Bei Bassreflexboxen gibt es (je nach Dämpfung) erst etwa eine Oktave unterhalb der Rohr-Resonanzfrequenz einen größeren Hub als bei geschlossenen Boxen. (Wenn das Chassis im "akustischen Kurzschluss" arbeitet.)
Es ist in der Theorie exakt eine halbe Oktave. In der Praxis ist es ein ganz wenig mehr.
Wenn es viel mehr ist, dann komprimiert das System schon ziemlich stark.
Richtig ordentlich arbeitet ein BR-System bis eine halbe Terz unter der Rohr-Resonanzfrequenz,
darunter reduziert sich der möglich Maximalpegel signifikant. Eine Terz tiefer (insgesamt
eine halbe Oktave unter der Rohr-Resonanzfrequenz hat man schon 13,5 dB Pegelverlust.
Das ganze gilt für Subwoofer wie für Vollbereichslautsprecher.
Praktisches Beispiel. Die B&W302, die einen etwas merkwürdigen Klang hat, kann man elektrisch etwas entzerren. Die Rohr-Resonanzfrequenz liegt bei exakt 50 Hz.

Wenn man sie entzerrt, ist neben der "Entsoundung" im mittleren und oberen Frequenzbereich eine Baßentzerrung bis 45 Hz (-3 dB) sinnvoll. Man erhält bei vorsichtiger Entsoundung einen Direktschallfrequenz von 46...15 kHz +/-2 dB. Sprache klingt selbst für unmusikalische Laien danach deutlich angenehmer und nicht mehr so nasal. Die Baß- und Hochtonwiedergabe wird im ersten Augenblick als schwächer empfunden, hängt aber auch von der Art der Musik
ab. Die recht kräftige Anhebung von 9 dB bei 45 Hz steht einer Absenkung von 2 dB bei 150 Hz gegenüber.
Muß mir mal ein Meßmikro zulegen, dachte an so was:
http://devices.sapp.org/component/pmic/wm60a.pdf