Messsignalen ohne Betonung erhalten wird.

Der Messaufbau hängt davon ab, was das Messgerät und der PC können.
z.B. Zwei Möglichkeiten, wie die Geräte verwendet werden könnten:
1) Das Messgerät wird mit hilfe des (eigenen :?: ) mikrofons die Ergebnisse selbst auswerten/präsentieren.
2) Nur das Mikrofon des Messgeräts wird verwendet werden, sodass also das Signal des Mikrofons im PC vom Programm ausgewertet wird.
eine andere Entscheidung wäre, ob die Testsignale aus dem Messgerät, oder vom Messprogramm gesendet werden.

Als Messprogramm würde ich RoomEQwizard empfehlen, alternative Audionet CARMA.

Die automatische Einmessung YPAO hat in meinem AVR nur sehr "vorsichtige" korrekturen durchgeführt. Die Manuelle Einstellung, basierend auf den Messergebnissen in RoomEQWizard, haben mir besser gefallen. Die vom AVR ermittelten Distanzen und Lautstärken waren aber tadelos. Ich brauchte also nur Einstellungen für die Equalizer zu finden, die das Klangbild nach meinen geschmack verbessern. Der Vorgang hat aber wegen vielen Iterationen mehrere Stunden gedauert.

Audeyssey soll das aufwändigste Einmesssystem sein, aber nicht so flexibel zum manuellen Tunen, wie z.B. die Einmessung in Pioneer oder Yamaha AVRs. Unglücklich wäre es, wenn die mithilfe der Messgeräte ermittelten detailierten Korrekturen nur grob in dem AVR umgesetzt werden können.
raw
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von raw »

Hallo ploe,

einzelne Sinustöne abspielen geht, wie Primius schon gesagt hat, nicht, da die Pegelschwankungen über die Frequenz aufgrund von Interferenzen riesig sind. Besser wäre da z. B. Terzrauschen.
Dein Vorhaben wäre ein riesiger Aufwand, ehrlich gesagt. Mit einem normalen Messmikrofon und einem Programm wie ARTA kann man viel mehr in viel kürzerer Zeit machen. Deswegen gibt es auch so Sachen wie Audyssey. Ein Pegelmessgerät ist dazu da, absolute Schallpegel zu messen, aber halt nicht den Frequenzgang.
ploe
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von ploe »

Hey Forum,

vielen Dank für die vielen Infos, habe mich in vielen Sachen die Ihr geschrieben habt auch bestätigt gefühlt.
Habe mit dem grandiosen Testgerät auch mehr überprüfen können, als wirklich damit den linaearisiertesten Klang einzustellen. Es gab schon Frequenzen die deutlich unter dem durchschnittlichen Werten lagen. Nur wenn man diese anhebt, waren die anderen wieder zu hoch. Habe zudem parallel an einen anderen Notebook & einen anderen Mikro quer gemessen. Leider hat dieses die kleinen Frequenzüberlagerungen nicht gemessen. Also schon schwammig das ganze. Der Manuelle Equalizer von meinen Marantz SR6005 ist einfach nicht genau einzustellen :/.

Das Einzige was mir das messen gezeigt hat ist, das Audessey in meinen Zimmer einfach nicht richtig funktioniert. Zu mindestens empfinde ich die Equalizerkurve nach dem Einmessen viel zu stressig. Besonders die Mitten klangen stressig, die Bassigen Frequenzen waren für mein empfinden viel zu flach.

Ich muss allerdings dazu Sagen das der AVR Basstechnisch, anders als ich hier in einigen Berichten zum Marantz SR6005 gelesen habe, nicht Bassarm ist. Er wird wirklich linear eingestellt von Audessey. Naja, leider habe ich anscheinend ein unnatürliches Bedürfniss nach knackigen fast übersteuerten Bass. Ich warte quasi in jedem Lied nur darauf das es Los geht mit dem Kickbass.
+2db auf 60hz, +3db auf 125hz und +2db auf 500hz, läßt mein Herz höher schlagen :)

Inzwischen bin ich auch der Meinung, das dass einstellen der Boxen auf den persönlichen Geschmack einfach Monate dauern kann. Und dafür brauch man keine Messgeräte. Allerdings konnte ich mit dem Messgerät schon einige meiner Vermutungen beweisen und manuell entgegen wirken. Und verstehe wieder ein bißchen besser die Materie Akkustik.

Noch einmal vielen Dank für die vielen Information von euch!
StefanB
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von StefanB »

ploe hat geschrieben: Das Einzige was mir das messen gezeigt hat ist, das Audessey in meinen Zimmer einfach nicht richtig funktioniert.
Das ist schade.
Ich muss allerdings dazu Sagen das der AVR Basstechnisch, ... , Er wird wirklich linear eingestellt von Audyssey!
Und das, obwohl´s einfach nicht richtig funktioniert.

Wie macht Audyssey das bloß ? Hmmm.

Nochwas :

Viel einfacher, als per AVR-Equing den Wunschklang einzustellen, ist, die zum persönlichen Hörgeschmack passende Box zu finden. Ein solches Vorgehen ist durchaus nicht unüblich, weite Teile ( nicht alle, ein paar befassen sich dann schon noch mit Hi-Fi ) des Forums handeln davon.

Stefan
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von Rank »

Der ganze Quatsch mit dem Einmessen hat halt immer den großen Nachteil, das man hierbei den exzellent linearen "Direktschall" der Nubert Boxen kaputt biegen muss, nur um den (relativ unwichtigen) "Diffusschall" am Hörplatz zu "linearisieren". :lol: :lol:


Gruß
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Primius
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Re: Boxen manuell Einmessen/Linearisieren

Beitrag von Primius »

Rank hat geschrieben:Der ganze Quatsch mit dem Einmessen hat halt immer den großen Nachteil, das man hierbei den exzellent linearen "Direktschall" der Nubert Boxen kaputt biegen muss, nur um den (relativ unwichtigen) "Diffusschall" am Hörplatz zu "linearisieren". :lol: :lol:

Gruß
Rank
Ob der Diffuschal wirklich so unwichtig ist bezweifle ich. Der Hallabstand, also der Abstand ab dem der Diffusschall Pegelmäßig größer als der Direktschall ist, soll in einem durchschnitts Wohnzimmer überraschend gering sein:
In unserem Wohnzimmer sitzen wir aber fast immer deutlich außerhalb dieses Hallabstandes, zumindest im Grundtonbereich, in dem die Lautsprecher kaum eine Richtwirkung haben.
http://www.syntheticwave.de/Phantomschallquellen.htm

Beim EQ-fummeln hat mir ein messtechnisch "glatt gebogener" Grundton am Hörplatz besser gefallen als das unbearbeitete Signal. Den höreindruck würde ich so beschreiben: der Raum "verschwindet" ein kleines bisschen

Zweckor und Raw haben elektrische Schaltungen vorgeschlagen, die aktiv oder passiv vor dem Lautsprecher geschaltet werden können um Lautsprecher-konstruktions-bedingte überhöhung im Grundton (am Hörplatz) abzuschwächen:
[Google findet im gegensatz zur Forumssuche sofort beim ersten versuch]: http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 14&t=23154
(die bilder gehen nicht mehr. :? )
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