Die meisten Rumpelfilter, die ich kenne, haben eine -3 dB-Frequenz von 15 bis 25 Hz und sind Filter 1. oder 2. Ordnung, meist mit Butterworth-Abstimmung oder kritischer Dämpfung (wenn 2. Ordnung).Oliver67 hat geschrieben:Ein typischer Subsonicfilter hat einen -3dB Punkt von 18
Hz und eine Flankensteilheit von 18dB pro Oktave.
Das bedeutet er filtert unter 20 Hz "alles" raus, was keiner hören kann, und nur die Baßtreiber und den Verstärker belastet:
Die typischen Tonarmresonanzen zwischen 8 und 12 Hz werden damit um ca. 5 bis 16 dB gedämpft, je nachdem, ob der Filter gerade 15 Hz/1. Ordnung oder 25 Hz/2. Ordnung ist. Von "Rausfiltern" kann daher eigentlich nicht die Rede sein, aber das Rumpeln wird zumindest etwas bis deutlich gedämpft.
Leider dämpfen diese Filter aber auch das Nutzsignal bei z.B. 30 Hz um 0,5 bis 2,0 dB und verzögern etwas den Baß (Gruppenlaufzeit von Minimalphasenfiltern).
Meine Empfehlungen:
- Wenn vor allem bei höheren Lautstärken die Aufnahme nicht sauber durchhörbar ist, weil so ein Druck in der Luft liegt => Rumpelfilter ein
Das kann teilweise sogar bei CDs sinnvoll sein, auf denen z.B. die Klimaanlage des Studios deutlich hörbar ist (hier fällt gerade Blackmore's Night -- Under the violet Moon ein)
- Lautsprecher(-membranen) wackeln sichtbar, wenn gar keine Baßschläge zu hören sind => Rumpelfilter ein
- Kassettenaufnahmen => Rumpelfilter ein, wenn dieser bei der Aufnahme wirksam sein sollte, man verringert Störgeräusche durch Gleichfeldrauschen.
- Für eine effektive Entfernung von Rumpelstörungen von Plattenspielern sind klassische Rumpelfilter suboptimal. Dort muß man komplexere Filter als nur einen oder zwei etwas kleiner dimensionierten C's verwenden. Optimal ist eine MS-Matrixierung und unterschiedliche Tiefpaßfilter für das M- und das S-Signal. Die trivialste analoge Lösung sieht so aus:
Code: Alles auswählen
l >---C----R---+--->
|
nR
|
+--2C/n---+ hochohmiger Ausgang:
_|_ |
nR
|
r >---C----R---+--->
- MS-Matrixierung
- Bessel- oder phasenlinearer Hochpaß mit fu=15... 30 Hz (pegelabhängig)
für das M-Signal
- Bessel- oder phasenlinearer Hochpaß mit fu=40...120 Hz (pegelabhängig)
für das S-Signal
- Rückmatrixierung