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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
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Riddick
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Beitrag von Riddick »

gerry09 hat geschrieben:
Argaween hat geschrieben:...Hab noch Bilder von der Geherinerschütterung wo ich mit dem Bike als Kind umgekippt bin und ohne Helm eine Eisenstange getroffen habe...


...das erklärt einiges... :lol:
Was soll das eigentlich, das du hier Argaween dumm anmachst? Er mag gerne Horrorfilme, genauso wie viele andere hier, mich eingeschlossen. Argi schreibt seine Reviews hierzu, nicht mehr und nicht weniger. Wenn sie dir nicht gefallen, dann lies sie nicht.
Es gibt keinen Grund hier auf jemanden wegen seines Filmgeschmacks einzudreschen. Das hat es hier im Forum noch nie gegeben und so soll es auch bleiben. :roll:
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Der Marco
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Beitrag von Der Marco »

Ähm...
Ich wollte ja gestern schon etwas schreiben, dachte aber, dass ignorieren doch angebrachter wäre, außerdem sind mir zu diesen Äußerungen
gerry09 hat geschrieben:@Argaween
Is mir alles echt zu lasch was du so guckst, das hebt mich echt nicht 1% mehr an. Wenn ich echtes Blut sehen will, schmeiss ich eins meiner echten Snuff Videos ein. Da kann ich zumindest sicher sein, dass es sich um echtes Blut, echtes Leiden, echtes Sterben und echt abartige Morde an echt unschuldigen Opfern handelt. Das erst gibt mir den echten Kick Mann und dann fühl ich mich ganz stark, hart und mächtig, echt Mann, dann erst fühl ich mich so richtig argaween...
auch nur Dinge eingefallen, wobei freiwillige Meldung beim Facharzt noch das Harmloseste war. :evil:
Mann, mann, mann...!

Hier scheint jemand zu verwechseln, bzw. überhaupt ein Problem damit zu haben, dass das ein Thread zur Vorstellung von gerade (zu Hause) gesehenen Filmen ist, was natürlich persönliche cineastische Höhepunkte und Vorlieben ( :roll: ) mit einschließt.
Genau so dumm wäre es, jemand im Thread mit dem Titel "Was hört ihr gerade" wegen seines Musikgeschmacks anzumachen.
Aber oben angesprochene Eigenschaft ist ja bekanntlich so grenzenlos wie das Universum des WWW.

Ich möchte hier jedenfalls Filmverstellungen/Kritiken lesen und keine infantilen Äußerungen zu Filmgeschmäckern. Tut mir leid. Danke.

(Danke auch mal an Blap für seine großartigen Kritiken und "seltsamen" Filmgeschmack. Hebt das Niveau mächtig.)

Tschüss :!:
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th4n4t0z
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Beitrag von th4n4t0z »

Eigentlich wollte ich die Sache auf sich beruhen lassen oder zumindest einmal abwarten, wie es sich entwickelt, aber dann schreib ich doch mal meinen Senf dazu:

Nachdem ich besagten Post gelesen hatte, habe ich verwirrt Argaweens letzte Beiträge durchsucht auf irgend einen Hinweis, der so eine Stellungnahme gerechtfertigt hätte. Nada. Nix.

Im Gegenteil hat er imho sogar klar gemacht, dass Gewalt lange nicht alles ist ("komische Folterfilme" z.B.). Also verstehe ich das jetzt nicht...


Tatsächlich gibt es hier im Forum einige, die gerne mal nen Horrorfilm schauen. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es Leute, die nen Horrorfilm vielen anderen Filmen vorziehen würden, von denen man das so aber zunächst einmal nicht unbedingt denken würde - also keine blutrünstigen Psychopaten, die wild schreiend durch die Gegend stürzen. Nur, um eventuelle Assoziationen anzusprechen, die du da vielleicht mit verbinden solltest.

Ich selbst werfe auch gerne mal ne Scheibe in diesem Genre ein. Und durchaus auch Vertreter der härteren Gangart. Also meinethalben das weiter oben zitierte Haus der 1000 Leichen oder Hellraiser o.ä.
Dabei geht es mir nicht um Gewalt. Nein, Filme, die nur von ihrer Gewalt leben, finde ich schlicht und ergreifend langweilig. Als Beispiele seien Saw 3 und The Hills have eyes genannt. Dabei sei betont, das ist meine Sichtweise, ein anderer mag die Filme vielleicht toll finden, ich fand sie langweilig. Ja, langweilig. Der Grund war schlicht der, dass die Gewalt nicht Mittel zum Zweck war, kein Nebenprodukt, sondern Sinn und Zweck des Filmes. So empfand ich zumindest, ein anderer mag das differenzierter sehen. Haus der Tausend Leichen war abgedreht. Die Familie total durchgeknallt. Der Film war brutal krank, aber irgendwie auch wieder lustig. Daher würde ich ihn noch als grenzwertig einstufen. Argaweens beschriebenen Nachfolger hab ich noch nicht gesehen, kommt aber irgendwann vielleicht auch mal.

Nebenbei bemerkt möchte ich sagen, dass meine größten Lieblinge in diesem Genre eigentlich Filme ohne extreme Gewaltdarstellung sind. Ganz weit vorne mit dabei wäre zum Beispiel The Ring. Großartiger Film, aber ohne große Gewalt. Alien hat da schon mehr, lebt jedoch auch mehr von der Furcht denn von gezeigten Brutalitäten, was ich bei manchen Filmen der jüngeren Zeit vermisse. Das ist es eigentlich auch, was ich mir bei Horrorfilmen wünsche: Grusel, Splatter als Selbstzweck muss nicht sein.

Das ist mein Geschmack. Wenn jemand mehr Gewalt will - bitte. Deshalb würde ich aber nicht anfangen, auf irgend jemandem rumzuhacken. Die Geschmäcker sind eben verschieden... Falls jemand ein Texas Chainsaw Massacre nur der Gewalt wegen schauen sollte, kann ich das nicht verstehen bzw ich fände es eben wie gesagt in manchen Fällen sogar langweilig, aber ich würde deshalb nicht anfangen, ihn irgendwie schlecht darzustellen.

Dass die Gewalt nicht echt ist und hier wohl kaum jemand schaut, um sich "aufzugeilen", darauf muss ich wohl hoffentlich nicht hinweisen? Bzw ich wüsste nicht, wen ich so einschätzen sollte.


Ich weiß nicht genau, auf was dieses Kommentar hat hinauslaufen sollen, aber bitte überlege nochmal, was du damit zum Ausdruck bringst.

mfg

PS: Sorry für offtopic
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Der Marco
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Beitrag von Der Marco »

Gestern gesehen:
Altered States (dt. "Der Höllentrip"), USA 1980

Abgedrehter, bizarrer, ich nenn solche Filme Drogentripfilme (und sammle solche Sachen :) ), Science Fiction-Horror über den jungen Wissenschaftler Eddie Jessup (William Hurt), der psychologische Experimente mit Probanden in einem (Isolations-)Wassertank macht.
Was die Testpersonen berichten findet er so interessant, dass er sich selbst als Versuchsperson einsetzt.
Dabei hat er das Verlangen an das früheste, tiefste Unterbewusstsein des Menschen vorzudringen, quasi die Evolution im Gehirn zu erleben.
Das gelingt ihm mit ungeahnten Konsequenzen, als er durch einen befreundeten Wissenschaftler eine psychedelisch wirkende Droge in Mexiko entdeckt.
Er durchlebt starke Visionen und Halluzinationen die auch auf den Alltag übergreifen. Das Problem ist, dass ihm niemand glaubt, was er erlebt (bishin zur Mutation im verschlossenen Tank).
Erst als er degeneriert aus dem Tank entflieht, beginnt sich bei seiner Frau Emily (Blair Brown, ebenfalls Wissenschaftlerin) ein Verdacht zu regen. Er ist nun besessen davon, das Experiment unter Überwachung von befreundeten Wissenschaftlern zu wiederholen um seine Theorien zu beweisen.

Sehr gute, hochwertige, für die Zeit spektakuläre Spezialeffekte (Cronenberg und Kubrick lassen grüßen) von Höllenvisionen mit starker religiöser Symbolik und Horror á la menschlischer Körper zu Monster bis zur Unkenntlichkeit mutiert.
Starker philosophischer Ansatz zur Suche des Menschen nach dem Ursprung seiner Existenz.
Auch erwähnenswert ist ein sehr gut passender abgefahrener Soundtrack (leider auf deutsch nur in Stereo).
Eigentlich gar nicht mal unbedingt (nur) Horror, sondern eigentlich doch ein Liebesfilm.
Ich bezeichne den "Trip" deshalb mal als ungewöhnlich.

Den Film hat Homer mal empfohlen, daher Dank an ihn für den Tipp!






PS: Haus der 1000 Leichen ist geil, Saw 1 bis sonstwas empfand ich als Gewalteffekt-hascherischen Mainstream-Horror (daher stinklangweilig) <<Achtung persönlicher Geschmack!
Zuletzt geändert von Der Marco am Mo 31. Mai 2010, 23:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Blap
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Beitrag von Blap »

The Night of the Sorcerers (Spanien 1974, Originaltitel: La noche de los brujos)

Bumbasa im Jahre 1910. Eine junge, weisse Schönheit wird von schwarzen Voodooanhängern gepeitscht. Der Peitschenschwinger ist ein geschicktes Bürschlein, denn er lässt sein Arbeitsgerät so zielsicher auf die Dame klatschen, dass diese flugs nackt im Busch steht. Damit nicht genug, nun muss auch noch ein wenig auf die Möpse eingepeitscht werden, Spass muss sein. Damit noch immer nicht genug, denn nun wird gerödelt und gebissen, der rote Saft muss fliessen. Ihr ahnt es bereits, jenes wüste Treiben war erst das Vorspiel! Nun packt man das Opfer auf den Altar, es wird getrommelt und getanzt, getanzt und getrommelt. Plötzlich bedeutungsschwangere Stille. Die Machete wird geschwungen und saust hinab, ratzfatz ist die Rübe ab! Diese Unverfrorenheit kann und darf nicht geduldet werden. Soldaten haben den Platz des Schreckens umstellt, die Voodooanhänger gehen in einem gnadenlosen Bleihagel unter...

Bumbasa in den siebziger Jahren. Professor Grant (Jack Taylor), Rod Carter (Simón Andreu) und drei junge Damen reisen mit zwei Geländewagen an. Der ortsansässige Tomunga (José Thelman) taucht auf, er warnt die Gruppe vor dem Dschungel und den finsteren Nächten. Natürlich betrachtet man seine Ausführungen als Unsinn und Aberglaube, verdächtigt ihn sogar wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Lediglich die weibliche Begleitung (Kali Hansa) von Rod verspürt eine beginnende Unruhe. Die verwöhnte Göre Liz (María Kosty) hat derweil andere Sorgen. Zunächst macht sie Grant mit Nachdruck klar, dass sie nicht vorhat beim Aufbau der Zelte behilflich zu sein. Generell werde sie im Bezug auf Arbeit keinen Finger rühen, schliesslich sei ihr wohlhabender Vater der Sponsor der Forschungsreise. Ihre schlechte Laune ist allerdings eher auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie bei Rod Carter offensichtlich keine Chance hat. Als sich die Nacht ankündigt übernimmt Rod die erste Wache, seine heissblütige Freundin besteht darauf ihn zu begleiten. Die Fotografin Carol (Loreta Tovar) will die Nacht zum fotografieren nutzen. Zunächst "erwischt" sie den Wachhabenden und seinen Anhang beim Liebesspiel am Fluss, doch bald zieht es sie hinein in den dunklen Dschungel. Umherirrend fällt sie unheimlichen Gestalten in die Hände, ein Ritual wie einst 1910 spielt sich ab. Die damals geköpfte Dame schwirrt nun mit spitzen Fangzähnen bewaffnet umher, trägt ein knappes Leoparden-Dress zur Schau. Sie schwingt nun höchstselbst die Peitsche des Grauens, die panische Carol verliert beim folgenden Ritual nicht nur ihre Bluse. Als Carol am nächsten Morgen nicht wieder auftaucht, beginnen die Männer mit der Suche im Wald des Schreckens. Erneut taucht der rätselhafte Tomunga auf, meint er es wirklich gut mit seinen Warnungen? Die Suche bringt nicht den gewünschten Erfolg, immerhin findet man Carols Fotoapparat. Das unfassbare Grauen wird in der bevorstehenden Nacht vollends, mit aller Gnadenlosigkeit über die Gruppe hereinbrechen. Gibt es ein Entrinnen aus dem teuflischen Voodoo-Dschungel des unbarmherzigen Todes...???

Ich beginne meinen Kurzkommentar mit dem ersten Satz aus meinen Ausführungen zu "The Loreley's Grasp (Las garras de Lorelei, 1973): "Regisseur Amando de Ossorio ist vor allem für "Die Nacht der reitenden Leichen" (La noche del terror ciego, 1971) bekannt. Diesem Klassiker des spanischen Horrorfilms folgten drei -ebenfalls von de Ossorio inszenierte- Fortsetzungen." Auch der erwähnte "Las garras de Lorelei" ist ein äusserst liebenswerter Beitrag zum spanischen Horrorfilm, ergo war meine Vorfreude auf "La noche de los brujos" entsprechend gross. Ich wurde nicht enttäuscht, erneut gelang de Ossorio ein sehr schöner Beitrag zum Genre. Bereits die Eröffungsszene lässt kaum eine Liebenswürdigkeit aus. Es wird gepeitscht, gerödelt und gebissen, die Möpse glänzen blutig im satanischen Schein des Höllenfeuers. Die gepeitschte Schönheit namens Bárbara Rey erfreut das feuchte Auge des Betrachters. Obwohl sie ihren Kopf verliert, kommt sie uns nicht abhanden, denn sie streift auch über 60 Jahre später als teuflische Leoparden-Frau durch den Dschungel. Tomunga berichtet den ungläubigen Ankömmlingen vor der Eskalation von diesen Damen. Am Tag sind sie als Leoparden unterwegs, doch in den Nächten erhalten sie ihre menschliche Gestalt zurück und gieren nach Blut. Wenn die Leoparden-Ladies dann tatsächlich im knappen Outfit durch das Szenario hüpfen, selbstverfreilich in Zeitlupe, geht dem geneigten Fan das Herz gleich sperrangelweit auf. Von solch heissen Bestien würde ich mich zu gern anknabbern lassen (obwohl sie vermutlich kein Gammelfleisch akzeptieren). Was genau sind die Leoparden-Damen denn nun? Sexy-Voodoo-Vampire, die sich tagsüber als Raubkatzen tarnen. Wie praktisch, schliesslich fallen im Busch rumstehende Särge nur unangenehm auf. Eventuell stolpert gar ein Elefant über die Kiste, von der stickigen Luft darin ganz abgesehen. Da katzt man sich tagsüber doch lieber durch sein untotes Leben, oder nicht? Wie man es von Eurostreifen der sechziger und siebziger Jahre gewöhnt ist, erfreut die Damenriege die entzündeten Augen des Lüstlings. Blondchen María Kosty dürfte dem Fan spanischer Genrefilme ein Begriff sein, man mag ihr die Zickenrolle nicht wirklich anlasten. Loreta Tovar musste sich bereits mit der bösen Lorelei plagen, Kali Hansa arbeitete mehrfach mit Jess Franco zusammen. Die Männergarde kann mit Simón Andreu punkten, der noch heute gut im Geschäft ist. Ich schätze ihn besonders für seine Darbietungen in den Gialli von Luciano Ercoli. Auch Jack Taylor übt seinen Job noch immer aus, hier wirkt er wie eine Kopie von Franco Nero (vielleicht mit "Vorsatz", schliesslich war Herr Nero damals sehr populär). Die Mannschaft leistet gute Arbeit, die Eingeborenen dienen lediglich als Bösewichter und Schiessscheiben. Heute würde man sicher sofort die Keule schwingen, um die Abwesenheit der "politischen Korrektheit" an den Pranger zu stellen.

Im Dschungel geht es hier und da recht sexy zu. Wenn schon gepeitscht wird -ich komme einfach nicht von diesem Thema los- dann bitte auch auf die nackte Haut. Herr de Ossorio weiss was sich gehört, denn er lässt Herrn Andreu und Frau Hansa ein sehr eindringliches Räppelchen vor der Kamera vollführen, freie Sicht auf Nippel und Backen inklusive. Auch um die Hauptattraktion ist es gut bestellt, die Metzeleien sind blutig und effektiv ausgeführt, sorgen für beste Stimmung. Ab und an rollt ein Köpfchen, der rote Saft tritt hervor, alles sehr angenehm und in guter Dosierung, selbst ein Gesichtsbad in Fotochemikalien wird uns geboten! Damit wir uns nicht falsch verstehen, der Film ist keinesfalls eine Sex- und Splatterorgie! Das Gezeigte fügt sich vortrefflich ins das stimmige Gesamtbild ein, die -wie bereits geschrieben- richtige Dosierung macht den Reiz aus. Überhaupt bringt der Streifen eine prächtige Atmosphäre ins Haus. Dass der Dschungel mehr nach Stadtwald (denn nach Afrika) aussieht, stört dabei nicht im Geringsten. Es sind einfach die zahlreichen Details, die für eine unverkennbare und liebenswerte Filmnacht sorgen. Wer sich an de Ossorios reitenden Leichen und seiner Lorelei erfreuen kann, der wird sich auch mit dieser Prachtsause sehr schnell und innig anfreunden! Gleiches dürfte für Freunde der wundervollen Werke von und mit Paul Naschy gelten. Der spanische Horrorfilm der siebziger Jahre, ist ein schöne Ergänzung zu den Perlen aus Italien und England. Man muss sie einfach alle lieben, ich möchte keines dieser Schätzchen missen. Es ist mir immer wieder eine Freude und Herzensangelegenheit, zuvor noch nicht gesichtete Filme aus dieser Zeit zu geniessen (oder schon in der Kindheit geliebte Klassiker erneut zu sehen, wie oft habe ich mir schon den ersten "Dracula" (1958) mit Christopher Lee angeschaut. Doch ich komme zu weit vom Thema ab...)

In Deutschland existiert leider keine DVD Auswertung des Films. Dank BCI steht man trotzdem nicht im Regen. Unter dem Titel "The Night of the Sorcerers" hat das Label diese Perle in den USA veröffentlicht. Zur Wahl steht eine Einzelscheibe, oder als Alternative ein Double Feature mit "Exorcism" (Exorcismo), in dem Paul Naschy in der Hauptrolle zu sehen ist. Ich besitze das Double Feature, dass ich ausdrücklich empfehlen kann! Die Scheiben kommen in einer dicken Doppelhülle, zu jeder DVD ist ein seperates Booklet vorhanden. Die Titel sind leider seit einiger Zeit OOP. Von daher sollte man bei Interesse bald zugreifen, bevor sich der Kurs im Bereich der nächsten Weltreise bewegt. Noch sind die DVDs zu fairen Preisen erhältlich, man beachte die üblichen Anlaufstellen. Die Tatsache, dass BCI diesen Titel überhaupt veröffentlicht hat, ist schon ein verdammt guter Grund zur Freude. Die vorhandene Form untermauert diese Freude mit Nachdruck! Der Film liegt in sehr schöner Qualität und ungekürzt vor. Glücklicherweise hat man die zahlreichen "Day for Night" Szenen, nicht durch den nachträglichen Einsatz von Filtern auf "modern" getrimmt. Interessant sind die im Bonusmaterial zu sehenden Alternativszenen für das damlige Spanien. Nackedeis wollte das Regime nicht auf der Leinwand sehen, ergo musste üblicherweise eine "züchtige" Variante gedreht werden. Die DVD bietet dem Zuschauer den spanischen Originalton und die englische Synchronisation an, Untertitel liegen in englischer Sprache vor. Eine tolle Veröffentlichung, für jeden Fan europäischer Horrorfilme unverzichtbar!

Wie so oft, sprengt ein kleiner Schatz wie "La noche de los brujos" die Punkteskala, stellt deren Sinn komplett in Frage. Im Vergleich zu den zahlreichen Genrebrüdern und Schwestern, möchte ich für de Ossorios Erguss dicke 7/10 (gut) ziehen. Doch im Vergleich zu aktuellen Produktionen, möchte ich für diesen wundervollen, herzallerliebsten Streifen 10/10 Knuffigkeitspunkte ziehen, mich voller Demut im Staub wälzen, den Beteiligten die Füsse küssen (zumindest den Damen), um Nachschub flehen...! Lieber Herr de Ossorio, vielleicht sehen Sie mich von ihrem Kessel aus, ich werde Ihnen irgendwann Gesellschaft in der Hölle der Sünder leisten. Bis dahin vergehen hoffentlich noch ein paar Jahre, mein Dank und meine Verehrung wird Ihnen bereits jetzt zu Teil!

Merke:

Wer sich mit den Leoparden-Damen anlegt
dessen Kopf sich Richtung Sarg bewegt...

Merke ferner:

Mach in Bumbasa keine wilde Nummer am Fluss
sonst ist mit dir und deiner Dame bald Schluss


Lieblingszitat:

"What's that?"
"Voodoo!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Beitrag von Nolli »

Herrlich, Blap!
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Beitrag von Blap »

Night Train to Terror (USA 1985, Originaltitel: Night Train to Terror)

Satan (Tony Giorgio) und Gott (Ferdy Mayne) nutzen eine gemeinsame Zugfahrt, um über den weiteren Verbleib diverser Menschlein zu diskutieren. Wer darf in die Hölle, wer muss in den Himmel, die beiden Herren sind sich in den meisten Fällen nicht darüber einig. Der Film erzählt drei Geschichten, die durch die Rahmenhandlung im Zug zusammengehalten werden. In der ersten Episode gerät ein Draufgänger in die Fänge irrer Menschenmetzger, die Hauptrolle wird von John Phillip Law gespielt. Die folgende Episode beschäftigt sich mit dem Schicksal einer jungen Frau, die sich leichtfertig mit einem Psychopathen einlässt. Episode #3 nimmt sich einen Autor vor, der in seinem wichtigsten Werk den Tod Gottes verkündet, Kultschädel Cameron Mitchell ist dort als Polizist zu sehen.

Es ist natürlich eine prächtige Idee, die Rolle "Gott" mit Ferdy Mayne zu besetzen. Den guten Mann dürfte wohl fast jeder Filmfreund aus Roman Polanskis wundervoller Komödie "Tanz der Vampire" kennen, in der Mayne als Graf Krolock (Oberhaupt der Vampirsippe) unterwegs ist. Der Leibhaftige wird durch Tony Giorgio ebenfalls ansprechend dargestellt, doch hier punktet ganz klar der alte Mann mit dem weissen Bart. Damit nicht genug, im Zug befindet sich auch noch eine junge Möchtegern-Rockband, die uns immer wieder mit kurzen Einschüben drangsaliert. Übelster Schund der achtziger Jahre, hier trifft wirklich zu: So schlecht, dass es schon wieder gut ist. An der Rahmenhandlung gibt es also kaum etwas zu bemängeln, doch wie ist es um die drei Episoden bestellt? Die erste Episode versucht mit Mad Scientist Stimmung zu punkten. Sie ist aber leider so zerfahren und uninteressant inszeniert, dass weder die Anwesenheit von John Phillip Law, noch die fiesen Mettguteinlagen hilfreich sind. Klar, es handelt sich hier um Trash, Verfehlungen und Murks gehören gewissermaßen zum guten Ton. Aber bitte nicht so öde und schnarchig. Der zweite Versuch bietet eine deutliche Steigerung. Bekloppte Fratzen im Überfluss, unfassbar beknackte Ideen, endlich kommt Freude auf. Man beachte die umherschwirrede "Killer-Fliege", zusätzlich gibt es eine Dosis Prügel, Stormschläge und Mettgut, Folgen eines Gesellschaftspiels der etwas anderen Art. Zum Abschluss wird dem Zuschauer eine völlig durchgeknallte Geschichte vor den Latz geknallt. Nun kommen grottenschlecht animierte Monster zum Zuge, hier und da wird gemetzelt, Cameron Mitchell eiert durch diesen Irrsinn. Hier wütet der Trash in Reinkultur, funktioniert aber im Gegensatz zur Auftaktepisode recht gut.

"Night Train to Terror" verneigt sich tief vor den Grusel-/Horrorfilmen der fünfziger und sechziger Jahre. Die Rahmenhandlung im Zug erinnert sofort an die Amicus Produktion "Die Todeskarten des Dr. Schreck" (Dr. Terror's House of Horrors, 1965). Von der Qualität eines Amicus Streifens bleibt ein Machwerk wie "Night Train to Terror" Lichtjahre entfernt. Doch wer würde ernsthaft erwarten, dass der Film sich in der Tat mit seinen Vorblidern messen kann? Auf der Habenseite gibt es freudige Momente des Wiedersehens zu verbuchen, an erster Stelle Ferdy Mayne in seiner "göttlichen" Rolle. Selbst die schwache erste Episode bietet durch ihre "Mad Scientist" Schlagseite gewisse Momente, obwohl sie letztlich doch als Stinker bezeichnet werden muss. Danach geht es beständig aufwärts, wahre Trash-Wonnen bleiben aber aus. Warum sollte man also diesen drittklassigen Aufguss alter Perlen schauen? Weil es doch einen gewissen Spass macht das groteske Treiben zu verfolgen, weil es sich um eine freundliche Verneigung vor den Klassikern handelt. Man sollte aber eine Vorliebe für Trash im Gepäck haben, ansonsten wird man sich mit Grausen abwenden!

Die DVD stammt aus der CMV Trash Collection (#60), einer Reihe die immer wieder für beste Unterhaltung sorgen kann. Dieser Beiträg zählt zu den weniger aufregenden Veröffentlichungen, eine Kaufempfehlung gibt es daher nur für Komplettisten. Die Bildqualität bewegt sich auf brauchbarem VHS-Niveau, als Boni gibt es ein paar Trailer und eine Bildergalerie zu sehen. Wie üblich kommt die Scheibe in einer kleinen Hartbox daher, das sehr schöne Cover zählt zu den besten der gesamten Reihe!

Kein Knüller, aber für nostaligische Trash-O-Logen geniessbar. Mittelprächtig = knappe 5/10

Lieblingszitat:

"Ich weiss nicht mehr was sie hat, aber ich muss sie dringend operieren!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blap
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Beitrag von Blap »

Der blutige Pfad Gottes 2 (USA 2009, Originaltitel: The Boondock Saints II: All Saints Day)

Einige Jahre sind ins Land gezogen, seit die MacManus Brüder die Bostoner Unterwelt kräftig aufmischten. Connor (Sean Patrick Flanery) und Murphy (Norman Reedus) haben sich in der Begleitung ihres Vaters (Billy Connolly) nach Irland zurückgezogen, leben dort ein unauffälliges, beschauliches Leben auf dem Land. Als in Boston ein Pfaffe in seiner Kirche ermordert wird, lässt der beauftragte Killer die Tötung nach einem Werk der Brüder aussehen. Diese bodenlose Unverschämtheit können sich Connor und Murphy nicht bieten lassen, per Schiff geht es über den grossen Teich. Auf der Überfährt läuft ihnen der leicht debile Romeo (Clifton Collins Jr.) zu, der sie nach und nach von seiner Nützlichkeit und Loyalität überzeugen kann. Derweil befasst sich in Boston FBI Special Agent Eunice (Julie Benz) mit der Aufklärung und den Hintergründen des Priestermordes, wobei sie auf Ermittler der lokalen Polizei trifft, die den MacManus Brüder damals illegal unter die Arme griffen. Kaum sind Connor und Murphy wieder in Boston, beginnen sie erneut mit Aufräumarbeiten in der Unterwelt, leisten etlichen Gaunern zwangsweise Sterbehilfe. Die Lage spitzt sich für alle Beteiligten mehr und mehr zu. Die Bullen wollen nicht von der cleveren Eunice entlarvt werden, Mafiaboss Yakavetta (Judd Nelson) will endlich seine Rache an den MacManus Brüdern vollführen...

"The Boondock Saints" von Troy Duffy kam 1999 quasi aus dem Nichts, eroberte ohne Vorwarnung die Herzen zahlreicher Filmfreunde im Sturm. Ich will mich nun aber nicht ins Lobpreisungen für den Film ergehen, über diesen Höhepunkt der späten neunziger Jahre wurde bereits ausführlich berichtet. Wenden wir uns also gleich der Fortsetzung zu, die sich wegen diverser Probleme immer wieder verzögerte. Sean Patrick Flanery und Norman Reedus sind die Rollen der MacManus Brüder noch immer wie auf den Leib geschneidert. Durch die paar Jahre mehr auf dem Buckel, wirkt besonders Reedus noch markanter als im ersten Teil. Die beiden Burschen gehen erneut in ihren Rollen auf, man sieht ihnen die Freude an der Arbeit deutlich an. Billy Connolly hingegen wird ein wenig "entzaubert", kommt als alter und gebrochener Mann daher. Der Entwicklung dieser Figur tut es einerseits gut, andererseits wird sie dadurch demontiert, ohne Frage ist diese Marschrichtung für die Story des zweiten Films hilfreich, erscheint zumindest nachvollziehbar. Der eigentliche Star des ersten Teils war ohne Zweifel Willem Dafoe, der als tuntiger Agent Smecker alle anderen Mitwirkenden locker an die Wand spielte. Nun hat man statt Dafoe die recht attraktive Julie Benz (die z.B. im vierten Rambo dabei war) aus dem Hut gezaubert. Auch sie stellt eine kantige, leicht verschrobene Figur dar, die für gute Laune und reichlich Wirbel sorgt. Man sollte Fairness walten lassen, denn selbstverständlich kann man Dafoes Smecker nicht toppen, doch Frau Benz zieht sich achtbar aus der Affaire (...und ihre High Heels sind sowieso scharf). Die Rollen der Detectives Greenly, Dolly und Duffy sind nun deutlich üppiger angelegt, die sympathischen Trottel sind auf ihre spezielle Art unterhaltsam. Als "Hilfs-Saint" kommt Clifton Collins Jr. zum Einsatz, der wie sein Vorgänger Rocco (David Della Rocco) ein Schwachkopf ist, aber leider ab und an ein wenig zur Nerverei neigt. Damit soll genug zu den wichtigsten Rollen gesagt sein, es gibt kleine und grössere Überraschungen, dazu wegen akuter Spoilergefahr kein Kommentar.

Die Besetzung macht einen guten Job, doch wie ist es um die anderen Disziplinen bestellt? Die einfache und auf den Punkt gebrachte Handlung des Erstlings, versucht man nun ein wenig komplexer (naja, "komplex" ist vielleicht nicht die beste Wortwahl) zu gestalten. Die Story sorgt für neue Erkenntniss und Einblicke, kleine "Aha-Momente" inklusive. Allerdings wirken diverse Entwicklungen reichlich konstruiert. Insgesamt stürzt man aber nicht ab, wandelt einigermaßen sicher auf dem schmalen Grat, den die Fortsetzung eines derartig starken Vorgängers zu beschreiten hat. Zu den "Boondock Saints" gehören selbstverständlich zukünftige Ballereien mit zahlreichen Opfern. Man orientiert sich in dieser Hinsicht am Vorgänger, versucht aber die Optik ein wenig moderner wirken zu lassen, wodurch das Geballer vielleicht ein wenig beliebiger als zuvor wirkt. Es kann also Entwarnung gegeben werden, Troy Duffy geht mit seiner Fortsetzung nicht unter. Doch -nun kommt der Schatten des Vorgängers unvermeidbar ins Spiel- wie gut ist der zweite Feldzug der Saints tatsächlich? "The Boondock Saints" wirkte damals wie locker aus dem Ärmel geschüttelt, war erfrischend und machte riesig Spass. Genau in diese Kerbe möchte die Fortführung auch schlagen, doch oft wirkt das Treiben zu verkrampft, biedert sich zu sehr an, verliert dadurch an Faszination. Der spröde B-Movie Charme des Erstlings kommt immer wieder abhanden. Sicher, betrachtet man das Büdget der Fortsetzung, haben wir es hier auch mit einer (für US Verhältnisse) kleinen Produktion zu tun. Auf mich wirkt der zweite Teil wie ein Film der gern so roh und "cool" wie sein älterer Bruder wäre, aber hier und da wie ein Papiertiger daherkommt, der in Wirklichkeit lieber auf "Blockbuster" machen würde. Ständig will Duffy die Klasse und Einzigartigkeit seines ersten Films erzwingen, verliert sich dabei in den eigenen Fußstapfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass man den Film völlig vergeit hätte, wenn das Büdget höher gewesen wäre. Dann dürften wir uns vermutlich gar mit einem PG-13 Stinker rumärgern.

Spass macht "Boondock II", das will ich gar nicht bestreiten. Legt man die zu überspringende Latte jedoch auf die schwindelerregende Höhe des Vorgängers, muss man Troy Duffy leider ganz klar ein souveränes "unter der Latte durchspringen" ins Poesiealbum schreiben. Die Ende schreit geradezu nach einem dritten Teil, wundern würde es mich nicht besonders, wenn die MacManus Brüder erneut zu den Waffen greifen. Die Blu-ray Auswertung darf sich das Siegel "gut gelungen" anheften. Der Film liegt in sehr guter Qualität vor, diverse Boni warten auf Sichtung. Beim Kauf bitte die Augen aufhalten: Die DVD/BD mit 18er Freigabe ist gekürzt, die Scheiben mit SPIO/JK Freigabe sind von der Schere verschont geblieben. Bevor ich es vergesse, noch ein Satz zur Synchronisation. Der Film verliert durch die biedere Synchro deutlich, der englische Originalton ist eindeutig die bessere Wahl (was sich schon bei kurzen Hörproben deutlich zeigt)!

Fazit: Der liebenswerte Charme des Vorgängers bleibt oft auf der Strecke. Verkrampft versucht der Film zu jeder Sekunde so "kultig" wie möglich zu wirken, biedert sich fast winselnd an. Weit davon entfernt ein Überflieger zu sein, müsste man im Vergleich zum Vorgänger 5/10 (Mittelklasse) ziehen. Damit fühle ich mich aber nicht wohl, ich versuche den Film ohne den direkten Vergleich zu bewerten, was zugegebenermaßen nicht leicht fällt. Für 6,5/10 (oberste Mittelklasse) reicht es. Da ich bei der Erstsichtung die deutsche Synchro gehört habe, ist durchaus noch ein wenig Luft nach oben vorhanden!

Lieblingszitat:

"Das stinkt zum Himmel!"
"Allerdings. Wie ein Schweinearsch im Hochsommer!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Nubox481fan
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Beitrag von Nubox481fan »

Sherlock Holmes (BD)

Wenn man mal die Teils gelungenen Kampfeinlagen, Zeitlupensequenzen und ganz nette Londoner Kulisse wegnimmt was bleibt dann noch? Der Film ist nicht besonders lustig und Teils langatmig. Zum Glück ist die Besetzung kein Fehlgriff. Robert Downey Jr., Rachel McAdams, Eddie Marsan, Jude Law, Mark Strong können noch einiges rausreissen.

Da es dennoch für akzeptable Unterhaltung gereicht hat.

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Beitrag von Blap »

Lethal Force (USA 2001, Originaltitel: Lethal Force)

Jack (Frank Prather) hat grosse Probleme. Seine Frau und sein Sohn wurden von dem sadistischen Gangsterboss Mal entführt. Der Ganove fordert von Jack den Verrat an seinem besten Freund, dem Auftragskiller Savitch (Cash Flagg Jr.). Mal hat eine alte Rechung mit Savitch zu begleichen, seit der letzten Begegnung sitzt der Obergangster im Rollstuhl. Natürlich weigert sich Jack zunächst seinen alten Freund ans Messer zu liefern. Kurzerhand lässt Mal vor Jacks Augen dessen Frau kaltblütig erschiessen, sein Sohl soll folgen, wenn Jack die Forderung nicht erfüllt. Der verzweifelte Kleinganove hintergeht Savitch, doch der Killer ist nicht so leicht auszuschalten, ein fürchterliches Blutbad nimmt seinen Lauf...

"Lethal Force" ist ein völlig bekloppter Actiontrasher, der sich augenzwinkernd vor seinen Vorbildern verneigt, dazu diverse kranke Einfalle präsentiert. Die Mitwirkenden agieren talentfrei und überzogen, während der Typ namens Frank Prather recht blass wirkt, rockt der eigentliche Star Cash Flagg Jr. ordentlich die Hütte. Mit stoischer Mine kloppt und ballert er sich durch die Reihen seiner Feinde. Auch nachdem er mehrfach von einem Auto gerammt wurde, aus einer der oberen Etagen eines Parkaus gefallen ist -um hart auf den Betonboden zu treffen- und sein Schädel mit einem Bohrer bearbeitet wurde... (!) ...der Mann ist nicht aufzuhalten. Da sind durch beide Hände getriebene Messer gar nicht erst der Rede wert. Klasse die Prügelei gegen Ende, fünf Gegner, jeder stirbt mindestens dreifach. Die Nebenfiguren halten mit ausufernden Ausfällen und Blödheiten dagegen, unfassbare Fratzen, Dialoge jenseits der Grenze zum endgütligen Tod des Kleinhirns. Konsequenterweise hat man bei den weiblichen Rollen auf attraktive Damen verzichtet. Der Anblick der Undercoverbullete in gelben Leggins taugt als absolut sicheres Verhütungsmittel, da zieht sich auch der erfahrenste, härteste Stachel ängstlich und erschlafft zurück. Allerliebst die "Mitarbeiter" des Gangsterbosses, die überwiegend mit schicken Masken ausgestattet wurden. Die Effekte kommen recht ansprechend daher, fleissig wird geblutet und der finale Kopfschuss ist ein echter Schenkelklopfer. Gewissermaßen der sinnliche Höhepunkt des Treibens, die Belohung für rund 70 Minuten Durchhaltevermögen. Die kurzen Rückblenden verdienen noch Erwähnung, denn selbstverständlich haben die beiden Hauptfiguren gemeinsam Uncle Sam gedient.

Wer Lust auf Z-Action der gehobenen Amateurklasse verspürt, der (und nur solche Gesellen) darf sich "Lethal Force" zumuten. Dass der Streifen bereits nach 70 Minuten ein Ende findet, verhindert letztlich nur unnötigen Leerlauf. Denn wenn gerade keine Action in Gang ist, kommt freilich recht schnell (un)gepflegte Langeweile auf. Die DVD aus der CMV Trash Collection (#57) bietet (neben ein paar Trailern) drei stupide Kurzfilme an, die für ein paar kleine Schmunzler sorgen. Die Reihe hat sicher interessantere Beiträge zu bieten, doch letztlich passt dieser kleine Trasher sehr gut ins Programm. Wie üblich kommt die DVD in einer kleinen Hartbox. Durch die Trashbrille betrachtet kann ich bei guter Laune 5,5/10 verantworten. Wer zu Filmen dieser Art keinen Draht hat, sollte besser einen grossen Bogen um die DVD machen.

Lieblingszitat:

"Mein Name ist Savitch... ...und ich bin verrückt, böse... ...und ich habe meine Prinzipien!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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