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Diskussionen zum Thema Filme
Mark-Gor
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Registriert: Di 21. Mär 2006, 10:10

Beitrag von Mark-Gor »

Oben

Carl Fredricksen hat den Großteil seines Lebens hinter sich und ist leider zu einem mürrischen und verbitterten alten Mann geworden. Frühere, mit seiner inzwischen verstorbenen Frau geteilte Träume, konnten nicht verwirklicht werden. Das langjährige, von Hochhäusern umzingelte Heim soll ihm auch noch unter den Fingern entrissen werden. Da klopft ein pummeliger Pfadfinder an die Tür und kurze Zeit später machen sich die beiden samt dem an Luftballons hängenden Haus auf eine große, abenteuerliche Reise…

Eine skurrile Grundidee. Und auch sonst wartet „Oben“ mit einigen sehr bizarren Einfällen auf. Angenehm, dass nicht nur auf die Kinder erfreuende Gags Wert gelegt wurde, sondern auch die stillen und ernsteren Seiten des Lebens Beachtung finden.

Die anfängliche, bildliche Abfolge des Lebens von Fredricksen, welche ohne Dialog auskommt, sowie eine weitere, spätere Szene, in welcher er eine Art Tagebuch seiner Frau durchblättert (wieder ohne Dialog) haben mich dann doch tatsächlich zu Tränen gerührt. Dass dies durch einen Animationsfilm erreicht wird, unterstreicht umso mehr die Magie bewegter Bilder. Allein das macht „Oben“ sehenswert, möglicherweise gar für Nichtfreunde dieses Genres. 8/10 P.

Das Bild der BD ist allererste Sahne, Ton sehr gut. Grandios und mit maximaler Gagdichte versehen der Kurzfilm „Teilweise wolkig“.


Inglorious Basterds

„Once upon a time in Nazi-occupied France” macht Hans Landa (Christoph Waltz) Jagd auf Juden. Parallel dazu bildet der amerikanische Offizier Aldo Raine (Brad Pitt) eine Truppe jüdisch-amerikanischer Soldaten, deren Ziel es ist haufenweise Nazis zu töten und zu skalpieren…

So richtig historisch korrekt ist „Inglorious Basterds“ eher nicht, wobei der fulminante Ausgang der Geschichte was hat. Auszeichnen tut sich der Film durch einen in mehrere Kapitel unterteilten Aufbau (wie bei „Kill Bill“, nur linearer), wobei mehrere Handlungsstränge am Ende zusammen laufen. Actionszenen sind bei der zweieinhalbstündigen Laufzeit spärlicher gesät, dafür umso drastischer. Herzstück sind etliche, ausführliche und kammerspielartige Dialoge mit der unverkennbaren Handschrift eines Tarantinos. Schon die gut 20 Minuten lange Anfangssequenz, in welcher Hans Landa einen französischen Milchbauern verhört, um flüchtige Juden aufzuspüren ist derart intensiv, dass es einen förmlich an den Stubensessel fesselt. Musste ich mir gleich nach Sichtung ein zweites Mal antun.

Ich habe den Film im deutsch untertitelten O-Ton angeschaut, wobei vielleicht ein Drittel der Handlung eh in deutsch ist, ein großer Teil französisch, der Rest in Englisch (Brad Pitts Dialekt ist im Original um Lichtjahre besser als die deutsch synchronisierte Variante). Ach ja, ein wenig sehr hörenswertes Italienisch gibt es auch noch. Ich denke, dass etliche Szenen im O-Ton in diesem Fall einfach besser funktionieren.

Ich könnte nun noch einiges Positives mehr schreiben: ein wieder sehr toller und ungewöhnlicher Soundtrack, gute bis geniale Leistungen der Schauspieler, eine erstklassige Bildsprache, feinste Satire, eine auf BD sehr, sehr gute Bildqualität und, und, und. Einzig die doch sehr drastischen Gewaltszenen hätten von mir aus etwas zurückhaltender sein können, aber das mögen andere als Pluspunkt verbuchen. Großes bis überragendes Kino, daher dicke 9/10 P.


The Air I Breathe

Thematisiert werden die uns allen bekannten Emotionen Glück, Vergnügen, Kummer und Liebe, welche durch einzelne, aber letztlich zusammenführende Episoden bebildert werden. Da gibt es den nach Geld strebenden, aber doch an der Sinnhaftigkeit seines Unterfangen zweifelnden Angestellten (Forest Whitaker), der in die Fänge eines Gangsterbosses (Andy Garcia) gerät, welcher wiederum von einem Schuldeneintreiber (Brandon Fraser), mit dem besonderen Talent die Zukunft fragmentarisch zu erahnen gesegnet ist, dann noch einen Arzt (Kevin Bacon), ein Popsternchen (Sarah Michelle Gellar) und einige weitere.

Der Auftakt macht einen gelungenen Eindruck, doch trotz schlüssiger Zusammenführung der Episoden blieb bei mir zum Ende hin das große Aha-Erlebnis aus. Irgendwie blieb das Gefühl zurück, dass da noch mehr gegangen wäre. Einige Handlungselemente fügen sich vielleicht nicht so richtig ein oder wirkten einfach nicht glaubwürdig genug. Durchaus einen Blick wert, aber von mir nur 6/10 P.
[size=75]nuline 30 + ATM / CS-40 / DS-50 / PS4 [/size]
Argaween

Beitrag von Argaween »

Mirrors

Scheiß Horrorfilm. Von Herrn Aja kennt man echt besseres. Die ganzen letzten Minuten ab der Nonne sind zum vergessen. So ein lächerlicher müll. Außerdem hat mich Kiefer Sutherland die ganze Zeit an 24 erinnert. Geschockt hat mich der Film auch nicht.
Das einzig nette ist die Kaufhausatmo. Die ist ganz spannend.

Das war absolute Zeitvergeudung und Geldverschwendung für die Blu-Ray, die beim Bild auch enttäuscht. Drag me to hell zeigt, dass man auch im dunkeln klares Bild haben kann.


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Blap
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Beitrag von Blap »

Punisher: War Zone (Kanada, Deutschland 2008, Originaltitel: Punisher: War Zone)

Frank Castle (Ray Stevenson) hat seine Familie verloren. Da sie Zeugen einer Straftat wurden, töteten Gangster Franks Frau und die beiden gemeinsamen Kinder, Frank überlebte nur knapp. Seither lebt Frank im Untergrund und sucht als Punisher das Verbrecherpack heim. Der Punisher pflügt mit allem Nachdruck durch die Reihen des Gesindels, wie das berühmte heisse Messer durch die Butter geht. Auch der Fiesling und eitle Geck Billy (Dominic West) fällt dem Punisher bei einer Aufräumaktion in die Hände. Billy überlebt mit schwersten Verletzungen und völlig entstellter Fratze, nennt sich nach seiner "Genesung" nur noch Jigsaw. Er befreit seinen völlig irren Bruder Loony Bin Jim (Doug Hutchison) aus der Anstalt und will Rache und Macht. Frank wird derweil von seinem Gewissen geplagt, denn er tötete bei der besagten Aktion einen verdeckten Ermittler. Doch obwohl er an den endgültigen Rückzug denkt, kann er Jigsaw nicht einfach wüten lassen. Ein blutiger Schlagabtausch nimmt seinen Lauf...

Für die Regie des inzwischen dritten Punisher Films zeichnet mit Lexi Alexander eine junge Dame verantwortlich. Das Ergebnis fällt sehr ansprechend aus, der geneigte Zuschauer bekommt mit "Punisher: War Zone" einen herrlich brutalen, dreckigen und vor allem sehr unterhaltsamen Actioner präsentiert. Die Vorgeschichte der Hauptfigur wird nur kurz angerissen, der Film steigt umgehend mitten ins Geschehen ein, lässt den Punisher seine Arbeit verrichten. Der finstere Rächer geht hier mit durchschlagenden Argumenten an den Start. Gnade wird nicht gewährt, das Pack wird er- und zerschossen, Köppe zerfetzen, Fratzen werden -im wahrsten Sinne des Wortes- eingeschlagen, Körperteile kommen ihren Besitzern abhanden. Dabei wird weniger auf besonders aufwendig choreographierte Actionsequenzen gesetzt, oft steht der Kampf Mann gegen Mann im Vordergrund, wenn geschossen wird, dann wird auch geblutet, wenn der Punisher zulangt dann knackt es gewaltig im Gebälk!

Nun sind die drei bisherigen Punisher Verfilmungen allesamt als eigenständige Filme zu betrachten, auch der Held wird in jedem Film von einem anderen Schauspieler dargestellt. 1989 war der von mir sehr geschätzte Dolph Lundgren in der Rolle des Rächers zu sehen. Den Film mag ich nach wie vor sehr gern, auch wenn ein athletischer Typ wie Dolph in anderen Rollen vielleicht noch besser rüberkommt. Stimmung und Härte stimmen dort, Herr Lundgren macht seinen Job ordentlich, also Daumen hoch. Auch der zweite Punisher mit Thomas Jane gefällt mir gut, obwohl ich mir ein wenig mehr Fiesheit wünschen würde. Jane ist ein wenig zu brav und glatt für diese Rolle. Ray Stevenson gefällt mir in dieser Rolle bisher am besten. So stelle ich mir einen gnadenlosen, verbitterten und hasserfüllen Bestrafer vor! Ein kantiges Gesicht, böser Blick, eine schon nahezu räudige Ausstrahlung, perfekt! Gerne würde ich Stevenson in weiteren Punisher Filmen sehen, der Mann rockt die Hütte! Mit Jigsaw und dessen Bruder gibt es gleich zwei total ausgetickte Oberbösewichte, die zwar immer wieder für Schmunzler sorgen, dabei aber glücklichwerweise nicht zu albernen Witzfiguren verkommen.

Mein Herz hängt noch ein wenig stärker am ersten Punisher mit Herrn Lundgren in der Titelrolle, den zweiten Film mit Thomas Jane -den ich ebenfalls sehr mag- überholt "Punisher: War Zone" aber gleich im ersten Anlauf. Ich wünsche mir mehr düstere, harte Actionfilme dieses Kalibers, fernab braver PG-13 Sülzereien für picklige Teenies. So sieht eine richtig unterhaltsame Comic-Verfilmung aus, kein Vergleich zu Peinlichkeiten wie Spiderman! Mir hat der dritte Feldzug des Punisher viel Freude bereitet, nicht nur wegen der Härte, auch die Atmosphäre und das Erzähltempo stimmen hier! Da die deutsche Blu-ray noch recht hochpreisig ist, habe ich die Scheibe kurzerhand aus England geordert, auf die deutsche Synchronisation habe ich in diesem Fall gern verzichtet. Wer trotzdem zur deutschen Scheibe greifen will sollte beachten, dass die DVD/BD mit dem Siegel "keine Jugendfreigabe" gekürzt ist. Nur die Scheiben mit SPIO/JK Freigabe sind uncut! An der Bildqualität gibt es nichts zu meckern, ich bin mit der BD zufrieden, auch wenn das Bounsmaterial nicht besonders üppig ausfällt.

Sehr gute Unterhaltung! Mehr davon! Dicke 8/10


Lieblingszitat:

"So... ...what's the plan?"
"I'm going in to get them."
"You call that a plan?"
"It's all I need."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Chris_1986
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Beitrag von Chris_1986 »

Im Moment gibt's gerade Zimmer 1408.
Ganz großes Kino.
Quelle: PC mit M-Audio Delta Audiophile 192
Verstärker: Pioneer A-757 => Pioneer A-858
Lautsprecher: NuBox 681 + ABL-681
Kassettendeck: JVC TD-V562

In Planung:
CD-Player, Tuner, Plattenspieler...
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The Crimson King
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Beitrag von The Crimson King »

Argaween hat geschrieben:Mirrors

Scheiß Horrorfilm. Von Herrn Aja kennt man echt besseres. Die ganzen letzten Minuten ab der Nonne sind zum vergessen. So ein lächerlicher müll. Außerdem hat mich Kiefer Sutherland die ganze Zeit an 24 erinnert. Geschockt hat mich der Film auch nicht.
Das einzig nette ist die Kaufhausatmo. Die ist ganz spannend.

Das war absolute Zeitvergeudung und Geldverschwendung für die Blu-Ray, die beim Bild auch enttäuscht. Drag me to hell zeigt, dass man auch im dunkeln klares Bild haben kann.


Ich habe das Remake noch nicht gesehen und habe es auch nicht vor, aber das Original "Into The Mirror" aus Südkorea war nicht übel.

Letzter Film bei mir:

Zombieland

Äusserst unterhaltsame und kurzweilige Horror Komödie. Viel mehr kann man dazu gar nicht sagen. (8/10)
Argaween

Beitrag von Argaween »

Das ist nur Gelaber. Das ist nicht das Remake.
Entgegen der weitläufigen, hauptsächlich im Internet verbreiteten, Meinung ist der Film kein Remake des asiatischen Horrorfilms Into the Mirror aus dem Jahre 2003.[2] Einer der Gründe die zu dieser Falschannahme führten, war der Arbeitstitel des Films, der ebenso wie der asiatische Horrorfilm Into the Mirror lautete.
Stay Alive
Worum geht es in dem Film?
Ein Betastester zockt ein Videogame namens Stay Alive. Er stirbt in dem Spiel. Kurze Zeit später stirbt er in der Realität genau wie in dem Game.

Dem Kumpel, der kurz vor dem Tod mit seinem Gamerfreund noch telefoniert hat, kriegt das Game in die Hände, und das Unheil nimmt seinen weiteren Lauf, als er es mit seinen Freunden (2 Jungs + 1 Mädel ) + ein neues kennengelerntes Mädel + seinem Chef (Über Internet, Headset), dem er immer bei Silent Hill 4 hilft, zu Hause mit allen zusammen zockt. Natürlich schaut keiner der Gamer in die Beschreibung, und langweilt sich fürchterlich bei dem Turtorial des Spieles (Hach. Da erkennt man sich doch wieder ), was nur aus lesen besteht. Aus Spaß oder gleichzeitiger Langweile lesen alle gleichzeitig das Turtorial.

Und damit beginnt das Spiel

Anmerkung

Das ist kein großer Hollywoodblockbuster, glaube ich. Aber für das, was da gemacht wurde, ist das echt spaßig und für meine Begriffe ganz gut geworden.

Meine Meinung


Der ideale Fan Film für alle Gamer, die Silent Hill, Project Zero und allgemein Survival Horrorgames lieben. Man muss allerdings schon für viel Fantasie offen sein. Sonst verfehlt der Film seine ganze Grusel Wirkung bei dem Videospielfan, wenn er zu Ende ist...
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uncut
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Beitrag von uncut »

" Van Helsing" Blu-ray
Bild Durchschnitt,Ton gut keine HD Tonspur.
Über den Inhalt schreibe ich mal nix,weil Geschmacksache.
Front Nubert 2x311,Center 1xHeco Mythos1,Rear: 2xMagnat 2.1Cubus,Rear Back: 2x Magnat Cubus,SW:Nubert AW850,Denon 2809,Denon 2500bt,Harmony ONE,Sony HDD,Technisat Digit Kabel,Philips 46Pfl 9704/H12
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Blap
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Beitrag von Blap »

Godzilla - 2000 Millennium (Japan 1999, Originaltitel: Gojira ni-sen mireniamu)

Prof. Yuji Shinoda (Takehiro Murata) ist einer der führenden Godzilla Forscher, er arbeitet für sein eigenes, privates Netzwerk, hat den Umtrieben der Regierungsbehörden längst den Rücken gekehrt. Seine Datenerhebungen kündigen ein baldiges Auftauchen des Monsters an, tatsächlich erhebt sich Godzilla aus dem Ozean und sorgt für Zerstörung. Das Militär hat mal wieder eine neue Wunderwaffe am Start, erwartungsgemäß versagt diese aber kläglich. Zur gleichen Zeit hebt man einen grossen Gesteinsbrocken vom Grunde des Ozeans, der vor vielen Millionen Jahren aus dem All geflogen kam und in das urzeitliche Gewässer einschlug. Das merkwürdige Gebilde gibt Rätsel auf und macht sich bald selbstständig. Offensichtlich beherbergt der Klumpen eine ausserirdische Intelligenz, die ihrerseits ein sehr grosses Interesse an Godzilla zeigt. Shinoda erkennt nach und nach das wahre Ausmaß der Bedrohung, die Zukunft der gesamten Menschheit steht auf dem Spiel! Bleibt noch Zeit die ausserirdische Macht zu stoppen und welche Rolle spielt Godzilla dabei...???

Nach dem tränenreichen Finale der Heisei Reihe (Godzilla gegen Destoroyah, (Gojira tai Desutoroia, 1995)) nahm der König der Monster eine kleine Auszeit. Toho hatte die Rechte vorübergehend an die Amerikaner verliehen, damit Emmerich seine fürchterliche Godzilla Entweihung (1998) abkurbeln konnte. Toho überbrückte diese Phase mit drei Abenteuern um das -meist- freundliche Fluginsekt Mothra. 1999 gingen die Japaner mit der Godzilla Millennium Reihe wieder selbst an den Start, diese erstreckt sich über insgesamt sechs Filme. "Godzilla - 2000 Millennium" ist ein guter Auftakt, obschon kein Überflieger geworden. Glücklicherweise setzt man weiter auf die bewährte Suitmation Technik, es läuft also auch kurz vor der Jahrtausendwende ein Mensch im Godzillakostüm durch Modellkulissen. Natürlich baut man auch bei Toho längst digitale Effekte ein, die wesentlichen Elemente werden aber nach wie vor auf traditionelle Art und Weise ausgeführt. Das mag für viele Effektfreaks nicht mehr zeitgemäß sein, ich liebe diese Art von Monsterfilm sehr! Es gibt nichts schöneres als Menschen in Monsteranzügen, die liebevoll aufgebaute Modellstädte und Industrieanlagen planieren, und während ihrer Tätigkeit mit kleinen Raketen beschossen werden. Das generische Monster kommt erst im Finale so richtig zum Zuge. Dafür gibt dann aber eine zünftige Keilerei zu sehen, bei der Godzilla ordentlich einstecken muss, aber letztlich selbstverständlich doch den längeren Schwanz vorweisen kann! Die Schauspieler gehen erwartungsgemäß in der Handlung auf, wenn die Monster richtig in Fahrt sind, werden die Menschlein sowieso zu umwichtigen Nebenfiguren.

Wie schon weiter oben erwähnt, gelingt Toho mit dem Auftakt der Millenium Reihe eine überzeugende Auferstehung des Königs der Monster. Ich bin mir aber sicher, dass die folgenden Filme diese gute Leistung noch toppen können. Der prachtvolle Originalscore kommt zum Einsatz, die Japaner wissen offensichtlich ganz genau, was sie ihren Fans schuldig sind. Übrigens gibt es auch kleine Seitenhiebe auf Emmerichs "ID4", wer den Film kennt wird die betreffenden Szenen sofort zuordnen können. Die deutsche DVD Auswertung stammt von Splendid. Der Film ist einzeln oder in einem Boxset erhältlich, welches alle sechs Filme der Millenium Reihe enthält. Die Box gibt es in zwei Ausführungen, die limitierte Auflage enthält eine Mothra Figur. Diese ist IMHO aber nicht sonderlich gelungen, daher habe ich zur normalen Ausgabe der Box gegriffen.

Gut, aber von den folgenden Filmen der Reihe erwarte ich noch etwas mehr! 7/10

Lieblingszitat:

"Ich glaube Godzilla hasst die Energie, die von Menschen erzeugt wird."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blap
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Beitrag von Blap »

Fireflash (Italien 1983, Originaltitel: 2019 - Dopo la caduta di New York)

Nach einem Atomkrieg ist die Erde weitgehend verseucht, der Grossteil der Überlebenden mutiert und eitert (un)fröhlich vor sich hin. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2019, seit den Atomschlägen sind ein paar Jahre ins Land gezogen und es wurden keine Kinder mehr geboren. Die fiesen Euraker, eine Föderation des Schreckens, haben die Macht über die verseuchten Trümmerwüsten übernommen. Auch die traurigen Reste New Yorks befinden sich in den Klauen der faschistoiden Machthaber, die in den Ruinen nach unverseuchten Überlebenden suchen, um an den Unglücklichen fürchterliche Experimente durchzuführen. In Alaska halten sich die ehemaligen Machthaber Nordamerikas versteckt, man hat noch immer grosse Pläne. An dieser Stelle kommt der Held der Geschichte ins Spiel, ein Bursche namens Flash (Michael Sopkiw) -nein, nicht Flash Gordon, grins- ist ein harter und pfiffiger Überlebenskünstler. Der Ex-Präsi schickt Flash und zwei Helferlein nach New York. Dort soll es eine Frau geben die nicht unfruchtbar ist. Das Team soll die Dame finden und weg aus New York schaffen, vor dem gnadenlosen Zugriff der perversen Euraker schützen. Kein leichtes Unterfangen für Flash und seine Begleiter, denn in New York treiben nicht nur die Euraker ihr Unwesen, auch allerlei Pöbel, Abschaum und sonstiges Otterngezücht sorgt beständig für Gefahr und Terror...

"Fireflash - Der Tag nach dem Ende" reitet wie die wunde Wildsau auf der damaligen Welle italienischer Endzeit-Spekakel mit. Für die Regie zeichnet der bewährte Sergio Martino verantwortlich. Ein Mann der sein Handwerk beherrscht, dem wir z.B. herrliche Gialli wie "Der Killer von Wien" (Lo strano vizio della Signora Wardh, 1971) oder "Die Farben der Nacht" (Tutti i colori del buio, 1972) zu verdanken haben. Auf sein Konto gehen weitere Beiträge zum Giallo Genre, doch auch Western, Komödien und Horror hat Martino inszeniert. Man mag ihm vorwerfen können, dass er eher einer der Regisseure ist, die mit dem jeweils aktuellen Strom schwimmen. Ohne Zweifel gehen ein paar Klassiker des italienischen Genrekinos auf seine Kappe, Filme die mehr als lediglich solides Handwerk bieten (siehe obige Beispiele). Natürlich ist "Fireflash" ein ziemlich irre und trashige Sause, doch Martino geht auch hier nicht das Gespür für Atmosphäre, Spannung und stimmungsvolle Kulissen abhanden. Selbstverständlich sieht man dem Film an, dass hier kein riesiges Budget zur Verfügung stand, doch die Sets wirken für meinen Geschmack zu jeder Zeit überzeugend und passend. Wenn zu Beginn die Kamera an der Silhouette des zerstörten New York bedächtig und bedeutungsvoll entlanggleitet, erkennt man sofort, es sich handelt sich um eine Modelllandschaft. Doch genau mit solchen Details rennt man bei mir offene Türen, ich liebe ansprechend gestaltete Modelle (da schlägt offensichtlich meine Vorliebe für Modelleisenbahnen durch). Die innerstädtischen Kulissen kommen herrlich abgewrackt und dreckig rüber, die Anlagen der Euraker kalt und futuristisch, für die Außenaufnahmen in "Alaska" hat man dann wieder auf schönen Modellbau zurückgegriffen.

Michael Sopkiw macht seinen Job als lockerer Held anständig, diverse Charakterschädel erfreuen das Herz des Italo-Fans. Allen voran natürlich der abgedrehte Auftritt von George Eastman, dessen Figur hier den Namen "Big Ape" trägt, was wie die berühmte Faust aufs Auge passt. Wie es sich für dieses Genre gehört, kommen Gewalt und Action natürlich nicht zu kurz. Da fliegen ab und zu ein paar Köppe, werden Augen ausgestochen, es wird gehauen und gestochen bis das Blut und der Eiter fliessen. Die Effekte wirken eher grotesk und liebenswert, hart und verstörend kommen sie nicht daher (was vermutlich auch kein Italo-Endzeitfreak erwarten wird). Als der Spass nach gut 90 Minuten vorüber war, sass ich bei bester Laune vor der Glotze, und hätte am liebsten gleich den nächsten Endzeit-Knaller in den Player gepackt! Vielen Dank für diese schöne Sause, lieber Sergio Martino!

Über die DVD-Auswertung für den deutschen Markt gibt es positives zu berichten. Allerdings sollte man die alte Ausgabe von EMS meiden, diese kommt gekürzt und im falschen Format daher. Kein Problem, denn CMV hat "Fireflash" als #53 der hauseigenen Trash Collection auf den Markt gebracht. Der Streifen liegt uncut und in guter Qualität vor, die Scheibe kommt in der gewohnten kleinen Hartbox, so wie es für die Trash Collection üblich ist. Diese DVD gibt es inzwischen auch als Repack von '84 Entertainment. Italomaniacs und Endzeitfreaks finden mit "Fireflash" ein prächtige Suhle vor, von mir bekommt diese Veröffentlichung eine ganz dicke Kaufempfehlung!

Sehr guter Stoff! Ein knuffiger Mix aus fiesen Fratzen, lustigen Uniformen, Atmosphäre und Schauwerten. Ein stimmungsvolles und manchmal leicht hysterisches Vergnügen = 8/10

Lieblingszitat:

"All diejenigen, die sich weiterhin versteckt halten, werden der totalen Desinfektion zum Opfer fallen!"
Zuletzt geändert von Blap am Sa 30. Jan 2010, 01:37, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Nubox481fan
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Registriert: Fr 26. Dez 2008, 12:07

Beitrag von Nubox481fan »

Herr Lehmann

Nachdem mir der Film nahgelegt und angepriesen wurde bin ich ja doch etwas enttäuscht.

Christian Ulmen auf Kneipentour in den 80ern in Berlin. Mauerfall auch noch hübsch mit abgehandelt.

Bischen langatmig. Ein paar Pluspunkte kann der Film dennoch machen.

Guter 80er Jahre Flair
Ganz nette Musik
Christoph Waltz ist in ner kleinen aber feinen Nebenrolle zu bewundern
Teilweise groteske Unterhaltungen

Mir aber leider über weite Strecken zu langweilig.

6.0
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