Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Chris 1990 hat geschrieben: ↑Mi 12. Okt 2022, 20:07 Das verstehe ich nicht.
Warum sollte er keinen allzu großen Anlaufstellen haben? ( was ist groß und was ist klein)?

Während der Bootsequenz wird nur der Logikteil des Subwoofers hochgefahren, die "Schütze" (Relais) zu den Endstufen sind während dieser Zeit noch nicht geöffnet. Somit kann auch nicht viel Anlaufstrom aus der Steckdose entnommen werden. Der Logikteil verfügt über ein effizientes Schaltnetzteil, das nicht viel Strom zieht. Alles über 5 Watt würde mich wundern.

Erst mach dem erfolgreichen Hochfahren (also nach einigen 100 ms) werden die Endstufen eingeschaltet (entweder aufgrund des Anliegens eines analogen Signals im "Auto-On-Modus" oder aufgrund manueller Betätigung der Fernbedienung). Habe mir gerade mal die BDA durchgelesen: Die Endstufensektion verfügt in der Tat noch über einen Ringkern-Trafo und nicht über ein Schaltnetzteil und könnte unter Umständen bei Aktivierung etwas mehr Anlaufstrom ziehen als was die Endstufe selber im Dauerbetrieb liefern kann. Ich kenne allerdings nicht die Schaltung dieser Platine. Evtl. wird ja über einen großen Filter genau das verhindert (zu hoher Anlaufstrom).

Und genau beim zweiten Relais klacken schalten sich die Endstufen ein, und in diesem Moment sind die Flinken Schmelzsicherungen durchgebrannt und zuletzt eben die Sicherung im Sicherungskasten rausgeflogen.

Welche Sicherungen hat denn der Sub intern? Die sollten doch deutlich früher "fliegen" als die im Schaltschrank (in der Regel 16A). Oder hat der Sub der Steckdosen-Sicherung nur den Rest gegeben, weil dort eh schon in Summe weit über 2.000 Watt gezogen wurden?

Im Subwoofer sind 3A Träge, im Sicherungskasten war eine Lindner 16 A -A-Automat und nun ABB 16 A -B-Automat
Die Lindner ist vermutlich älter als ich.

Schmelzsicherungen lösen ja erst bei einem Überstrom von x Prozent über einen Zeitraum von y Sekunden.
Die rückstellbaren Sicherungen dagegen im Schaltschrank können schon bei extrem kurzen Stromspitzen auslösen, von denen eine Schmelzsicherung 5 Nummern kleiner noch gar keine Notiz nimmt, um es man plakativ auszudrücken.

Da hilft dann wohl nur, die Sicherungen im Schaltschrank durch trägere Sicherungen bei gleichem Maximalstrom auszutauschen.

Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass der AW-1100 aus EMV-Sicht solch ein "Biest" ist.

Weyoun hat geschrieben: ↑Do 13. Okt 2022, 14:24Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass der AW-1100 aus EMV-Sicht solch ein "Biest" ist.

Ringkerntrafos sind da zickig.

Mein Regeltrenntrafo schmeißt ohne Softstart auch die Haussicherung, obwohl das nur ein kleines 500 Watt-Modell ist.

Weil das aber seit knapp 100 Jahren bekannt ist, kann dem auch Abhilfe geschafft werden.
1) Softstart A: während des Einschaltens wird für kurze Zeit ein Widerstand strommindernd wirksam, der dann nach dem Hochfahren per Relais gleich wieder überbrückt wird.
2) Softstart B: via Heißleiter (NTC-Widerstand) => Funktion wie bei Softstart A, nur dass auf die Überbrückungs-Relais verzichtet werden kann (zuerst ist er kalt mit hohem Widerstand und somit strommindernd und nach dem Hochfahren erwärmt er sich und der störende Widerstand nimmt ab).
3) Softstart C: via phasenanschnittsgesteuerte Thyristoren (Trafo-Schaltrelais)

Es gibt also Möglichkeiten seitens der Hersteller, wenn man denn nur will.

Ich löse das Problem, indem ich den Gerätetestadapter (100 Watt-Glühobst mit Überbrückungsschalter) vor den Regeltrenntrafo schalte

Hallo,

ich schalte 6 Stück AW-1000 in der Front gleichzeitig an einem Stromkreis über eine Funksteckdose (3500 W) ein. Alle Subwoofer werden mit "Auto-On" gestartet, d.h. beim Einschalten ohne Musiksignal sind alle LED der AW-1000 rot.

Beim Ertönen eines Musiksignals schalten die LED auf grün.

Es verschweißen weder die Kontakte des Relais der Funksteckdose noch löst die Haussicherung aus.

Anders ist es, wenn ich den Schiebeschalter auf "Power ON" stelle. Dann kann durchaus beim Einschalten der Subwoofer die Haussicherung auslösen.

Ist ein wenig OT, sorry.

Beste Grüße
OL-DIE

OL-DIE hat geschrieben: ↑Do 13. Okt 2022, 20:17 ich schalte 6 Stück AW-1000 in der Front gleichzeitig an einem Stromkreis über eine Funksteckdose (3500 W) ein. Alle Subwoofer werden mit "Auto-On" gestartet, d.h. beim Einschalten ohne Musiksignal sind alle LED der AW-1000 rot.

Beim Ertönen eines Musiksignals schalten die LED auf grün.

Es verschweißen weder die Kontakte des Relais der Funksteckdose noch löst die Haussicherung aus.

Anders ist es, wenn ich den Schiebeschalter auf "Power ON" stelle. Dann kann durchaus beim Einschalten der Subwoofer die Haussicherung auslösen.

Vielleicht liegt das daran, dass alle 6 AW-1000 minimal versetzt zueinander einschalten bei "Auto-On", während bei direktem Einschalten ohne "Auto-On" nahezu auf die 50-stel Sekunde gleichzeitig eingeschaltet wird. Somit kann ich mir vorstellen, dass die 6 Subwoofer sich beim Starten dann aus Sicht einer Phase "angleichen", da die positiven und negativen Überhöhungen dann in Summe deutlich geringer sind, als wenn sie gezwungen werden, gleichzeitig die Netzspannung zu "drücken". Ist aber nur eine mathematische Überlegung.