Generell finde ich ja gut das sich die Hersteller Gedanken zum Thema Effiziens machen.
Die meisten hier vorgestellten "neuen Inovationen" sind aber nicht wirklich neu, die Praxis wird zeigen wie das angenommen wird.
Weyoun hat geschrieben:
1) Segeln mit elektronischer Kupplung => Selbst bei manuellen Schaltungen wird künftig ausgekuppelt und der Motor ausgeschaltet => Die Motorbremse wirkt nicht mehr und das Auto rollt länger => Funktioniert auch an der Ampel
Gute Idee aber eigentlich ein alter Hut, nur beim manuellen Schaltgetriebe neu.
Für den deutschen Markt sicherlich interessant, da hier noch gerne manuell gerührt wird.
Global gesehen uninteressant.
2) Wassereinspritzung
Diese Technik gibt es auch schon sehr lange, wobei es hierzu mehrere Ansätze gibt. (hatte der Turbopionier Saab glaube ich schon in Serie)
Entweder wird das Wasser direkt in den Zylinder eingespritzt oder nur der Ladeluftkühler mittels Wassernebel gekühlt.
Ob hierzu das Kondenswasser der Klima genügt oder ein zusätzlicher Wassertank nötig wird bleibt abzuwarten.
Generell wird die Technik aber nur wegen des Downsizing nötig, kleine Brennräume, Turbolader, hohe thermische Belastung und Nox.
3) 48 V Bordnetz
Gute Sache das! Das wird höchste Zeit.
3.1) Günstigere Hybridantriebe für jedermann => Statt teurer Hochvolttechnik, die realistisch 25 % Sprit sparen kann wird mit der DEUTLICH günstigeren 48V-Niederspannungstechnik (zudem auch sicherer) immer noch 15 bis 18 % Treibstoff gespart
Naja, günstige Mildhybride wird es dadurch auch nicht geben, denn es wird hier ja hauptsächlich Technik dazu gebaut ohne wirklich Synergieeffekte zu nutzen.
Continental ist hier wohl die treibende Kraft und geht mit dieser Technik schon länger hausieren.
Der vorgestellte Focus mit Ecoboost (also Minimotor mit Turbo und Direkteinspritzung) bekam zusätzlich diese Hybridkomponenten verpasst.
Einzig auf Lima und Anlasser kann dann wohl verzichtet werden, aber die zusätzlichen Komponenten treiben das Fahrzeuggewicht und den Preis nach oben.
Es bleiben Turbolader, Ladeluftkühler, schwere Auspuffanlage (wegen Turbo), Hochdruckeinspritzpumpe, Kupplungen, Getriebe und Riemen weiterhin an Board.
Zusätzlich kommt dann noch ein "kleiner" Akku, Inverter und E-Maschinen.....Prost Mahlzeit!
Honda hatte schon mehrere Mildhybriden auch in Deutschland im Angebot, heute nicht mehr. (Deutschland -> Dieselsubvention siehe unten)
In anderen Ländern aber schon.
Beim Thema "Sicherheit wegen hoher Spannung" bei Hybridfahrzeugen muss ich immer ein bisschen schmunzeln.
Toyota arbeitet hier mit einer Akkuspannung von ca. 200V Gleichspannung, womit z.B. auch schon lange der Klimakompressor betrieben wird. (wird jetzt bei der 48V Thematik als Inovation dargestellt
)
Aber auch hier gibt es einen Ausschalter, welcher jeder der sich an die orangenen Kabel traut kennen sollte.
Das ist immer so ein huuuuhuuu gefährliche Hybridtechnik Teufelszeug Totschlagargument.
3.2) Elektrische Turbolader => vor allem bei der sogenannten "Registeraufladung" von Vorteil => der elektrische Lader ist für die niedrigen Motordrehzahlen ausgelegt und hat eine extrem schnelle Ansprechzeit und kann dennoch durch hohe Drehzahlen ordentlich Druck aufbauen => der (oder die) mechanischen Lader übernehmen dann bei den mittleren bzw. hohen Drehzahlen => Audi kommt als erster mit konkreten Modellen
Macht wohl technisch Sinn, ich mal gespannt.
4) Vorausschauendes Fahren => Kurven, Kuppen, Steigungen etc. werden aufgrund der im Navi gespeicherten Daten bereits "vorausgeahnt" und der Assistent nimmt rechtzeitig Gas weg, schaltet frühzeitig oder kuppelt aus / segelt => gibt es heute schon, aber in Zukunft wird es deutlich exakter mit den Voraussagen
Gerade bei Hybriden und dessen Akkumanagement könnte dieses System sehr sinnvoll sein.
Der Akku könnte vorrausschauend geladen oder entladen werden um z.B. die nächste Ortschaft rein elektrisch zu durchfahren.
Mercedes hat da wohl schon etwas in Serie oder steht zumindest kurz davor.
5) Neue Brennverfahren => Kombination der von den Japanern bereits bekannten Motoren mit "Miller-Zyklus" (sparsam durch früheres Schließen des Einlassventils, aber im Gegenzug auch spaßarm und wenig agil) mit einem Turbo => Audi bietet dies im neuen A4 mit dem 2.0 TFSI mit 190 PS und 320 Nm erstmals an => Verbrauch liegt bei unter 5 Litern, was bisher nur Diesel schaffen
Sehr gut, aber auf den Praxisverbrauch darf man gespannt sein.
Toyota nutzt den Atkinson-Miller Zyklus schon lange bei den Hybriden.
Auch Mazda nutzt das bei der Skyactiv Technologie, also nix Neues was uns Audi da bringen will.
Im September kommt auch der Auris FL mit 1.2 Turbo und Atkinson-Miller Zyklus nach Deutschland.
In der Praxis wird aber das Eingangsventil nicht früher geschlossen, sondern viel später, so das die Luft wieder in den Ansaugtrakt geschoben wird.
Das spart Pumpenergie.
Der Atkinson-Miller Zyklus wird aber nur in Teillast verwendet (Teillast = sehr schlechter Wirkungsgrad bei Benzinern), bei Leistungsanforderung wird auf Otto umgeschaltet.
Die „neue“ Technik muss aber vom Konsumenten auch angenommen werden.
Was bringt eine eClutch wenn mit Vollgas von Ampel zu Ampel gehoppelt wird?
So lange wie der Diesel noch subventioniert und dadurch künstlich billig gemacht wird, so lange werden die Deutschen/Europäer weiter durch die Gegend nageln und wir werden nur wenig von der "neuen" Technik nutzen.
Edit: noch ein c durch ein k getauscht und ein h entfernt.