Slash feat. Myles Kennedy and the Conspirators im House of Blues in Las Vegas, 31.12.
Abschied nehmen von 2015 mit einem Slash-Konzert in geradezu intimen Rahmen an Sylvester (für recht günstige 48$ pro Ticket) - die Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen, hatte uns eine Reise an der Westküste der USA doch zur passenden Zeit an den richtigen Ort verschlagen - Las Vegas eben.
Wahrscheinlich kommt der durchschnittliche Nuforianer nicht allzuoft dorthin, aber aus zweierlei Gründen will ich dennoch an dieser Stelle von dem Event berichten. Zum Ersten, weil ich die Location super fand. Das House of Blues besitzt einen relativ kleinen, sehr stimmig dekorierten Konzertsaal, in dem man wirklich sehr nahe an den Performern dran ist und schnell Atmossphäre aufkommt. Gleich 3 gut besetzte Bars rund um das Hauptparkett und die Tatsache, dass der Saal bewusst nicht bis auf den letzten cm² mit Besuchern vollgestopft wird, garantieren trotzdem, dass man auch während des Gigs nie auf dem Trockenen sitzen muss und ohne aggressives Gedrängel überall hinkommen kann. Schließlich gibt es noch wirklich freundliches und kompetentes Personal. Wen es also demnächst nach Las Vegas verschlägt und wer die Gelegenheit hat einen Gig im HoB zu besuchen, sollte das meiner Meinung nach unbedingt machen.
Zum Zweiten will ich von jenem Konzert berichten, weil es eines der gelungensten war, die ich je besucht habe. Angefangen mit der genialen Vorband, deren Namen ich leider immer noch nicht erfahren habe (3 langhaaarige Rocker an den üblichen Instrumenten und eine optisch wie stimmlich beeindruckende Frontfrau) hin zum genialen, rund zweistündigen Mainact.
Bei Alter Bridge ist der Funke zu mir nie zu 100% übergesprungen, aber schon in jener Kombination (hatte sie im Rahmen eines Rock am Ring auch mal Live gesehen) hat Myles Kennedys rockiges Gesangsvermögen herausgestochen. Mit Slash und den Conspirators passt es für mich dann einfach perfekt. Sei es mit alten Sachen von Guns 'n Roses oder Velvet Revolver - oder den vielleicht weniger bekannten, aber mindestens ebenso guten neuen Songs der Band - die Kombination rockt einfach! Aber nicht nur von der Musik, sondern der gesamten Performance her war's rundum gelungen. Was wirklich bemerkenswert ist, denn es gab (vielleicht war's der Location geschuldet) keinerlei Special-Effekts, nur "ehrlichen" Rock. Dafür hatte man den Eindruck, dass die Performer selber Lust hatten zum Jahresende noch einmal richtig einen rauszuhauen.
Besondere Highlights waren auch, dass mit "Sucker Train Blues" und "Ace of Spades" die richtigen Töne gefunden wurden, um auf beste Art noch einmal Scott Weiland und Lemmy Kilmister zu gedenken. Einen kleinen Bericht samt Fanvideo dazu gibt's hier:
http://loudwire.com/slash-tribute-scott ... years-eve/
Daher zusammenfassend meine zweite Empfehlung: Falls es den eigenen Geschmack auch nur entfernt trifft unbedingt mal Slash and the Conspirators anhören/-sehen.