Weyoun hat geschrieben: ↑Mi 4. Mai 2022, 09:31
Andibuss hat geschrieben: ↑Mi 4. Mai 2022, 07:48
Nun habe ich gestern Abend mal in "The Clone Wars" hineingeschaut und 15 Miunten der ersten Folge gesehen. Das ist aber schon sehr stark auf Kinder ausgerichtet. Insbesondere im Dialogschnitt zeigt sich das nach meinem Dafürhalten ebenso wie in der Sprachführung (im Original)
Kinder sind sicher auch eine große Zielgruppe (aber nicht allein), doch in den späteren Teilen geht es teils schon heftig zur Sache, weshalb ich gar nicht verstehe, warum es kein FSK12 gibt (haben die Filme aber auch nicht, oder?). Je näher sich die Story in Richtung "Überlaufen" von Anakin bewegt, desto düsterer wird es.
So, gestern die zweite Folge von "The Clone Wars" beendet. Sorry, aber mehr halte ich nicht aus. Ich probiere vielleicht nochmal "The Mandalorian", aber erst mal schaue ich, dass ich die Star Wars-Filme, die ich gerade mit unserer Mittleren sehen muss, durchhalte.
Wenn ich übrigens die Argumentation von
@Celsi_GER genauer betrachte, meine ich zu verstehen, warum er Picard nicht mag. Ich hatte ja schon einmal geschrieben, dass sich einige damit schwertun, dass Star Trek seine Erzählstruktur von dem "Alien of the week" hin zu einer zusammenhängen Story geändert und sich modernisiert hat; so scheint es mir hier auch zu sein. Er hat geschrieben:
Trotz neuester Technik ist man der Optik und vor allem den Geräuschen seit 40 Jahren treu geblieben. Der Laserschuss klingt immer noch wie früher, die Schiffe und Gebäude sehen immer noch aus wie früher. Man erfindet neue Stories im alten Universum, alles ist "used" und größtenteils authentisch und nicht steril, blau ausgeleuchtet und wie geleckt. Man braucht keine Zeitsprünge, alternative Timelines oder Spiegeluniversen, um Kanonbrüche zu erklären oder die selbe Story noch mal leicht verändert wiederzukäuen. Frauen wie Männer (schau)spielen miteinander, ohne dass ich jemals den Gedanken hatte, dass eine Frauenquote erfüllt werden musste oder die Wokeness was erzwungen hat. Star Wars kommt mir so viel authentischer vor...
Früher sah ich das umgekehrt.
Den vermeintlichen Vorteil kann man IMHO auch als Nachteil ausmachen: Wer glaubt denn ernsthaft, dass die ganzen Knöpfe und Schalter in einer fernen Zukunft (und auch wenn es eine andere Galaxie "far far away" ist) ernsthaft über Jahrzehnte bis Jahrhundert auf einem Stand bleiben. Und wenn bei Star Trek immernoch die gleichen Sounds wie in den 60ern genutzt würden: Oh je...
Natürlich: Selbst die Enterprise in ST:ENT ist deutlich moderner als die Enterprise in TOS. Man darf aber nicht vergessen, dass TOS mit minimalstem Budget für das Fernsehen konzipiert wurde - und das in den 60ern. Da hatte Star Wars natürlich den Vorteil der späten 70er - auch wenn das Budget noch vergleichsweise schmal war, war es kein Low Budget Film - und der Tatsache, dass er für's Kino produziert wurde.
Wie auch immer: Star Trek hat schon immer eher durch Stories als durch Weltraumschlachten überzeugt. Es ging vorrangig um das Zwischenmenschliche und um Konflikte. Dabei hat jede Serie ihren eigenen Ton gesetzt - ob das die von mir höchst geschätzten TNG, DS9 und ENT sowie TOS oder das nach meiner Meinung eher so mitlaufende VOY war (das aber auch seine Momente hatte). Die Konzentration auf die Story hat sich grundsätzlich auch nicht geändert. Man mag von Discovery halten, was man will - und auch ich finde diese Serie nicht brillant -, aber dennoch bleibt sie im Kern Star Trek. Und gerade Picard baut auf den alten Philosophien auf - tricktechnisch natürlich Welten von früheren Serien entfernt. Picard - und das wird viele enttäuscht haben - zeigt aber einen anderen Picard, als gewohnt (obwohl sich dieser in den späten Folgen der Serie und den Kinofilmen abzeichnete und die Entwicklung damit absolut nachvollziehbar ist). Tatsächlich ist er sehr nah dran an dem Picard, wie er sich in einer meiner Lieblingsfolgen zeigte ("Das zweite Leben" (Originaltitel: "The Inner Light") - direkt nach seiner "Rückverwandlung" von Locutus zu Picard). Von daher finde ich gerade diese Serie eine großartige Fortentwicklung mit einem absolut roten Faden hin zu seiner "aktiven" Zeit.
Star Wars hingegen scheint mir auch von den Inhalten doch weitaus eingeschränkter. Es ist dann doch immer wieder die gleiche Geschichte, auch wenn sich die Protagonisten ändern. Immer schwarz gegen weiß, manchmal etwas grau, aber immer in bekannten Linien ohne sonderliche Überraschungen und vor allem ohne von der Erzählstruktur abzuweichen. Es wird wenig gewagt und es werden die Erwartungen der Fans zu jedem Zeitpunkt erfüllt. Das macht es für mich eher langweilig. Außerdem fällt mir eine Einordnung der Story schwer: Dadurch, dass alles so ähnlich ist, ist es fast schon egal, wo man den Handlungsfaden aufnimmt und ob man jetzt das Eine vor dem Anderen platziert oder umgekehrt. Man vegisst als Gelegenheitszuschauer ohnehin was in welcher Reihenfolge geschah. Natürlich ist das alles "State of the art", aber auch auswechselbar. (Das sage ich aber ausdrücklich nur aufgrund der Kenntnis der Kinofilme und von zwei Folgen Clone Wars - vielleicht werde ich ja noch überrascht).