ThomasB hat geschrieben:Abzocke von Ahnungslosen.
Das sehr oft auch.
Zäumen wir das Pferd von hinten auf :
Es geht um Reproduktion. Einer gespeicherten Information.
Dafür ist es wichtig zu begreifen,
was gespeichert wurde.
Nämlich
nicht das Originalschallfeld eines akustischen Ereignisses, welches ein vor Ort Anwesender mit seinen Ohren hören wird, sondern das, was ein paar Mikros mehr oder weniger einfangen und was davon auf zwei getrennten Informationskanälen gespeichert ist.
Und damit ist DAS Dilemma für´s Verständnis der Stereophonen Lautsprecherreproduktion schon genannt und die Katze aus dem Sack :
Hifi ist nicht die möglichst perfekte Erzeugung eines Original ( Live ) - Schallfeldes, das vermag Laustprecherstereophonie mit zwei Lautsprechern ganrnicht. ( Deswegen z.B. auch Ingo Hansens Elends-Anpeitscher-Spruch : "Ist das Live ?" Er weiß, dass das nicht geht. Trotzdem predigt er genau das Gegenteil. Auch das ist Hifi, Thomas Aus-Spruch ist absolut realitätsbezogen )
Das Zusammenmischen der akustischen Information, die eine Live-Darbietung darstellt, auf zwei Kanäle, ausgehend von dem, was X Mikros liefern : Das Ergebnis, die so gespeicherte Info, ist durch und durch künstlich und so garnicht natürlich. Auch eine sehr gute Reproduktion ist vollkommen künstlich im Sinne von nicht natürlich.
Dass wir am Ende trotzdem etwas natürliches dabei empfinden ( können ) liegt, wenn, dann nur an der hohen Güte der/einer Reproduktion UND der Gestaltung der Informationsspeicherung durch den Toni.
Wenn´s massiv dröhnt und zerrt und ziept, ist die schöne Illusion ganz schnell vorbei und wir empfinden schlagartig nervigen Krach statt opulenter Orchestermusik.
Jeder sollte versuchen, sich bewußt zu machen, daß im Bereich der Musikreproduktion also zwei gänzlich unterschiedliche Sphären aufeinandertreffen :
Auf der einen Seite der künstlerisch-musikalische Bereich, auf der anderen Seite die Sphäre von Naturwissenschaft und Technik.
Musikreproduktion gehorcht ausschließlich der technischen Sphäre, man sollte daher gelernt haben, zwischen Physik einerseits und musikalischer Emotion andererseits strikt zu trennen.
Mein Rat an all jene, deren stereophones Weltbild durch z.B. regelmäßiges Studium der Audiopresse Schaden erlitten hat und nun ohne Grundlagenkenntnisse einem Ideal nachjagen, welches sie selbst nicht genau kennen.
Stefan