Hi,
vielleicht hast du sogar recht, dass die unterschiedliche Besteuerung nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht mehr zeitgemäß ist.
Aber ich verstehe nicht so ganz, warum sich Dein Zorn nach wie vor so gegen den Privatdieselfahrer richtet?
Frage doch nicht hier nach, warum der Diesel immer noch günstiger besteuert wird und warum der Käufer eines Dieselfahrzeuges wirtschaftlich, politisch oder sonst wie einen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet- die politische Entscheidung, den Pkw- und LKW-Diesel aufgrund seines höheren Wirkungsgrades geringer mit der Kraftstoffsteuer, dafür aber höher mit der Kfz-Steuer zu belegen, hat doch nicht der Autofahrer getroffen, sondern seinerzeit der Gesetzgeber.
Wenn es denn heute nicht mehr zeitgemäß sein sollte, dann soll es auch auf politischem Wege von mir aus geändert werden. Und wenn der Diesel ganz abgeschafft werden soll, dann bitteschön, aber so, dass Verbraucher und Wirtschaft adäquat reagieren können.
Wer sich also jetzt nach dem ursächlichen "VW-Skandal" ausdenkt, Diesel dürfen ad hoc nicht mehr in Innenstädte, dem kann ich nur entgegnen - lasst die Inkonsequenz und diffamierende Einzelbestrafung - entweder alle oder keiner...dann gibt es nämlich auch keine Besser- oder Schlechterstellungen und alles muss zusehen, wie er es am besten für sich regelt.
Mit einem festgelegten Ziel, 2023 die Dieselsteuer anzugleichen, kann ich ja leben, weil ich dann noch 7 Jahre Zeit habe, mein Verhalten beim künftigen Autokauf darauf auszurichten.
Genauso sehe ich es mit den angedrohten Fahrverboten für Diesel in Innenstadtbereiche...Übergangsfristen müssen her, und wenn die Luftgütewerte so katastrophal sind, dann darf eben keiner mehr (bis auf Polizei, Feuerwehr) in Innenstädten autofahren!
Jeder, der einen Diesel angeschafft hat, hat einen Grund für sein Handeln. Ist der nicht verbrauchsbegründet, weil sich ein Diesel erst mit einer Kilometerjahresleistung je nach Fahrzeugart ab ca. 16000km rentieren kann, freut sich doch der Staat durch relative Mehrsteuereinnahmen und der Fahrzeughalter müsste sich im Prinzip über sein Geld-aus-dem-Fenster-werfen selbst ärgern.
Dann muss man aber auch noch andere "Kriegsschauplätze der Umweltbelastungsverursacher" angehen:
Wie man es mit dem Schwerlastverkehr machen sollte, keine Ahnung - man wäre imho inkonsequent, wenn sich da nix tun würde, weil der Schwerlastverkehr einen immensen Anteil am NOx-Ausstoß ausmacht und sich ja eine bloße Besteuerung nicht auf den unmittelbaren Schadstoffausstoß auswirkt. Also müsste ja auch hier der Hebel angesetzt werden, um den NOx-Ausstoß irgendwie zu reduzieren.
Mal provokativ: Warum wird eigentlich Heizöl noch geringer besteuert, obwohl es vom Grundstoff der gleiche ist wie Dieselkraftstoff - die Immissionen bei der Heizölverbrennung sind nicht gerade mit Rosenduft zu vergleichen. Ich frage jetzt auch nicht, ob Du einen offenen Kamin zuhause betreibst...
Was ist eigentlich mit der Kerosinverbrennung - wie ist eigentlich Kerosin besteuert?
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Meines Wissensstandes nach wird das besonders umweltschädliche Kerosin in Deutschland gar nicht besteuert...!!!
Fragen über Fragen, aber man kümmert sich erst einmal "anlassbezogen" um den kleinen Bürger-Diesel, weil in Manageretagen eines Autokonzerns in seiner Geilheit nach Gewinn und Vormachtstellung am Markt durch Schummelsoftware Schei* gebaut wird...
Einen schönen und arbeitsreichen Tag (vergeht die Zeit schneller)
Gruß David