Weyoun hat geschrieben:Bovary hat geschrieben:So, so. Mieterverein. Ist das der Verein, wo die Damen und Herren arbeiten, die das Staatsexamen auch beim 2ten Versuch nicht geschafft haben?
Den Mieter dann erst einmal aufhetzen und vor Gericht dann doch den Kürzeren ziehen, wenn der böse, böse Vermieter es drauf ankommen lässt.
Kann es sein, dass du nicht ganz aufgeklärt bist über den Mieterverein?
Die vereten dich NICHT vor Gericht! Lediglich leiten Sie dein Anliegen an einen spezialisierten Rechtsanwalt weiter (der nicht vom Mieterverein bezahlt wird). Voraussetzung ist, dass man in der Mitgliedschaft noch 30 € zusätzlich im Jahr für den Mietrechtsschutz bezahlt. Was der Mieterverin jedoch macht, ist AUSSERGERICHTLICHE Rechtsberatung.
Ich sehe überhaupt keinen Widerspruch zwischen meiner Aussage und Deiner vermeintlichen Klarstellung.
Und warum man deswegen (zumindest nach Foren-Gepflogenheiten) rumschreien muss, kann ich erst recht nicht erkennen.
Und wieso ich zu der Erkenntnis gelange, dass die, die beim Mieterverein arbeiten und die mit ihm zusammen arbeiten, nicht die hellsten Kerzen auf dem Kuchen sind, kann ich Dir gerne erklären.
Meine "beinahe"-Schwiegereltern haben vor ca. 60 Jahren ein MFH gebaut. Das wurde per Handschlag vermietet. NK-Abrechnungen gab es nicht, es wurde pauschal nach Personen abgerechnet. Von den damaligen Mietern ist keiner mehr aus dem Haus ausgezogen, die waren alle froh, dort wohnen zu dürfen. Mieterhöhungen gab es nie, wenn die Bewirtschaftungskosten stiegen, wurde die Erhöhung der Pauschale übern Gartenzaun vereinbart. Wenn ein Mieter was wollte (Reparatur o.ä.) wurde das ebenfalls übern Gartenzaun vereinbart. Das ging solange gut, bis der "natürliche Abgang" der Altmieter vor ein paar Jahren einsetzte.
Ok, dann wurden Wasseruhren und Stromzähler eingebaut, es wurde ein Formularmietvertrag verwendet und alles wurde vertragsgemäß genau abgerechnet.
Es kamen dann aber solche "Spezialmieter", die wegen jedem Fliegenschiss zum Mieterverein rannten und meine "beinahe"-Schwiegermutter (mittlerweile selbst ü80) fast ins Irrenhaus trieben. Gleichzeitig gab es bei diesen Neu-Mietern offenbar keinerlei Kenntnisse, was sich hinter "pfleglichem Umgang mit der Mietsache" verbergen könnte. Daraus reifte dann die Erkenntnis, dass "Spezialmieter" einer "Spezialbehandlung" bedürfen. Also keine Formularmietverträge mehr, sondern klein-klein nur noch Individualvereinbarungen. Dann haben wir der Oma die "Akte Q" angelegt (Q=Querulant) samt einem Terminkalender, in dem fein säuberlich alle Fristen eingetragen werden, zu wann die nächste Mieterhöhung ansteht und natürlich wird dann ausgerechnet, was maximal möglich ist. Anliegen von Mietern werden nur noch schriftlich (also Farbe auf totem Baum) angenommen. Die Kehrwoche macht nun ein Unternehmen usw. usf.
Die Prozesse, die der Mieterverein eingerührt hat, verliefen übrigens erfolglos im Sande. Wahrscheinlich ist deren Credo, wir müssen dem zahlenden Mitglied ja auch was bieten und wenns nur der Unterhaltung dient.
Meine "beinahe"-Schwiegereltern haben das Haus nach schwäbischer Manier schon immer sehr wirtschaftlich betrieben. Du darfst nun raten, ob die Altmieter oder die Neumieter günstiger und zufriedener gewohnt haben bzw. wohnen. Schade ist es für die vernünftigen Neumieter, also die, die auch mal 'ne Dose Ameisenspray auf eigene Kosten anschaffen.