horch! hat geschrieben:Wobei der TE ja nichts dazu sagt, dass es um Arbeitsstress geht? Vielleicht hat er ja auch bis zum Umfallen gefeiert und will nun wissen, wie er wieder fit wird für das nächste Gelage...??
Was das Berufsleben angeht, hängt meiner persönlichen Erfahrung nach sehr, sehr viel vom Vorgesetzten ab. Ich hatte lange Jahre ein Arbeitsumfeld indem ich nach Eigenwahrnehmung überdurchschnittlich engagiert und motiviert war und deutlich mehr als Pflicht leistete. Dann ein neuer Chef und ich wurde erst zum psychischen Wrack, dann zum lustlosen Dienst-nach-Vorschrift-Zeitabsitzer. Inzwischen wird der Chef mehr und mehr zum Wrack, und - so traurig das ist - mir geht's immer besser und die Motivation steigt wieder... weil einfach immer mehr an ihm vorbei läuft.

Ich arbeite auch in einem Betrieb mit über 20.000 Mitarbeitern.
Unser letzter Manager war ein super Mensch, der so viel von dem was die Geschäftsleitung beschloss, solange es ihm nur igrend möglich war, von uns fern hielt.
Er ist nun seit 3 Jahren in Rente und mit dem neuen komme ich ebenfalls gut klar, nur ist dieser Mensch wesentlich skrupelloser als der "Alte".
Meiner Erfahrung nach macht der "Alte" immer Platz für jemanden der wesentlich schlimmer ist!
Da unser System skuriler Weise auf ein niemals stagnierenden Wachstum ausgelegt ist, kann das auch niemals besser werden.
Ich habe den Glauben an das Motto unseres Betriebes verloren, versuche aber trotzdem irgendwie meinen Soll zu erfüllen.
Und, so traurig es auch klingen mag, je mehr mir die Firma scheißegal wird, umso besser geht es mir!!!
Da dies anscheinend von unserer Geschäftsleitung so gewünscht ist, habe ich auch absolut kein schlechtes Gewissen mehr dabei.
Früher habe ich keine Sekunde daran gezweifelt in diesem Betrieb in Rente zu gehen.
Mittlerweile habe ich ganz andere Qualifikationen erlernt und das komische daran ist, dass je mehr Qualifikationen ich dazu lerne, mein Blickfeld immer mehr "schrumpft".
Früher wollte ich Sicherheit, heute möchte ich Harmonie!
Dies ist auch ein Grund dafür, dass ich mich wohler fühler.
Jeder möchte Sicherheit (im Job, oder generell in finanzieller Hinsicht, die Wohnsituation etc pp) und das kann einen , wenn auch unterbewusst, ziemlich mürbe machen.
Nicht das ich heute einfach so in den Tag lebe, aber ich versuche diese Ängste irgendwie klein zu halten.