FrankOTango hat geschrieben:luckyspiff hat geschrieben: Außerdem wird mir unterstellt, ich wäre nicht in der Lage Lautsprecher zu vergleichen, wobei ich zugebe, dass ich dies nur aus der Sicht eines Amateurs tun kann. Aber selbst wenn ich halb taub und mein Hörraum aus verspiegelten Beton-Wänden bestehen würde, könnte ich wohl Unterschiede zwischen den Lautsprechern feststellen.
weiß jetzt nicht, warum du so angepisst bist, denn was ich geschrieben habe, war durchaus konstruktiv gemeint, aber so ist das mit der Wahrnehmung in Foren ...
Passt scho!
Ich find es nur wenig konstruktiv pauschal zu sagen "was du da machst, macht keinen sinn" ohne konkret zu werden was man denn besser machen könnte.
FrankOTango hat geschrieben:
Der Autovergleich war so gemeint, dass die hochwertigen Lautsprecher in einem Terrain "arbeiten", dass sehr ungünstig ist. Das heißt, eine recht günstige nuBox 511 wird in deinem Raum - wenn er akustisch etwas verbessert wird - zigmal besser klingen, als die beste nuVero ohne raumakustische Maßnahmen.
Bei Autovergleichen hab ich die Erfahrung gemacht, dass sie in den meisten Fällen nicht stimmen und nur zur Suggestion benutzt werden. Ein Formel 1 Wagen, der durch die Sahara fährt wird wegen des Sandes mit hoher Wahrscheinlichkeit kaputt gehen. Muss ich nun den Schluss ziehen, dass die nuVero, die ich hier stehen habe bald defekt sind? Nein, siehst Du, wie schlecht sich Autovergleiche eignen?!
FrankOTango hat geschrieben:
Vielleicht kennst du die Raumakustik, wenn man das erste mal in seiner neuen, kahlen Wohnung steht, um zu tapezieren und sein "Kofferradio" anschließt. Sehr weit kann deine Akustik davon nicht entfernt sein. Natürlich hörst du auch da Unterschiede - das streite ich nicht ab. Nur das was du hörst, ist nicht nur die Box, sondern überwiegend der Raum zumal du auch vermutlich weit entfernt bist von den Boxen.
Ich hab ja schon geschrieben, wo ich die Kompromisse meiner Raumakustik sehe. Aber es ist erstens nicht so schlimm, wie es das Bild der nackten TV-Wand vermuten lässt (ich habe durchaus eine Reihe von Möbeln, Pflanzen, Bücherregalen, etc.). Zum anderen sind verbessernde Maßnahmen nur bedingt umsetzbar, da es sich in erster Linie um einen Wohnraum und nicht um einen reinen Hörraum handelt. Ohne Kompromisse beim Wohnen und in der Optik einzugehen lässt sich vieles nicht umsetzen.
FrankOTango hat geschrieben:
Aber egal, du wohnst nur 160 km von Schwäbisch Gmünd weg. Ich würde da mal hinfahren, dann kannst du mehr Modelle hören und siehst auch, wie schön eine nuLine 82/102 ist. Und wie hässlich es werden kann, wenn die Modelle nur von vorne den WAF erfüllen.
Das hab ich ja schon überlegt (Aalen ist ein bisschen näher). Allerdings kann das auch nur eine Vorauswahl sein. Ein schlechter Lautsprecher, der z.B. aufgrund von Gehäuseschwingungen verzerrt, wird auch in einem optimalen Hörraum schlecht klingen (natürlich wird sowas von Nubert nicht gebaut
). Und da das Abstrahlverhalten aller Lautsprecher unterschiedlich ist, macht es eigentlich immer nur Sinn einen Lautsprecher in den eigenen vier Wänden zu hören. Auch Aspekte wie die Frage, wie der LS außerhalb der angestrahlten Fläche (bei mir: Essplatz und Küche) klingt, lassen sich nur durch Versuch in den eigenen vier Wänden herausfinden.
Ich finde es grundsätzlich auch nicht verkehrt, wenn man den Klang des eigenen Raums auch hört. Zwar hört man dann immer zwei "Raumklänge" (den der Aufnahme und den des eigenen Raumes), aber das Gehirn gewöhnt sich sehr schnell daran und kann vieles ausgleichen, aber natürlich nicht alles. Ein schalltoter Raum (die "Basotec-Höhle") klingt trocken und bei weitem nicht so angenehm wie ein Raum, der einen gewissen Eigenhall hat. Wie bei fast allem im Leben gilt auch hier: die Dosis macht das Gift. Das Gehirn ist auch beim Hall in der Lage ganz gut zu unterscheiden was Direktschall ist und was reflektierter Schall ist, solange die Reflektion spät genug kommt (daher die Regel den Wandabstand möglichst groß zu halten und im Zweifelsfall erst mal auf die Dämmung der ersten Reflektion zu achten).
Beim Hörabstand gebe ich Dir grundsätzlich recht, der ist etwas zu groß. Wenn man zu weit von den Lautsprechern weg sitzt, ist der Direktschall genauso laut wie der reflektierte Schall, das stört die Bühne. Ich kann nur sagen, dass die Bühne auch bei meinem (mit ca. 3,6m etwas zu großen Hörabstand) wahrnehmbar ist, vielleicht nicht ganz so scharf, wie ein Stück weiter vorne, aber da vorne sitze ich nicht so bequem. Rutsche ich das ganze Sofa nach vorn, schaut das scheisse aus. Es ist halt kein reiner Hörraum sondern ein Wohnraum. Davon abgesehen ist die Bühnen-Darstellung auch sehr von der Aufnahme abhängig. Es gibt Aufnahmen, da höre ich eine sehr scharf gezeichnete Bühne (Das Album "A Few Short Notes From The End Run" von Kip Hanrahan fällt mir da z.B. ein oder das sehr gelungenem Album "Verve Club: Legendary Jazz Grooves 1957-2009"), dann gibt's auch Aufnahmen, da hör ich eigentlich gar keine Bühne, bestenfalls kommt da mal ein Instrument mal lauter von einer Seite, ansonsten könnte das auch Mono sein.
Grundsätzlich glaube ich also, dass gute Lautsprecher auch in schlechten Räumen besser klingen als schlechte Lautsprecher (vorausgesetzt sie sind chancengleich aufgestellt).