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Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Diskussionen über klassische Zwei-Kanal-Geräte wie Verstärker, CD-Player, Plattenspieler
robsen
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von robsen »

Hartmut hat geschrieben: Sind das also alles fertig bestückte Platinen oder muß ich selber löten? Gibt es Erfahrungen über mögliche Lieferengpässe, wenn die Nachfrage so groß sein soll?
Wäre auch meine erste Frage gewesen. Ich geh aber davon aus, dass die Platinen fertig bestückt sind. Derart viele SMDs zu löten wäre nämlich eine echte Herausforderung.

Auch wenn die Geräte techisch top aktuell sind, würde ich es mir 2x überlegen. Der Gesamtpreis des NC400er Class-D Verstärkers dürfte am Ende doch knapp 1000 Euro und mehr ausmachen.

Gruss, Robert
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++Stefan++
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von ++Stefan++ »

Natürlich sind die Platinen fertig verlötet.
Ein Rohde und Schwarz UPX gehört zu den besten Audioanalyzern.
Man bestellt ja aus den Niederlanden, da gibt es keine Einfuhrsteuer, da es doch zur EU gehört.
Wenn man sich selbst die Mühe machen möchte, ein Netzteil zu bauen, dann kann man dies durchaus tun und vielleicht noch etwas sparen.
In der Tat liegt man mit zwei Modulen bei etwas mehr als 1000€. Das halte ich durchaus noch für ein Schnäppchen!
Meines Wissens sind auch die Kabel beigelegt, sodass man nichtmal ein Kabel vertauschen kann.
Selbst Hersteller wie Geithain verbaut in ihren Spitzenmodellen messtechnisch schlechtere Modelle.
Die Module wurden in meinem Fall aber als Messtechnik angeschaft und in meinem Fall muste noch nichtmal die MWST. bezahlt werden. Bei Zeiten werde ich die Module aber auch mal an meine (immer noch nicht verkaufte) Nuwav 125 hängen.
Auf der Internetseite von Hypex kann man ja nachschauen, wann das nächste Mal wieder Module verfügbar sind.
Ich würde die Module direkt in ein Gehäuse hinter die Nuberts hängen um die Kabelwege Kurz zu lassen.
Du musst auf jeden Fall bedenken, dass die Module Besser sind als die meisten DA Wandler, von daher muss es wirklich nicht unbedingt die 3te Nachkommastelle beim THD sein.

Die Intel Atoms sind für Audio wirklich nicht schlecht, es sind nur 2 Schaltregler auf meinem Board, der rest ist linear. Ohne Modifikation der CPU und RAM Spannung verbrauchen die Boards aber dennoch recht viel.
Hartmut
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von Hartmut »

++Stefan++ hat geschrieben:Die Intel Atoms sind für Audio wirklich nicht schlecht, es sind nur 2 Schaltregler auf meinem Board, der rest ist linear. Ohne Modifikation der CPU und RAM Spannung verbrauchen die Boards aber dennoch recht viel.
Das Computer-Mainboard brauche ich im projektierten Selbstbau-Klavier zum Installieren beliebiger virtueller Instrumente (verschiedene Konzertflügel, Cembali ...) und dafür müßten die neuen Atoms in 32-nm-Architektur völlig ausreichen. Es gibt von Intel sogar ein Board mit dem Atom N2800, der als "Mobile Processor" über Intel Speed Step verfügt, also im Leerlauf die Taktrate runterfährt.

Selbst die ganz großen Nubert-Boxen (bis nuVero 14) halte ich für digitale Musikinstrumente höchst interessant und keineswegs für Overkill, vor allem, weil sie vergleichsweise nicht viel kosten. Man muß sich mal vorstellen, daß man mit einer digitalen Sakralorgel und derartigen Boxen theoretisch tatsächlich eine mittlere Kirche zum Vibrieren bringen könnte. Die größten Konzertflügel indes sind die lautesten Klaviere, die es gibt. Nur diese ganz großen sind Konzertsaal-tauglich und mit den ganz großen Nuberts könnte man auch das ohne Verzerrungen erreichen, eine wunderbare Vorstellung! (Die größten der echten Konzertflügel kosten i.d.R. zwischen 150.000 und einer halben Million).
So viel Geld in den Audiostrang zu stecken, lohnt sich übrigens, weil digitale Instrumente heute weitgehend ausgereift sind und phantastisch klingen.
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++Stefan++
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von ++Stefan++ »

Das ist wirklich ein sehr interessantes Projekt von dir! Ich denke ob du nun 500€ für Endstufen oder die 1000€ ausgibst, ist in der Summe gar nicht so entscheidend. Dann können es auch die Hypex sein. Ich würde die NuVero damit aber definitiv aktivieren und die Module nicht ins "Instrument" einbauen.
Ich habe die Veros leider noch nicht mit Geithains verglichen. Mein Hören einer 901 und 801 ist allerdings schon sehr positiv aufgefallen (im Immaginären Vergleich mit meiner 125).
Solche Lautsprecher kommen allerdings für dich überhaupt nicht infrage (Niere im Bass = weniger Bassenergie, gerichtetes Abstrahlen etc..). Vermutlich sind auch andere Aktivmonitore eher auf Bündelung aus, anstatt breiter abzustrahlen. Ich weiß nicht wie das bei der Vero ist, aber meine 125 strahlen wundervoll breit ab (kannste die gebrauchen ;-P - Schleichwerbung die 5te).
Wenn du die Hypex Module verwendest, dann reicht eine RME Soundkarte fast nicht aus um auf der Güte zu bleiben.
jesper
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von jesper »

Ich habe mich nach langem hin und her für meine 3 Kanal Endstufe ebenfalls für die Hypex Module entschieden, allerdings nicht für die NCore sondern für die UcD180HG mit HxR, den Aufbauthread dazu findest du unter http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 11&t=30618 - to be continued.
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++Stefan++
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von ++Stefan++ »

Ja die OEM Module sind allerdings "standard", die Entwicklung floss die letzten Jahre in die neuen Module.
Würden diese OEM Module nicht super laufen, wäre wohl kaum der Entwicklungsfreiraum für die zweite Generation.
Die Ncore Modelle werden nicht an weitere Hersteller verkauft, sondern sind noch dem DIY Markt vorenthalten.
Vermutlich wird das Wissen früher oder später auch in den OEM's stecken ohne dass jene teurer werden.
Wenn es die günstigen Module sind, würde ich als Musikinstrumenteverstärker überdimensionieren um auch bei Dynamikspitzen (die man in normalem Musikmaterial kaum finden mag) noch etwas Reserve zu haben.
Hartmut
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von Hartmut »

++Stefan++ hat geschrieben:Das ist wirklich ein sehr interessantes Projekt von dir!
http://www.proaudiovault.com/audio-file ... -david.mp3
(ca. $ 350, aufwändiges Sample des größten Blüthner-Flügels Model One)

http://www.realsamples.de/Edition_Beurm ... _mains.mp3
(EUR 140, Sampleset eines franz. Cembalos von 1771)

Wenn Du das mal hörst, verstehst Du, warum man sich mit fertigen Digitalpianos als black boxes nicht zufrieden geben will. Natürlich ist es jeder Zeit möglich, solche Samples zu spielen, mit einer Gerätekette und jeder Menge Kabelsalat: Midi-Keyboard ---> Computer mit Maus, Tastatur, Monitor ---> Soundkarte ---> Audiostrang. Der Ehrgeiz besteht dann eben darin, das alles mit einem raffinierten Setup in einem schönen Gehäuse zu verstecken, wo man für den Normalbetrieb dann nichtmal Tastatur, Maus, Monitor an das Mainboard anschließen müßte.
Oder wer Unterhaltungsmusik spielt und in einer Band oder als Alleinunterhalter über alle möglichen Klänge verfügen will, kann sich beliebige "Vintage-" Orgelsounds aus den 50er bis 80er Jahren dazukaufen, kann sich aussuchen, welche oder welche nicht und wieviel Geld er ausgeben will. Anderes Beispiel sind unwiderbringliche historische Instrumente, wie etwa das "Deutsche Lautenwerck", von dem keines mehr existiert, aber ein originalgetreuer Nachbau. Der wurde gesamplet und Bach hatte Stücke speziell für dieses Instrument geschrieben, die sonst ersatzweise auf einem Cembalo mit dem "Lautenzug" gespielt werden. Theoretisch wäre es sogar möglich, beim Spielen exakt das Instrument erklingen zu lassen, das in Beethovens Wohnung stand - so es noch existieren würde und gesamplet werden könnte. Spaßinstrumente wie etwa Kinderklavier oder "runiniertes Piano" kosten in der Regel nicht einmal Geld. Selbst Samplesets der edelsten Konzertflügel kosten durchschnittlich kaum über 200 Euro und die sind eben auch dermaßen gut, daß man auch im Audiostrang am Ende der Kette nur das Feinste nehmen will.
++Stefan++ hat geschrieben:würde ich als Musikinstrumenteverstärker überdimensionieren um auch bei Dynamikspitzen (die man in normalem Musikmaterial kaum finden mag) noch etwas Reserve zu haben.
Das wäre bei Kalvier nicht ganz so relevant, weil der Klavierbaß reichlich aus Obertönen besteht und sein Pegel nach dem Peak beim Anschlagen schnell abfällt. Ganz anders schaut es bei einer Kirchorgel aus, dort gibt es lang ausgehaltene Subbässe, die die Kondensatoren im Netzteil auf Ex austrinken können. High-End-Freaks sollen sogar schon mit Akkus experimentiert und sich ein paar Autobatterien in die Wohnung gestellt haben. Theoretisch könnte man auch einen Diesel-Stromerzeuger nehmen, aber man müßte dann doch ziemlich aufdrehen, um den zu übertönen. Und vor allem deeeer Gestank! :mrgreen:
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von ++Stefan++ »

Was ein Verstärker beim Clippen macht, wird ja meistens nicht verraten. Je nach Schaltung kann es sein, dass der Verstärker quasi "klemmt". Ein extrem kurzes Übersteuern äußert sich dann durch ein wesentlich längeres Clippen.
Dimensioniert man den Verstärker größer, wird die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man überhaupt bis zum Clippen vorstößt. Aber machen wir uns nichts vor zwischen 400Watt und 800Watt liegen eben nur 3db mehr.

Das geht schon in Richtung off Topic, aber da sich der Schreiber noch nicht weiter Gehaußert hat ;-P:

Ich habe gerad in die Sampels reingehört. Die Klavieraufnahme ist schon "etwas" unrealistisch (oder überrealistisch) ich kann heraushören, dass fast jeder Ton von einer anderen Stelle im Klavier kommt. So ganz bin ich aber insgesammt noch nicht dahinter gekommen, wie nun ein Klavier auf einer Aufnahme klingen soll.
Zweck0r
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von Zweck0r »

Hartmut hat geschrieben:Das habe ich mir auch schon überlegt. Ich habe aber keine Ahnung, ob dieses PA-Zeug (zumindest das nobelste davon) gut genug klingt.
Von diesen Verstärkerklanggeschichten halte ich nicht viel. Die Messdaten von den Hypex-Modulen sind zwar eindrucksvoll, dass sie allerdings als Klangverbesserung hörbar sind, wage ich zu bezweifeln. Klangneutraler als klangneutral geht nicht.

Wichtiger für den Hifi-Einsatz von PA ist, dass sich die Endstufe insgesamt ruhig verhält (Störabstand, Trafobrummen, Lüfter), und dass man die Brummschleifenproblematik in den Griff kriegt. Vorteil bei Fertiggeräten: 14 Tage Rückgaberecht (Versandhandel) und Gewährleistung. Und keine Haftungsprobleme, wenn der Eigenbau einen Schaden verursacht.

Ich werde mich demnächst mit Softclipping-Schaltungen befassen: http://sound.westhost.com/articles/soft-clip.htm

Die Macke mit der Klirrzunahme schon weit unterhalb des eigentlichen Einsatzbereichs sollte sich irgendwie beheben lassen, z.B. mit anderen Diodentypen oder leichter Gegenkopplung. Nur mit so einer Schaltung in Verbindung mit einer überdimensionierten Endstufe kann ich Kino-Bass-Resistenz erreichen, ohne meine Nuwave 125 zu gefährden.
Hartmut
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Re: Verstärker: Selbstbau? Bausätze?

Beitrag von Hartmut »

@ Stefan,
ja, die Samples werden allgemein in Stero aufgenommen, die Baßsaiten klingen somit von links, der Diskant von rechts. Das mag für ein Digitalpiano in einer Musikaufführung irrelevant sein, aber solche Samples werden ja nicht nur dafür genutzt, sondern z.B. auch zum Arrangieren und Komponieren. Es gibt sogar ganze sinfonische Samplesets, von denen man ein komplettes Klavierkonzert von Tschaikowski spielen lassen kann und selbst Musikwissenschaftler haben das in Blindtests nicht von Aufnahmen mit einem echten Orchester unterscheiden können. Das geht sogar schon so weit, daß in Amerika Musikergewerkschaften fordern, solche Samplesets zu verbieten, weil sich immer mehr Filmgesellschaften und Werbeagenturen das echte Orchester sparen.

Ich sehe es auch so, daß ein Verstärker eigentlich nicht groß genug dimensioniert sein kann, um Clippng und andere Verzerrungen zu vermeiden, seien es auch nur Einbrüche im Frequenzgang. Nur wäre sicherlich da die Grenze erreicht, wo ich für ein Digitalpiano oder eine digitale Kirchenorgel einen 400-Volt-Drehstromanschluß brauche. Oder draußen einen Strom-LKW der Feuerwehr. Dann stell Dir vor, plötzlich brennts iorgendwo, die ziehen den Stecker raus und fahren einfach weg! :mrgreen:

@ Zweck0r,
das mit dem PA-Zeugs könnte man ja mal im Hinterkopf behalten. Und wie wäre es nun eigentlich mit Sanken-Transistoren, statt mit FTEs, wie in meinem Eingangsposting? Für das Modul kann man übrigens eine Schutzschaltung dazukaufen.
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