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ATM 85 - Frage an die Experten hier im Forum

Fragen und Antworten zu Nubert ATM-Modulen
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Philipp hat geschrieben:Die Nubert-Boxen (zumindest die kleineren, keine Ahnung wie das bei den Spitzenmodellen ausschaut) haben durchaus noch einen kleinen "Buckel" im Grundtonbereich (bei der 82/85 sind es 2 dB bei 100 Hz, bei der 102/105 immerhin noch 1 dB). Dieser wird durch das ATM in Neutral-Stellung ausgebügelt.
Ok, das muss man erst einmal wissen. Mir ist ein Buckel im Grundton bei der NL 122 laut STEREO Frequenzgangmessung direkt auf Achse nicht bekannt. Steht das nicht in der ATM Anleitung, denn sonst wäre das Modul ja bereits klangbeinflussend ohne bewusst nachzuregeln? (das würde allerdings ein Test mit echtem Bypass erfordern, um die hier angesprochene Klangbeinflussung ausfindig zu machen).
Philipp hat geschrieben:In höhere Bereiche sollte das Modul aber nicht eingreifen. Wer da doch irgendetwas hört, ist aller Wahrscheinlichkeit nach einer "akustischen Täuschung" aufgesessen, bzw. hat die gehörten Unterschiede im Bass- und Grundtonbereich falsch interpretiert. Ansonsten wäre die Konstruktion Pfusch, und das kann ich mir eigentlich nur schwer vorstellen. Es geht ja nicht um irgendwelche komplizierten Effekte, sondern nur um leichte Anpassung des Frequenzgangs mit äußerst flachen Filtern, das ist doch kein Hexenwerk. Eigentlich traue ich Nubert die Kompetenz zu, das Modul bei höheren Frequenzen messtechnisch weitgehend klingen zu lassen wie ein Stück Draht. Dass das ATM tatsächlich den Klang im Mittel- und Hochton verändert, glaube ich erst, wenn jemand das seriös testet - und zwar mit Material, das für den Test unterhalb von 300 Hz beschnitten wurde. Alles andere ist IMHO Raten ins Blaue... (nicht die Hörergebnisse, sondern die Interpretationen!)..
Das macht Sinn. Eine mögliche Fehlerquelle wäre zudem die falsche Pegelanpassung zwischen ATM und Vorstufe. Wird die Vorstufe ins Clipping gefahren (durch Nutzung bzw. Verstärkung des Signals am ATM) kann sich das natürlich negativ auf das Klangbild übertragen. Extrem flache Filter halte ich aber für ungefährlich (Thema "Phasenverschiebung"). Ich werde mir mal das ATM für die NL 122 aus Neugier bestellen, wenn ich Zeit und Geld habe und dann auch mal testen.
Philipp
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Beitrag von Philipp »

BlackMac hat geschrieben:Ok, das muss man erst einmal wissen. Mir ist ein Buckel im Grundton bei der NL 122 laut STEREO Frequenzgangmessung direkt auf Achse nicht bekannt. Steht das nicht in der ATM Anleitung, denn sonst wäre das Modul ja bereits klangbeinflussend ohne bewusst nachzuregeln? (das würde allerdings ein Test mit echtem Bypass erfordern, um die hier angesprochene Klangbeinflussung ausfindig zu machen).
Der Grundtonbuckel der 122/125 ist vermutlich, wenn überhaupt vorhanden, noch schwächer ausgeprägt als bei den kleineren Boxen. Eine Messung der großen Boxen habe ich aber noch nicht gesehen, das ist nur eine Vermutung (quasi "extrapoliert" aus den Eigenschaften der kleineren Modelle).
Wenn ich mich recht erinnere, arbeitet das ATM aber mit Bass/EQ-Regler auf "Null" wie ein Bypass, abgesehen vom Rumpelfilter (der wohl reglerunabhängig ist). Ist die Tiefstbass-Erweiterung abgeschaltet, bleibt auch der Grundton unangetastet, und die Box sollte den gleichen Frequenzgang haben wie ohne eingeschleiftes Modul. Habe leider keinen Link als Quelle zur Hand, das hab ich nur mal irgendwann, irgendwo im Forum gelesen und im Hinterkopf behalten...
BlackMac hat geschrieben:Das macht Sinn. Eine mögliche Fehlerquelle wäre zudem die falsche Pegelanpassung zwischen ATM und Vorstufe. Wird die Vorstufe ins Clipping gefahren (durch Nutzung bzw. Verstärkung des Signals am ATM) kann sich das natürlich negativ auf das Klangbild übertragen. Extrem flache Filter halte ich aber für ungefährlich (Thema "Phasenverschiebung"). Ich werde mir mal das ATM für die NL 122 aus Neugier bestellen, wenn ich Zeit und Geld habe und dann auch mal testen.
Clippende Vorstufen gabs wohl schon öfter, dafür hat Nubert einen Jumper ins ATM gesetzt, mit dem sich der Ausgangspegel um 10 dB absenken lässt. Dazu muss man das Kästchen allerdings aufschrauben (ohne Garantieverlust, sofern man sich an die Anleitung hält!).

Das mit den flachen Filtern ist nur eine Vermutung, kein Wissen! Aber wenn man sich den Frequenzgang des ATMs anschaut, können die Filter doch nicht so steil sein... Maximal 6 dB/Okt im Bass. Im Grundtonbereich deutlich flacher (1-2 dB/Okt).
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Beitrag von BlackMac »

Philipp hat geschrieben:Der Grundtonbuckel der 122/125 ist vermutlich, wenn überhaupt vorhanden, noch schwächer ausgeprägt als bei den kleineren Boxen. Eine Messung der großen Boxen habe ich aber noch nicht gesehen, das ist nur eine Vermutung (quasi "extrapoliert" aus den Eigenschaften der kleineren Modelle).
Ich weiss nicht was von dieser Messung zu halten ist (interpoliert?):
http://www.stereo.de/index.php?id=353
Philipp hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, arbeitet das ATM aber mit Bass/EQ-Regler auf "Null" wie ein Bypass, abgesehen vom Rumpelfilter (der wohl reglerunabhängig ist). Ist die Tiefstbass-Erweiterung abgeschaltet, bleibt auch der Grundton unangetastet, und die Box sollte den gleichen Frequenzgang haben wie ohne eingeschleiftes Modul. Habe leider keinen Link als Quelle zur Hand, das hab ich nur mal irgendwann, irgendwo im Forum gelesen und im Hinterkopf behalten...
Werde bei Gelegenheit in das PDF des ATM-122 schauen. Sollte zumindest in der BDA erwähnt werden, wie das funktioniert. Ein Rumpelfilter muss aber steil abtrennen, wobei das sicher kein Problem darstellen würde und auch sinnvoll ist (siehe Auslenkung Basschassis plus unnütz verbratenene Verstärkerleistung).
Philipp hat geschrieben:Clippende Vorstufen gabs wohl schon öfter, dafür hat Nubert einen Jumper ins ATM gesetzt, mit dem sich der Ausgangspegel um 10 dB absenken lässt. Dazu muss man das Kästchen allerdings aufschrauben (ohne Garantieverlust, sofern man sich an die Anleitung hält!).
Dann hätte ich doch gleich einen Verbesserungsvorschlag wenn das öfter der Fall ist: An dem ATM einen von aussen zugänglichen Schalter (der die Arbeit des Jumpers übernimmt) einbauen. Bei einem Audio Interface (Tontechnik) schaltet man beispielsweise den Betriebspegel über Software/Treiber von +4 dB auf -10 dB, denn Studio- und Heimgeräte arbeiten mit unterschiedlichen Normpegel.
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Beitrag von Philipp »

BlackMac hat geschrieben:Ich weiss nicht was von dieser Messung zu halten ist (interpoliert?):
http://www.stereo.de/index.php?id=353
Ich hab mich auf die Messschriebe in den ATM-Bedienugnsanleitungen gestützt:
ATM-85: http://www.nubert.de/downloads/atm_85.pdf
ATM-122: http://www.nubert.de/downloads/atm_122.pdf
Man sieht schon, dass beim ATM-85 der Grundton breitbandig abgesenkt wird (zwischen ca. 80 Hz und 250 Hz, etwa 1-2 dB), bei der 122 sind die Frequenzgänge mit und ohne ATM fast gleich, nur um 70 Hz ist die Amplitude mit ATM relativ schmalbandig ein klitzekleines bisschen (0,5 dB) gesenkt.

Ich bin kein Boxenbauer, ich habe keine Ahnung WARUM die Frequenzgänge der kleineren Boxen kurz vorm unteren Ende des Übertragungsbereiches noch so einen kleinen "Huckel" haben - ob das bewusst so konstuiert wurde, damit die Box auch bei weniger Tiefgang voll klingt, oder ob das eine technische Unvermeidbarkeit durch irgendwelche Eigenarten der Chassis oder der Weiche ist.
BlackMac hat geschrieben:Dann hätte ich doch gleich einen Verbesserungsvorschlag wenn das öfter der Fall ist: An dem ATM einen von aussen zugänglichen Schalter (der die Arbeit des Jumpers übernimmt) einbauen. Bei einem Audio Interface (Tontechnik) schaltet man beispielsweise den Betriebspegel über Software/Treiber von +4 dB auf -10 dB, denn Studio- und Heimgeräte arbeiten mit unterschiedlichen Normpegel.
Es ist ja nicht die Regel, dass die Vorverstärker übersteuern. Von solchen Problemen ich in sechseinhalb Jahren Forums-Karriere höchstens 10 Mal gelesen. Das Problem ist offenbar nicht, dass das ATM die Norm für Heimgeräte sprengt, sondern dass manche Verstärker/Vorstufen nicht ganz einwandfrei gebaut sind. Und für DIESEN Fall reicht meiner Meinung nach auch ein Jumper... ;)
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Beitrag von weaker »

Also als ich das ABL-311 mal in Aalen an einer Pianocraft getestet hab, war als Zuspieler ein externer CD-Spieler zuständig: CD --> ABL --> AUX IN Pianocraft. Bei sehr basslastigen Stücken hat der VV der Pianocraft schon bei ABL auf linear gezickt und bei normalen CDs war bei 14-15 Uhr am Regler immer clipping des VVs zu hören.
Zuerst dachte ich, dass die doch recht schmale Endstufe der Pianocraft die Mehrleistung nicht bringt, aber dann merkte ich, dass das auch beim sehr leise hören der Fall ist => VV ist schuld, bzw. der AUX IN.
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Vinylman
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Beitrag von Vinylman »

Guten Abend,

hui, was habe ich denn da für eine Diskussion losgetreten? Das war nicht so ganz meine Absicht, ist aber trotzdem interessant. :)

Also Gras wachsen höre ich keines, aber ich habe in der Tat ein sehr gutes Gehör, Live-Konzerte oder Disko betrete ich nur mit Ohrenschutz.

Aber wie Ihr auch schreibt, hat die NW 85 einen breitbandigen Bass-Buckel und wie ich auch schrieb, ist das wohl der Grund, warum für mich persönlich subjektiv die NW 85 ohne ATM "besser" im Sinne von angenehmer klingt. Ich höre viel Jazz, Folk und bevorzuge weibliche Interpretinnen, da ist diese Grundtonanhebung für mein Hörempfinden einfach "sexy". Ich vermute, dass dadurch genau dann das passiert, was ich als "Stimme steht vor der Boxenebene" bezeichnet habe.

Vermutlich liegt darin begründet, warum ich in meiner Hifi-Anfangszeit immer die britische Boxenabstimmung gegenüber der damals vorherrschenden deutschen Badewanne bevorzugt habe.

Nochmals: rein von der Grundidee finde ich nach wie vor, dass Herr Nubert mit den ATMs eine geniale Technik entwickelt hat. :!: Ich möchte das Modul auch wirklich in keiner Weise abwerten und ich kann auch nur jedem empfehlen, sich nicht von meinem Beitrag verunsichern zu lassen.

Nein, jeder sollte es unbedingt ausprobieren, weil die effektlose Bass-Entzerrung einfach überwältigend ist. Nehmt am besten eine Orgel-CD. 8) 8O Das finde ich nach wie vor. Nur für mich ist eben der Stimmbereich der wichtigere.
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Beitrag von bony »

Philipp hat geschrieben:Ich bin kein Boxenbauer, ich habe keine Ahnung WARUM die Frequenzgänge der kleineren Boxen kurz vorm unteren Ende des Übertragungsbereiches noch so einen kleinen "Huckel" haben - ob das bewusst so konstuiert wurde, damit die Box auch bei weniger Tiefgang voll klingt, oder ob das eine technische Unvermeidbarkeit durch irgendwelche Eigenarten der Chassis oder der Weiche ist.
Das wird schon so gemacht, weil die kleinen Boxen sonst zu dünn klingen würden. Das düfte dann auch der Hauptgrund sein, weshalb z.B. die nuWave 35 "klarer, durchhörbarer, direkter" klingt als die Vorgängerin nuWave 3, bzw. die Schwester nuLine 32. Durch das größere Volumen konnte die 35 tiefer abgetimmt werden und der Grundtonbuckel so weniger ausgeprägt ausfallen, ohne dass es dünn klingt. Ich vermute, dass sich die jeweils ATM unterstützten Lautsprecher klanglich annähern.

Bei der nuWave 125/nuLine 122 dürfte der ATM-effekt eher subtil sein. Die kommen ja schon ohne ATM sehr tief und fallen eher flach im Bass ab. Zudem spielt im Bassbereich der Hörraum nicht selten noch mehr oder weniger massiv mit (nicht nur die Raummoden sondern auch Druckkammereffekt). Laut den alten Diskussionen im Forum war für die Großen ursprünglich ja kein ATM vorgesehen und wurde erst auf vielfachen Kundenwunsch angeboten.
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