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"Tiefe Bühne"

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
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Genussmensch
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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von Genussmensch »

Der Effekt mit der Räumlichkeit bei Nebengeräuschen ist wirklich frappierend! Es gibt ja Labels wie Chesky, die bewusst eine spärliche Bestückung mit Mikrofonen wählen, um genau diese natürliche Räumlichkeit einzufangen. Die alten Living Stereo-Aufnahmen von RCA verfuhren auch nach diesem Prinzip und klingen, obwohl teils über 50 Jahre alt, traumhaft räumlich (ich denke zB sn die Belafonte-Aufnahmen in der Carnegie Hall).

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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von dimitri »

Sind z-Achsen Informationen überhaupt in einer Stereoaufnahme enthalten? Ich war der Meinung, dass dies nicht der Fall ist. Was natürlich nicht bedeutet, dass man sich nicht "hören" kann. Aber eben erst nach entsprechender Nachbearbeitung durch unsere eingebaute Akustiksoftware.
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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von teite »

Moin,
dimitri hat geschrieben:Sind z-Achsen Informationen überhaupt in einer Stereoaufnahme enthalten? Ich war der Meinung, dass dies nicht der Fall ist. Was natürlich nicht bedeutet, dass man sich nicht "hören" kann. Aber eben erst nach entsprechender Nachbearbeitung durch unsere eingebaute Akustiksoftware.
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher was du mit z-Achse meinst, ich vermute mal die Höhe.

Die Lokalisation in der sogenannten "Medianebene" (oben/unten, hinten/vorne), in der es keinen unterschiedlichen Schallwinkel zu den Ohren gibt, geht über bestimmte Blauertsche Frequenzbänder. Normalerweise würde ein Schallereigniss von oben durch Kopf- und Ohrform in diesen Frequenzbereichen verzerrt und das Gehirn interpretiert daraus die Ortung. Da eine Stereoaufnahme in der Regel ohne Kopf erfolgt, ist diese Informationen verloren.

Die Lokalisation oberhalb der Lautsprecherebene bei Stereo ist vermutlich ein Artefakt.
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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von teite »

Genussmensch hat geschrieben:Der Effekt mit der Räumlichkeit bei Nebengeräuschen ist wirklich frappierend! Es gibt ja Labels wie Chesky, die bewusst eine spärliche Bestückung mit Mikrofonen wählen, um genau diese natürliche Räumlichkeit einzufangen. Die alten Living Stereo-Aufnahmen von RCA verfuhren auch nach diesem Prinzip und klingen, obwohl teils über 50 Jahre alt, traumhaft räumlich (ich denke zB sn die Belafonte-Aufnahmen in der Carnegie Hall).
Diese Aufnahmen wurden bei Hifi-Tagen in Hamburg beim ME-Geithain Stand gespielt. Ein Traum, vor allem an den tollen RL930K!
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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von horch! »

teite hat geschrieben:Ja und nein. Es hängt IMHO vor allem von der Art der Aufnahme ab. Wenn bei der Aufnahme nur Hauptmikros ohne bzw. wenig Stützmikros verwendet werden, öffnet sich sprichwörtlich eine "Halle" vor mir. Das ist aber leider nur bei Klassik der Fall.
Das mit der "Halle" stimmt zwar, bei vielen Klassik-Aufnahmen empfinde ich es auch so. Aber meiner Erfahrung nach gibt es eine entscheidende Einschränkung (die ich aber nicht unbedingt als Nachteil empfinde - Stereo ist halt so): Ich fühle mich nicht wirklich in dieser Halle sitzend; es ist mehr so, als säße ich vor einem Fenster mit Breite=Boxenabstand zu dieser Halle. Auch ich höre kaum etwas "vor" meinen Boxen; und ich höre auch nichts außerhalb meiner Boxen, höchstens perspektivisch weiter hinten, so wie man es durch das Fenster auch sehen würde. Ich weiß nicht, ob das alles akustisch so "korrekt" ist, oder ob sich mein Gehirn das einfach entsprechend meinem persönlichem Vorstellungsvermögen so zurechtrechnet. Ich denke außerhalb der Horizontalebene zwischen den Boxen spielt das Vorstellungsvermögen und die persönliche Erfahrung eine große Rolle. Wer häufig Sinfonieorchester live erlebt und/oder genaue Kenntnisse über deren Aufstellung hat, der der wird die im Schall enthaltenen mehrdeutigen Informationen wie Lautstärke- und Klangfarbenunterschiede mit höherer Wahrscheinlich richtig deuten, als jemand der ausschließlich auf die Schallinformationen angewiesen ist.

PS: Das "Problem" mit der massiven Wand, wo akustisch eigentlich z.B. die "Halle" ist, kenne ich auch. Das macht die Wahrnehmung der "Halle" zwar nicht unmöglich, aber gewissermaßen etwas "unscharf" - das Gehirn ist einfach einander widersprechenden Eindrücken ausgesetzt; schließen der Augen hat in dieser Raumrichtung für mich mehr Effekt als Boxenschieben :D
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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von dimitri »

teite hat geschrieben:Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher was du mit z-Achse meinst, ich vermute mal die Höhe.
Das wäre die y-Achse. Die z-Achse geht in die dritte Dimension nach "hinten".
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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von StefanB »

Genussmensch hat geschrieben: Es gibt ja Labels wie Chesky, die bewusst eine spärliche Bestückung mit Mikrofonen wählen, um genau diese natürliche Räumlichkeit einzufangen.
Natürlichkeit und Stereophonie schliessen einander aus. Stereophonie ist eine zu gestaltende Künstlichkeit.

Es ist unmöglich, die "Natürlichkeit" eines Live-Schallfeldes mit Mikros einzufangen, dieser Gedanke ist Quatsch. Oder gar, dass das umso besser funktionierte, je weniger Mikros man dazu verwendete. Das liegt daran, wie Mikros arbeiten und auf einfallenden Schall reagieren.

Noch viel weniger ist es möglich, ein Live-Schallfeld mit nur zwei LS zu reproduzieren. Wer das glaubt, belegt nur, dass er sich wenig mit Stereophonie beschäftigt hat.

Stefan
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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von teite »

StefanB hat geschrieben:
Genussmensch hat geschrieben: Es gibt ja Labels wie Chesky, die bewusst eine spärliche Bestückung mit Mikrofonen wählen, um genau diese natürliche Räumlichkeit einzufangen.
Natürlichkeit und Stereophonie schliessen einander aus. Stereophonie ist eine zu gestaltende Künstlichkeit.
Wo wurde denn dieses behauptet? Kann ich nicht ganz folgen.

Genussmensch ging es wohl eher um die Technik der Aufnahme. Und dort gibt es Alternativen zwischen Nahmikrophonierung unter Ausschaltung aller natürlichen Räumlichkeitsinformationen oder im Gegensatz dazu die oben genannte "natürlichere" Variante mit wenigen Hauptmikros welche die natürliche Räumlichkeit des Aufnahmeraums über frühe Reflexionen etc. einfangen können.

Ein generierter Hall kann zB nicht die verlorenen Rauminformationen ersetzen.
StefanB hat geschrieben:Es ist unmöglich, die "Natürlichkeit" eines Live-Schallfeldes mit Mikros einzufangen, dieser Gedanke ist Quatsch.
Es geht sehr wohl natürlicher oder künstlicher. Wie gesagt, ich verstehe die Argumentation nicht.

Grüße
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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von Genussmensch »

teite hat geschrieben:
StefanB hat geschrieben:
Genussmensch hat geschrieben: Es gibt ja Labels wie Chesky, die bewusst eine spärliche Bestückung mit Mikrofonen wählen, um genau diese natürliche Räumlichkeit einzufangen.
Natürlichkeit und Stereophonie schliessen einander aus. Stereophonie ist eine zu gestaltende Künstlichkeit.
Wo wurde denn dieses behauptet? Kann ich nicht ganz folgen.

Genussmensch ging es wohl eher um die Technik der Aufnahme. Und dort gibt es Alternativen zwischen Nahmikrophonierung unter Ausschaltung aller natürlichen Räumlichkeitsinformationen oder im Gegensatz dazu die oben genannte "natürlichere" Variante mit wenigen Hauptmikros welche die natürliche Räumlichkeit des Aufnahmeraums über frühe Reflexionen etc. einfangen können.

Ein generierter Hall kann zB nicht die verlorenen Rauminformationen ersetzen.
StefanB hat geschrieben:Es ist unmöglich, die "Natürlichkeit" eines Live-Schallfeldes mit Mikros einzufangen, dieser Gedanke ist Quatsch.
Es geht sehr wohl natürlicher oder künstlicher. Wie gesagt, ich verstehe die Argumentation nicht.

Grüße
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Viele Grüße

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Re: "Tiefe Bühne"

Beitrag von teite »

Genussmensch hat geschrieben:Es gibt ja Labels wie Chesky, die bewusst eine spärliche Bestückung mit Mikrofonen wählen, um genau diese natürliche Räumlichkeit einzufangen.
Ich möchte zu den Möglichkeiten der Stereophonie auf die CD Le Ray au Soleyl von La Fonte Musica hinweisen.

Hört euch mal die Sampler der CD auf Amazon an. Die Räumlichkeit und Durchhörbarkeit in den Aufnahmeraum ist einfach fantastisch. Bei wem sich da keine Halle öffnet, der sollte noch etwas an seiner Anlage feilen. 8)

Diese alte Musik finde ich im übrigen extrem faszinierend.

Viele Grüße,
Stefan
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