++Stefan++ hat geschrieben:Das ist wirklich ein sehr interessantes Projekt von dir!
http://www.proaudiovault.com/audio-file ... -david.mp3
(ca. $ 350, aufwändiges Sample des größten Blüthner-Flügels Model One)
http://www.realsamples.de/Edition_Beurm ... _mains.mp3
(EUR 140, Sampleset eines franz. Cembalos von 1771)
Wenn Du das mal hörst, verstehst Du, warum man sich mit fertigen Digitalpianos als black boxes nicht zufrieden geben will. Natürlich ist es jeder Zeit möglich, solche Samples zu spielen, mit einer Gerätekette und jeder Menge Kabelsalat: Midi-Keyboard ---> Computer mit Maus, Tastatur, Monitor ---> Soundkarte ---> Audiostrang. Der Ehrgeiz besteht dann eben darin, das alles mit einem raffinierten Setup in einem schönen Gehäuse zu verstecken, wo man für den Normalbetrieb dann nichtmal Tastatur, Maus, Monitor an das Mainboard anschließen müßte.
Oder wer Unterhaltungsmusik spielt und in einer Band oder als Alleinunterhalter über alle möglichen Klänge verfügen will, kann sich beliebige "Vintage-" Orgelsounds aus den 50er bis 80er Jahren dazukaufen, kann sich aussuchen, welche oder welche nicht und wieviel Geld er ausgeben will. Anderes Beispiel sind unwiderbringliche historische Instrumente, wie etwa das "Deutsche Lautenwerck", von dem keines mehr existiert, aber ein originalgetreuer Nachbau. Der wurde gesamplet und Bach hatte Stücke speziell für dieses Instrument geschrieben, die sonst ersatzweise auf einem Cembalo mit dem "Lautenzug" gespielt werden. Theoretisch wäre es sogar möglich, beim Spielen exakt das Instrument erklingen zu lassen, das in Beethovens Wohnung stand - so es noch existieren würde und gesamplet werden könnte. Spaßinstrumente wie etwa Kinderklavier oder "runiniertes Piano" kosten in der Regel nicht einmal Geld. Selbst Samplesets der edelsten Konzertflügel kosten durchschnittlich kaum über 200 Euro und die sind eben auch dermaßen gut, daß man auch im Audiostrang am Ende der Kette nur das Feinste nehmen will.
++Stefan++ hat geschrieben:würde ich als Musikinstrumenteverstärker überdimensionieren um auch bei Dynamikspitzen (die man in normalem Musikmaterial kaum finden mag) noch etwas Reserve zu haben.
Das wäre bei Kalvier nicht ganz so relevant, weil der Klavierbaß reichlich aus Obertönen besteht und sein Pegel nach dem Peak beim Anschlagen schnell abfällt. Ganz anders schaut es bei einer Kirchorgel aus, dort gibt es lang ausgehaltene Subbässe, die die Kondensatoren im Netzteil auf Ex austrinken können. High-End-Freaks sollen sogar schon mit Akkus experimentiert und sich ein paar Autobatterien in die Wohnung gestellt haben. Theoretisch könnte man auch einen Diesel-Stromerzeuger nehmen, aber man müßte dann doch ziemlich aufdrehen, um den zu übertönen. Und vor allem deeeer Gestank!