g.vogt hat geschrieben:HeldDerNation hat geschrieben:Schick mal ein älteres und damit leichtes Auto in einen aktuellen Crashtest...
Es ist einfach unökonomisch (kein Schreibfehler!), 2 Tonnen Material zu beschleunigen und wieder abzubremsen, um einen "85kg-Sack" durch die Gegend zu kutschieren (und richtig "lustig" wird es dann noch, wenn man jahrzehntelang behauptet, ein Hybridantrieb nütze nichts).
Im Endeffekt müsste man Autos dann generell abschaffen. Es ist auch unökonomisch eine Tonne zu beschleunigen um 85 kg zu transportieren
Ein Hybridantrieb bringt halt auch nur in bestimmten Fällen etwas. Im Stadtverkehr ist ein Hybrid sicherlich eine gute Sache, wenngleich ein Teil der Verbrauchsvorteile auch gleich wieder durch das höhere Gewicht aufgefressen wird. Auf Langstrecke handelt man sich nur den Nachteil des höheren Gewichts ein ohne irgendwie davon zu profitieren.
Insofern finde ich es fast tragisch komisch, wenn einerseits Gewichtsreduzierung und andererseits ein Hybridantrieb gefordert wird
Eigentlich bräuchte man für jede Gelegenheit unterschiedliche spezielle Fahrzeuge... eins für Langstrecke und eins für Stadt... alles derzeitige ist halt ein Kompromiss, der halt einfach nötig ist. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es halt einfach nicht.
g.vogt hat geschrieben:Erforderlich ist hier ein Umdenken und sind neue Ansätze, um eine ähnliche Sicherheit mit geringerem Materialeinsatz hinzubekommen. Denkbar ist hier neben rein mechanischen und materialtechnischen Ansätzen durchaus auch eine Kombination mit elektronischen Hilfsmitteln (Kollissions- und Unfallvermeidung) und die Begrenzung der Reisegeschwindigkeiten auf ein vernünftiges Niveau sowie die Begrenzung des Lastentransports im Straßenverkehr. Selbst der schwerste und "sicherste" Pkw wird dich nicht "beschützen", wenn ein Lkw-Fahrer pennt und mit 90 Sachen draufrutscht. Oder denkt nur an den tödliche Unfall von Haider: Bei Tempo 130 hat selbst der panzerartige Edel-VW nicht geholfen.
Naja, irgendwo hat halt auch die Physik ihre Grenzen... bei nem Crash mit 130 kmh wird kein Auto der Welt den Fahrer so schützen, dass er nachher unverletzt aussteigt (Formel 1 jetzt mal ausgeschlossen).
Die elektronischen Helferlein sind in dem Bereich natürlich ein interessanter Ansatz, allerdings muss dort extremer Aufwand getrieben werden, um Fehlfunktionen auf jeden Fall auszuschließen (man stelle sich vor, ein Ausweichmanöver wird eingeleitet, obwohl gar nicht nötig...) und da ist die Sensorik einfach noch nicht so weit. Das Thema Kosten lasse ich mal ganz außen vor...
g.vogt hat geschrieben:Ich glaube keineswegs, dass das alles der Anspruch der Kunden ist. Vielmehr beobachte ich die Praxis, Ausstattungen nur in "Paketen" anzubieten, was regelmäßig dazu führt, dass Kunden, um ein praktisches Merkmal zu erhalten, lauter Kinkerlitzchen mitkaufen müssen. Der Kunde ist König? Das mag früher so gewesen sein, heute ist es wohl eher der Aktionär...
Naja, manche dieser Pakete ergeben sich ganz einfach durch Zusammenhänge, die nicht so offensichtlich zu erkennen sind.
Ganz profanes Beispiel: Orderst du beim 3er BMW eine Anhängerkupplung, bekommst du automatisch einen zusätzlichen ausgelagerten Ölkühler im linken Kotflügel, der dafür sorgt, dass der Motor auch im Hängerbetrieb nicht überhitzt. Dies wiederum verhindert dann, dass man eine serienmässige Standheizung bestellen kann. Grund: Der Ölwärmetauscher sitzt an der Stelle im Motorraum, an der die Standheizung verbaut werden würde.
Viele der Pakete (speziell bei den ganzen elektrischen Spielereien) ergeben sich auch dadurch, dass ein anderer Kabelbaum verbaut wird. Um die Kosten dafür wieder reinzuholen, werden halt auch gleich alle Extras zwangsweise mitangeboten, die an diesem Baum dranhängen.
g.vogt hat geschrieben:
Gleichwohl hat die Politik hier Spielraum und kann den Markt verändern, bspw. durch das überfällige Tempolimit, durch eine andere (oder keine) Kfz-Steuer und durch eine CO2-basierte Besteuerung von Treibstoffen.
Problem hierbei ist einfach, dass die Gesetze nur in Deutschland gelten. Im schlimmsten Fall bedeutet dass nur, dass neben Europa-, Nordamerika- und was es jetzt schon alles an Varianten gibt, noch eine zusätzliche Deutschlandvariante im Herstellungsprozeß auftaucht, was unterm Strich alles noch teurer macht.
g.vogt hat geschrieben:
Ich glaube auch nicht, dass jedes elektrische Feature wirklich das Auto im Herstellungsprozess verteuert und das Gewicht erhöht. Fensterheber bspw. braucht es so oder so, ob die nun eine Kurbelmechanik haben oder ein Motörchen, zwei Tasten und ein bisschen Logik, kann nicht kriegsentscheidend sein.
Elektromotoren sind sehr schwer. Da wiegt der Motor alleine schon mehr als die komplette Mechanik.
Wobei ich elektrische Fensterheber da eh außen vor lassen würde bei der Diskussion. Die werden ja wenigstens auch relativ häufig genutzt. Mich stören nur Sachen wie elektrische Spiegel und Sitze. Die stelle ich in der Regel EINMAL ein und dann nie mehr wieder.
Das muss meiner Meinung nach nicht wirklich elektrisch sein.