Ich habe mir jetzt mal einige Beiträge durchgelesen und würde gerne einwerfen, dass man ein wenig vorsichtig sein sollte, was die Korrelation zwischen Lautsprechern und bestimmten Stilrichtungen von Musik anbetrifft. Maßgeblicher, als ein Stil ist mehr die Art der Aufnahme und Mischung. Mithin gilt dasselbe, wie bei dem Thema EQ und Stilrichtung: Das Mastering-Ingenieur hat den Klang und auch die räumliche Wirkung nach seinen Vorstellungen festegelegt und wenn man hier CDs auf LS-Systemen vergleich, hört man zu 30% den zufälligen Geschmack des Mischenden und zu weiteren 30% die Leistung des Aufnehmenden.
Gerade bei Multimikrofonieverfahren kommen recht komplexe Signalstrukturen zustande, weil ein und dasselbe Instrument in wenigstens 2 Hauptmikros und einer Stütze auftaucht und damit über 2 Lautsprecher 6x ans Ohr kommt und das n-fach für jede aufgenommene Reflexion - hinzu kommt der Abhörraum. Allein aber schon der Unterschied, ein Orchester mit ORTF oder AB aufzunehmen, stellt völlig andere Ansprüche an die Lautsprecher. Ob da das eine oder andere "besser" oder "genauer" klingt, hängt dann hauptsächlich von den konkret aufgenommenen Reflexionen und deren Widerreflexion im Abhörraum ab und hat nicht prinzipiell etwas mit Stilrichtungen zu tun.
Beim Lautsprechervergleich ist es daher nach meiner Vorstellung zweckmäßiger, sich auf einen AB-Vergleich mit ein und derselben Signalquelle zu fokussieren. Da Lautsprecher grundsätzlich die Signale mehr oder weniger verfälschen, den Klang also verschlechtern, konzentriere ich mich auf solche Dinge wie Abbildung von echten Monoquellen und Lokalisation. Je präziser sie ist, desto besser ist der Lautsprecher, auch wenn eine erhöhte Schärfe oft keineswegs besser klingt, sondern mitunter Ergebnis des subjektiven Empfinden des Abmischers ist. Auch das Nachschwingen der Membran oder des Gehäuses klingt mitunter weichmachend und angenehm, ist aber nichts anders, als eine (hier zufällig passende) Verfälschung.
Von daher sollte man sich auch genau überlegen, was man als Quelle verwendet. Trockene Testsignale sind da meins Erachtens immer noch das Beste, um zu objektiven Aussagen zu gelangen. Einfach mal eine Arie einer Sängerin trocken aus dem Hauptmirko ganz ohne Musik in den richtigen Abstand gestellt oder einen Sprecher in maximaler Nähe gehört und man hört sehr genau, wie echt das klingt und wie gerade und präzise die Person vor einem zu stehen scheint- bzw. was die Box an "warmen" Verzerrungen oder Holzschwingungen glaubt, hinzuaddieren zu müssen. Bei solchen Test lernt man auch sehr schnell, die Finger von Equalizern weg zu lassen, welche Bässe und Höhen bis zu 12dB anheben können
Die 500er werde ich mir bei Gelegenheit mal anhören. Was mich nur wundert, ist, dass diese - wie die "kleinen" ebenfalls als "Multimedia-Boxen" tituliert werden. Klingt das nicht gfs. ein wenig entwertend? Wenn ich den Begriff höre, erscheinen vor meinem geistigen Auge sofort Logitech-Brüllwürfel aus plastic. Der Begriff "Multimedia-Box-Replacement" wäre treffender, weil da die Aufforderung direkt mit drin steckte.